Geschlechtschromatin bei Lepidopteren

Walther Traut; Georg C. Mosbacher

doi:10.1007/BF01183125

Geschlechtschromatin bei Lepidopteren

Translated title of the contribution: Sex chromatin in Lepidoptera

Walther Traut^*, Georg C. Mosbacher

^*Corresponding author for this work

Institute of Biology

Saarland University

47 Citations (Scopus)

Abstract

Occurence of sex chromatin is widespread among Lepidoptera. Somatic interphase nuclei of female larvae and adults contain a distinct heteropycnotic body which is missing in males. Two types of exceptions exist: one type in which heteropycnotic bodies not discernable from the sex chromatin in other species are formed in both sexes while in another type such chromatin bodies are absent in either sex. Absence of sex chromatin is not linked to a certain systematic entity within the Lepidoptera. In species possessing sex chromatin, the structural aspect of the heteropycnotic body varies within certain limits between different species and tissues. Chromosome analysis of 4 species, 3 of which exhibit normal chromatin bodies in females, while the 4th has no chromatin bodies in both sexes, agree with the interpretation of sex chromatin in the heterogametic females of Lepidoptera as a heteropycnotic Y-chromosome. This interpretation does not apply to those exceptional species which contain heteropycnotic bodies in both sexes.

Translated title of the contribution	Sex chromatin in Lepidoptera
Original language	German
Journal	Chromosoma
Volume	25
Issue number	3
Pages (from-to)	343-356
Number of pages	14
ISSN	0009-5915
DOIs	https://doi.org/10.1007/BF01183125
Publication status	Published - 09.1968

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10.1007/BF01183125

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@article{7e38974546af41d0bf58a7b6c2a18016,

title = "Geschlechtschromatin bei Lepidopteren",

abstract = "1.Bei 70 von 83 in beiden Geschlechtern untersuchten Lepidopterenarten lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede in den somatischen Interphasekernen nachweisen. Bei weiblichen Larven und bzw. oder Imagines dieser Arten wurden in den Zellkernen somatischer Gewebe deutlich abgegrenzte, rundliche, feulgenpositive K{\"o}rper gefunden, die in den Kernen der zugeh{\"o}rigen M{\"a}nnchen fehlen. 3 Arten,Papilio machaon, Coenonympha arcania undLaothoe populi, zeigen in beiden Geschlechtern solche Chromatink{\"o}rper, die beiden ersten in gleicher,Laothoe populi in verschiedener Gr{\"o}{\ss}e. Bei 10 zu verschiedenen Familien z{\"a}hlenden Arten konnten weder im m{\"a}nnlichen noch im weiblichen Geschlecht Chromatink{\"o}rper nachgewiesen werden.2.Das Geschlechtschromatin tritt bei den beiden eingehender untersuchten Arten,Lymantria dispar undEphestia k{\"u}hniella, in allen gepr{\"u}ften weiblichen Geweben larvaler und imaginaler Entwicklungsstadien auf, mit Ausnahme der Oogonien und Oocyten. BeiLymantria dispar fehlen die Chromatink{\"o}rper auch in den N{\"a}hrzellen. Mit dem Ploidiegrad der Zellkerne erh{\"o}ht sich in der Regel das Volumen, gelegentlich auch die Zahl der Chromatink{\"o}rper.3.Die drei auf ihren Karyotyp untersuchten Arten mit typischem Geschlechtschromatin,Philosamia cynthia, Pieris brassicae undEphestia k{\"u}hniella, besitzen im weiblichen Geschlecht jeweils eine gerade Zahl von somatischen Chromosomen und geh{\"o}ren aller Wahrscheinlichkeit nach zum XY-Typ der Geschlechtsbestimmung. Die NoctuideOrthosia gracilis, die kein Geschlechtschromatin ausbildet, geh{\"o}rt zum XO-Typ. BeiPhilosamia cynthia undOrthosia gracilis konnten die X-Chromosomen identifiziert werden.4.Das in der Mehrzahl der F{\"a}lle nachgewiesene Geschlechtschromatin der ♀♀ wird als heteropyknotisches Y-Chromosom interpretiert. Die bei (♂♂ und ♀♀ vonPapilio machaon undCoenonympha arcania auftretenden Chromatink{\"o}rper werden als heteropyknotische Autosomen gedeutet.",

author = "Walther Traut and Mosbacher, {Georg C.}",

year = "1968",

month = sep,

doi = "10.1007/BF01183125",

language = "Deutsch",

volume = "25",

pages = "343--356",

journal = "Chromosoma",

issn = "0009-5915",

number = "3",

}

TY - JOUR

T1 - Geschlechtschromatin bei Lepidopteren

AU - Traut, Walther

AU - Mosbacher, Georg C.

PY - 1968/9

Y1 - 1968/9

N2 - 1.Bei 70 von 83 in beiden Geschlechtern untersuchten Lepidopterenarten lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede in den somatischen Interphasekernen nachweisen. Bei weiblichen Larven und bzw. oder Imagines dieser Arten wurden in den Zellkernen somatischer Gewebe deutlich abgegrenzte, rundliche, feulgenpositive Körper gefunden, die in den Kernen der zugehörigen Männchen fehlen. 3 Arten,Papilio machaon, Coenonympha arcania undLaothoe populi, zeigen in beiden Geschlechtern solche Chromatinkörper, die beiden ersten in gleicher,Laothoe populi in verschiedener Größe. Bei 10 zu verschiedenen Familien zählenden Arten konnten weder im männlichen noch im weiblichen Geschlecht Chromatinkörper nachgewiesen werden.2.Das Geschlechtschromatin tritt bei den beiden eingehender untersuchten Arten,Lymantria dispar undEphestia kühniella, in allen geprüften weiblichen Geweben larvaler und imaginaler Entwicklungsstadien auf, mit Ausnahme der Oogonien und Oocyten. BeiLymantria dispar fehlen die Chromatinkörper auch in den Nährzellen. Mit dem Ploidiegrad der Zellkerne erhöht sich in der Regel das Volumen, gelegentlich auch die Zahl der Chromatinkörper.3.Die drei auf ihren Karyotyp untersuchten Arten mit typischem Geschlechtschromatin,Philosamia cynthia, Pieris brassicae undEphestia kühniella, besitzen im weiblichen Geschlecht jeweils eine gerade Zahl von somatischen Chromosomen und gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zum XY-Typ der Geschlechtsbestimmung. Die NoctuideOrthosia gracilis, die kein Geschlechtschromatin ausbildet, gehört zum XO-Typ. BeiPhilosamia cynthia undOrthosia gracilis konnten die X-Chromosomen identifiziert werden.4.Das in der Mehrzahl der Fälle nachgewiesene Geschlechtschromatin der ♀♀ wird als heteropyknotisches Y-Chromosom interpretiert. Die bei (♂♂ und ♀♀ vonPapilio machaon undCoenonympha arcania auftretenden Chromatinkörper werden als heteropyknotische Autosomen gedeutet.

AB - 1.Bei 70 von 83 in beiden Geschlechtern untersuchten Lepidopterenarten lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede in den somatischen Interphasekernen nachweisen. Bei weiblichen Larven und bzw. oder Imagines dieser Arten wurden in den Zellkernen somatischer Gewebe deutlich abgegrenzte, rundliche, feulgenpositive Körper gefunden, die in den Kernen der zugehörigen Männchen fehlen. 3 Arten,Papilio machaon, Coenonympha arcania undLaothoe populi, zeigen in beiden Geschlechtern solche Chromatinkörper, die beiden ersten in gleicher,Laothoe populi in verschiedener Größe. Bei 10 zu verschiedenen Familien zählenden Arten konnten weder im männlichen noch im weiblichen Geschlecht Chromatinkörper nachgewiesen werden.2.Das Geschlechtschromatin tritt bei den beiden eingehender untersuchten Arten,Lymantria dispar undEphestia kühniella, in allen geprüften weiblichen Geweben larvaler und imaginaler Entwicklungsstadien auf, mit Ausnahme der Oogonien und Oocyten. BeiLymantria dispar fehlen die Chromatinkörper auch in den Nährzellen. Mit dem Ploidiegrad der Zellkerne erhöht sich in der Regel das Volumen, gelegentlich auch die Zahl der Chromatinkörper.3.Die drei auf ihren Karyotyp untersuchten Arten mit typischem Geschlechtschromatin,Philosamia cynthia, Pieris brassicae undEphestia kühniella, besitzen im weiblichen Geschlecht jeweils eine gerade Zahl von somatischen Chromosomen und gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zum XY-Typ der Geschlechtsbestimmung. Die NoctuideOrthosia gracilis, die kein Geschlechtschromatin ausbildet, gehört zum XO-Typ. BeiPhilosamia cynthia undOrthosia gracilis konnten die X-Chromosomen identifiziert werden.4.Das in der Mehrzahl der Fälle nachgewiesene Geschlechtschromatin der ♀♀ wird als heteropyknotisches Y-Chromosom interpretiert. Die bei (♂♂ und ♀♀ vonPapilio machaon undCoenonympha arcania auftretenden Chromatinkörper werden als heteropyknotische Autosomen gedeutet.

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0014350255&partnerID=8YFLogxK

U2 - 10.1007/BF01183125

DO - 10.1007/BF01183125

M3 - Zeitschriftenaufsätze

C2 - 5711090

AN - SCOPUS:0014350255

SN - 0009-5915

VL - 25

SP - 343

EP - 356

JO - Chromosoma

JF - Chromosoma

IS - 3

ER -

Geschlechtschromatin bei Lepidopteren

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