TY - JOUR
T1 - Gerontopsychiatrischer konsiliardienst
AU - Wetterling, Tilman
AU - Junghanns, Klaus
N1 - Copyright:
Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2002/9
Y1 - 2002/9
N2 - In der Diskussion um die hohen Kosten im Gesundheitswesen wird immer wieder auf die überproportional häufigen und langen Krankenhausaufenthalte von älteren Menschen hingewiesen. Da psychiatrische Störungen bei älteren Krankenhauspatienten sehr häufig sind, wird oft ein psychiatrisches Konsil angefordert. In dieser Studie sollte untersucht werden, welche Anforderungen an den psychiatrischen Konsildienst bei älteren Patienten gestellt werden. Zu diesem Zweck wurden alle Konsildokumentationen aus den Jahren 1994 - 1998 ausgewertet (n = 9363). 2152 (31,4 %) der konsiliarisch gesehenen Patienten waren über 64 Jahre alt. Am häufigsten wurde bei Patienten mit einer organisch bedingten psychischen Störung (F0), v. a. mit einer Demenz (F00 - F03), mit einer Anpassungsstörung (F43) sowie mit affektiven, besonders depressiven Störungen (F3) ein psychiatrisches Konsil angefordert. Ein Suizidversuch vor Aufnahme ins Krankenhaus war bei 139 älteren Patienten (6,5 %) der Anlass für ein Konsil. Aus den Ergebnissen folgt, dass im gerontopsychiatrischen Konsiliardienst überwiegend ältere Patienten mit internistischen Erkrankungen betreut wurden und dass besonders die differenzielle psychopharmakologische Therapie von multimorbiden Patienten sowie die Regelung von psychosozialen und rechtlichen Fragen nachgefragt werden. Diese Aspekte der gerontopsychiatrischen Behandlung sollten daher einen Schwerpunkt in der Ausbildung zur gerontopsychiatrischen Konsiliartätigkeit bilden.
AB - In der Diskussion um die hohen Kosten im Gesundheitswesen wird immer wieder auf die überproportional häufigen und langen Krankenhausaufenthalte von älteren Menschen hingewiesen. Da psychiatrische Störungen bei älteren Krankenhauspatienten sehr häufig sind, wird oft ein psychiatrisches Konsil angefordert. In dieser Studie sollte untersucht werden, welche Anforderungen an den psychiatrischen Konsildienst bei älteren Patienten gestellt werden. Zu diesem Zweck wurden alle Konsildokumentationen aus den Jahren 1994 - 1998 ausgewertet (n = 9363). 2152 (31,4 %) der konsiliarisch gesehenen Patienten waren über 64 Jahre alt. Am häufigsten wurde bei Patienten mit einer organisch bedingten psychischen Störung (F0), v. a. mit einer Demenz (F00 - F03), mit einer Anpassungsstörung (F43) sowie mit affektiven, besonders depressiven Störungen (F3) ein psychiatrisches Konsil angefordert. Ein Suizidversuch vor Aufnahme ins Krankenhaus war bei 139 älteren Patienten (6,5 %) der Anlass für ein Konsil. Aus den Ergebnissen folgt, dass im gerontopsychiatrischen Konsiliardienst überwiegend ältere Patienten mit internistischen Erkrankungen betreut wurden und dass besonders die differenzielle psychopharmakologische Therapie von multimorbiden Patienten sowie die Regelung von psychosozialen und rechtlichen Fragen nachgefragt werden. Diese Aspekte der gerontopsychiatrischen Behandlung sollten daher einen Schwerpunkt in der Ausbildung zur gerontopsychiatrischen Konsiliartätigkeit bilden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0036746420&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2002-34040
DO - 10.1055/s-2002-34040
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 12224041
AN - SCOPUS:0036746420
VL - 29
SP - 311
EP - 314
JO - Psychiatrische Praxis
JF - Psychiatrische Praxis
SN - 0303-4259
IS - 6
ER -