TY - JOUR
T1 - Genexpressionsbasierte risikoscores: Besser als histopathologische marker?
AU - Rody, A.
AU - Solomayer, E. F.
PY - 2010/12
Y1 - 2010/12
N2 - Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms und dessen gezielte Analyse mit Hilfe unterschiedlicher Techniken haben große Hoffnungen geweckt, dass zum einen die Prognose und Prädiktion verbessert und zum anderen auch neue therapeutische Targets identifiziert werden können. Die Genexpressionsanalyse und die Identifizierung entsprechender prädiktiver und/oder prognostischer Gensignaturen sind paradigmatisch für diesen Prozess. Die Hoffnung, die in diese neuen molekularen Marker gesetzt wird, ist groß. Allerdings sind zahlreiche methodische und klinische Fragen offen und bedürfen einer Klärung im Rahmen prospektiv-randomisierter Studien, die zwar existent sind, derzeit aber noch rekrutieren. Insbesondere stellt sich die Frage, ob die neuen genexpressionsbasierten Risikoscores im Vergleich zu den bisherigen klassischen histopathologischen Markern einen Informationsgewinn bringen. Allerdings müssen diese Studien auch belegen, dass nicht nur die Identifizierung eines Hochrisikokollektivs, sondern auch die Reduktion des Risikos durch eine spezifische Therapie möglich ist. Des Weiteren kann bislang nicht eindeutig gesagt werden, ob die praktische Anwendung dieser Testsysteme tatsächlich auch im klinischen Alltag anwendbar ist.Sinnvoll sind nur Tests, die eine dichotome Aussage zulassen. Eine intermediäre Risikoklassifizierung ist beispielsweise nicht hilfreich, wenn daraus keine eindeutige Handlungsanweisung ableitbar ist. Dies führt zu einer Verunsicherung von Patienten und Therapeuten. Globale molekulare Testverfahren werden in Bezug auf die Identifizierung neuer prädiktiver Marker auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da wir von vielen neuen Substanzen nicht wissen, bei welchen Patienten sie Erfolg versprechend eingesetzt werden können.
AB - Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms und dessen gezielte Analyse mit Hilfe unterschiedlicher Techniken haben große Hoffnungen geweckt, dass zum einen die Prognose und Prädiktion verbessert und zum anderen auch neue therapeutische Targets identifiziert werden können. Die Genexpressionsanalyse und die Identifizierung entsprechender prädiktiver und/oder prognostischer Gensignaturen sind paradigmatisch für diesen Prozess. Die Hoffnung, die in diese neuen molekularen Marker gesetzt wird, ist groß. Allerdings sind zahlreiche methodische und klinische Fragen offen und bedürfen einer Klärung im Rahmen prospektiv-randomisierter Studien, die zwar existent sind, derzeit aber noch rekrutieren. Insbesondere stellt sich die Frage, ob die neuen genexpressionsbasierten Risikoscores im Vergleich zu den bisherigen klassischen histopathologischen Markern einen Informationsgewinn bringen. Allerdings müssen diese Studien auch belegen, dass nicht nur die Identifizierung eines Hochrisikokollektivs, sondern auch die Reduktion des Risikos durch eine spezifische Therapie möglich ist. Des Weiteren kann bislang nicht eindeutig gesagt werden, ob die praktische Anwendung dieser Testsysteme tatsächlich auch im klinischen Alltag anwendbar ist.Sinnvoll sind nur Tests, die eine dichotome Aussage zulassen. Eine intermediäre Risikoklassifizierung ist beispielsweise nicht hilfreich, wenn daraus keine eindeutige Handlungsanweisung ableitbar ist. Dies führt zu einer Verunsicherung von Patienten und Therapeuten. Globale molekulare Testverfahren werden in Bezug auf die Identifizierung neuer prädiktiver Marker auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da wir von vielen neuen Substanzen nicht wissen, bei welchen Patienten sie Erfolg versprechend eingesetzt werden können.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=78651373823&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00129-010-2646-x
DO - 10.1007/s00129-010-2646-x
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:78651373823
SN - 0017-5994
VL - 43
SP - 977
EP - 983
JO - Gynakologe
JF - Gynakologe
IS - 12
ER -