TY - JOUR
T1 - Genetisch determinierte Dystonien
AU - Brüggemann, N.
AU - Lohmann, K.
AU - Paus, S.
AU - Lohmann, E.
AU - Gasser, T.
AU - Ganos, C.
AU - Klein, C.
PY - 2018/2/1
Y1 - 2018/2/1
N2 - Dystonien sind durch anhaltende oder intermittierende Muskelkontraktionen gekennzeichnet, die zu abnormen, häufig repetitiven Bewegungen verschiedener Körperteile führen. Die Einteilung der Dystonien erfolgt nach klinischen und ätiologischen Kriterien, wobei insbesondere die Genetik durch die Identifikation neuer, mit der Krankheit assoziierter Gene an Bedeutung gewonnen hat.
Innerhalb des Krankheitsbildes der Dystonie können folgende Formen voneinander unterschieden werden: bei den isolierten Formen bestehen keine über die Dystonie hinausgehenden Zeichen oder Symptome; kombinierte Dystonien zeichnen sich durch eine Kombination von Dystonie und anderen Bewegungsstörungen wie Parkinsonismus, Chorea und Myoklonien aus und bei den komplexen Dystonien finden sich weitere neurologische und nicht-neurologische Manifestationen. Mutationen in den folgenden Genen sind mittlerweile als etablierte Ursachen für isolierte oder kombinierte erbliche Dystonie identifiziert worden: Tor1A, THAP1, GNAL, ANO3, KMT2B, GCH1, TAF1, PRKRA, ATP1A3, SGCE und ADCY5; > 100 Gene stehen im Zusammenhang mit komplexen Dystonien. Viele, insbesondere auch einige genetisch bedingte Formen der Dystonien, sprechen auf die Therapieoption der tiefen Hirnstimulation gut an. Aktuell arbeiten Forschungsnetzwerke daran, die Diagnostik und Therapie der Dystonien weiter zu verbessern.
AB - Dystonien sind durch anhaltende oder intermittierende Muskelkontraktionen gekennzeichnet, die zu abnormen, häufig repetitiven Bewegungen verschiedener Körperteile führen. Die Einteilung der Dystonien erfolgt nach klinischen und ätiologischen Kriterien, wobei insbesondere die Genetik durch die Identifikation neuer, mit der Krankheit assoziierter Gene an Bedeutung gewonnen hat.
Innerhalb des Krankheitsbildes der Dystonie können folgende Formen voneinander unterschieden werden: bei den isolierten Formen bestehen keine über die Dystonie hinausgehenden Zeichen oder Symptome; kombinierte Dystonien zeichnen sich durch eine Kombination von Dystonie und anderen Bewegungsstörungen wie Parkinsonismus, Chorea und Myoklonien aus und bei den komplexen Dystonien finden sich weitere neurologische und nicht-neurologische Manifestationen. Mutationen in den folgenden Genen sind mittlerweile als etablierte Ursachen für isolierte oder kombinierte erbliche Dystonie identifiziert worden: Tor1A, THAP1, GNAL, ANO3, KMT2B, GCH1, TAF1, PRKRA, ATP1A3, SGCE und ADCY5; > 100 Gene stehen im Zusammenhang mit komplexen Dystonien. Viele, insbesondere auch einige genetisch bedingte Formen der Dystonien, sprechen auf die Therapieoption der tiefen Hirnstimulation gut an. Aktuell arbeiten Forschungsnetzwerke daran, die Diagnostik und Therapie der Dystonien weiter zu verbessern.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85044825626&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0038-1642090
DO - 10.1055/s-0038-1642090
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85044825626
SN - 0722-1541
VL - 37
SP - 159
EP - 166
JO - Nervenheilkunde
JF - Nervenheilkunde
IS - 3
ER -