Abstract
Durch die heutzutage deutlich effektivere Therapie von Krebserkrankungen junger Patientinnen und Patienten und die glücklicherweise deutlich gestiegenen Überlebensraten rücken Themen wie der Fertilitätserhalt vor Beginn einer Chemo- oder Strahlentherapie in den Vordergrund. Über die mögliche Nebenwirkung Sterilität müssen die Patienten vor der Behandlung aufgeklärt werden. Da viele junge Patienten in der internistischen Onkologie behandelt werden, ist eine Plattform zur Information und Aufklärung für die Beratung essenziell. In diesem Zusammenhang sind die behandelnden Frauenärzte eine wichtige Instanz, um betroffene Patientinnen, ggf. auch deren Partner, über Therapien und die Möglichkeit des Fertilitätserhaltes zu informieren. So kann der Kontakt zum nächsten beratenden Kinderwunschzentrum hergestellt werden und der Patientin eine sofortige Beratung bei noch nicht abgeschlossenem Kinderwunsch angeboten werden. Ein Gespräch über diese belastende Situation und die vorhersehbaren iatrogen hervorgerufenen Folgeerscheinungen sollte daher mit einer der Patientin nahestehenden Person erfolgen. Optionen vor geplanter zytotoxischer Therapie sind neben den konventionellen reproduktionsmedizinischen Techniken die Gabe von GnRH-Analoga die Oozytenkryokonservierung, die Kryokonservierung von Ovarialgewebe und die In-vitro-Maturation. Der teils noch sehr experimentelle Charakter einzelner Maßnahmen ist bei der individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung zu berücksichtigen.
Original language | German |
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Journal | Gynakologe |
Volume | 45 |
Issue number | 12 |
Pages (from-to) | 918-926 |
Number of pages | 9 |
ISSN | 0017-5994 |
DOIs | |
Publication status | Published - 12.2012 |