TY - JOUR
T1 - Fehlende werte in der somatisierungsskala des SCL-90-R durch "listenfragen-effekt": Häufigkeit in verschiedenen surveys und vergleich unterschiedlicher imputationsmethoden
AU - Meyer, T.
AU - Deck, R.
AU - Kohlmann, T.
AU - Matthis, C.
AU - Schäfer, I.
AU - Raspe, H.
AU - Mittag, Oskar
PY - 2005/2
Y1 - 2005/2
N2 - Item-non-Response kann die Gültigkeit von Studienergebnissen erheblich beeinträchtigen. Am Beispiel der Subskala Somatisierung der SCL-90-R postulieren wir ein Antwortmuster („Listenfragen-Effekt”), bei dem die Probanden bei Beschwerdefreiheit statt der vorgesehenen „Überhaupt-nicht”-Kategorie keine Antwortkategorie markieren. Die vorliegende Studie analysiert Ausmaß und Bedeutung dieses Listenfragen-Effekts. Als Analysegrundlage dient eine postalische Befragung von n = 228 Versicherten einer Arbeiterrentenversicherung mit Antrag auf medizinische Rehabilitation (A1-Studie). Zum Vergleich werden zwei weitere Datensätze herangezogen. Der Listenfragen-Effekt wurde operationalisiert durch Antwortmuster mit (1.) mindestens einem fehlenden Wert und (2.) mindestens einem gültigen Wert und (3.) Fehlen von „Überhaupt-nicht”-Antworten. Die Häufigkeit des Listenfragen-Effekts in den drei Surveys ist sehr unterschiedlich. In der A1-Studie hatten 75 % der Befragten komplette Daten, 16,2 % einen postulierten Listenfragen-Effekt. Durch Imputation der fehlenden Werte unter der Annahme des Listenfragen-Effekts reduzierte sich der Anteil fehlender Skalenwerte von 12,3 % auf 0,4 %. Die Nichtberücksichtigung des Listenfragen-Effekts führt zu einer Überschätzung der Symptomausprägung bzw. zu einer systematischen Exklusion gering belasteter Probanden. Mögliche Gründe für das Phänomen werden diskutiert. Das tatsächliche Auftreten des Effekts muss in weiteren methodischen Studien überprüft werden.
AB - Item-non-Response kann die Gültigkeit von Studienergebnissen erheblich beeinträchtigen. Am Beispiel der Subskala Somatisierung der SCL-90-R postulieren wir ein Antwortmuster („Listenfragen-Effekt”), bei dem die Probanden bei Beschwerdefreiheit statt der vorgesehenen „Überhaupt-nicht”-Kategorie keine Antwortkategorie markieren. Die vorliegende Studie analysiert Ausmaß und Bedeutung dieses Listenfragen-Effekts. Als Analysegrundlage dient eine postalische Befragung von n = 228 Versicherten einer Arbeiterrentenversicherung mit Antrag auf medizinische Rehabilitation (A1-Studie). Zum Vergleich werden zwei weitere Datensätze herangezogen. Der Listenfragen-Effekt wurde operationalisiert durch Antwortmuster mit (1.) mindestens einem fehlenden Wert und (2.) mindestens einem gültigen Wert und (3.) Fehlen von „Überhaupt-nicht”-Antworten. Die Häufigkeit des Listenfragen-Effekts in den drei Surveys ist sehr unterschiedlich. In der A1-Studie hatten 75 % der Befragten komplette Daten, 16,2 % einen postulierten Listenfragen-Effekt. Durch Imputation der fehlenden Werte unter der Annahme des Listenfragen-Effekts reduzierte sich der Anteil fehlender Skalenwerte von 12,3 % auf 0,4 %. Die Nichtberücksichtigung des Listenfragen-Effekts führt zu einer Überschätzung der Symptomausprägung bzw. zu einer systematischen Exklusion gering belasteter Probanden. Mögliche Gründe für das Phänomen werden diskutiert. Das tatsächliche Auftreten des Effekts muss in weiteren methodischen Studien überprüft werden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=15244355744&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2004-813939
DO - 10.1055/s-2004-813939
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 15747207
AN - SCOPUS:15244355744
VL - 67
SP - 155
EP - 158
JO - Gesundheitswesen (Bundesverband der Arzte des Offentlichen Gesundheitsdienstes (Germany))
JF - Gesundheitswesen (Bundesverband der Arzte des Offentlichen Gesundheitsdienstes (Germany))
SN - 0941-3790
IS - 2
ER -