TY - JOUR
T1 - Expression von EphA2 in metastasierten und nicht metastasierten primären uvealen Melanomen
AU - Vukoja, V.
AU - Brandenbusch, T.
AU - Tura, A.
AU - Nassar, K.
AU - Rohrbach, D. J.M.
AU - Lüke, M.
AU - Grisanti, S.
AU - Lüke, Julia
PY - 2016/2/8
Y1 - 2016/2/8
N2 - Hintergrund: Bisher ist die genaue Expression des Ephrin-Typ-A2-Rezeptors (EphA2) im Hinblick auf dessen Bedeutung während der Zell-Zell-Adhäsion, Zellmigration, Angiogenese und der Formation von VM-Kanälen (VM: Vasculogenic Mimicry) in uvealen Melanomen unter Berücksichtigung der Metastasierungsrate unklar. Material und Methoden: Paraffinschnitte von 50 histopathologisch gut charakterisierten Fällen primärer uvealer Melanome (durchschnittlicher Tumordurchmesser: 16,3 mm) wurden hinsichtlich ihrer Expression von EphA2 evaluiert. Bei 29 Patienten traten systemische Metastasen auf. Die verbleibenden 21 Patienten hatten einen durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 10 Jahren. Zusätzlich wurde die Tumorangiogenese mittels Endoglin-Expression (CD105), das mature Gefäßsystem (Von-Willebrand-Faktor, vWF) und das Vorhandensein von VM (CD31/PAS-Färbung) untersucht. Ergebnisse: Alle uvealen Melanome exprimierten EphA2 mit einer durchschnittlichen Anzahl positiver Zellen von 95,93 % (± Standardabweichung: 6,3 %). Es war zwar keine signifikante objektive Assoziation von EphA2 und der Metastasierungsrate (p = 0,196) bzw. der Endoglin-Expression (p = 0,652), VM (p = 0,267) oder weiteren klinischen oder histopathologischen Prognosefaktoren (p < 0,05) nachweisbar, jedoch zeigte sich eine signifikante Hochregulation von EphA2 im Bereich des Zellkerns in der Subgruppe der metastasierten uvealen Melanome, während eine zytoplasmatische Lokalisation mit einer besseren Prognose assoziiert war (p = 0,006). Zusätzlich wiesen verschiedene okuläre Gewebe wie z. B. bestimmte Netzhautschichten, das Ziliarkörper- und Hornhautepithel bzw. das choroidale oder korneale Endothel eine milde EphA2-Expression auf. Schlussfolgerung: Während eine nukleäre Expression von EphA2 in dieser Serie großer Tumoren signifikant mit einer erhöhten Metastasierungsrate assoziiert war, zeigt eine zytoplasmatische Lokalisation eine bessere Prognose. Da keine Korrelation der EphA2-Expression mit der Angiogenese, dem maturen Gefäßsystem oder dem VM nachgewiesen werden konnte, scheint die regulative Bedeutung von EphA2 für die Ausbildung blutzuführender Systeme möglicherweise in den fortgeschrittenen Stadien in den Hintergrund zu treten.
AB - Hintergrund: Bisher ist die genaue Expression des Ephrin-Typ-A2-Rezeptors (EphA2) im Hinblick auf dessen Bedeutung während der Zell-Zell-Adhäsion, Zellmigration, Angiogenese und der Formation von VM-Kanälen (VM: Vasculogenic Mimicry) in uvealen Melanomen unter Berücksichtigung der Metastasierungsrate unklar. Material und Methoden: Paraffinschnitte von 50 histopathologisch gut charakterisierten Fällen primärer uvealer Melanome (durchschnittlicher Tumordurchmesser: 16,3 mm) wurden hinsichtlich ihrer Expression von EphA2 evaluiert. Bei 29 Patienten traten systemische Metastasen auf. Die verbleibenden 21 Patienten hatten einen durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 10 Jahren. Zusätzlich wurde die Tumorangiogenese mittels Endoglin-Expression (CD105), das mature Gefäßsystem (Von-Willebrand-Faktor, vWF) und das Vorhandensein von VM (CD31/PAS-Färbung) untersucht. Ergebnisse: Alle uvealen Melanome exprimierten EphA2 mit einer durchschnittlichen Anzahl positiver Zellen von 95,93 % (± Standardabweichung: 6,3 %). Es war zwar keine signifikante objektive Assoziation von EphA2 und der Metastasierungsrate (p = 0,196) bzw. der Endoglin-Expression (p = 0,652), VM (p = 0,267) oder weiteren klinischen oder histopathologischen Prognosefaktoren (p < 0,05) nachweisbar, jedoch zeigte sich eine signifikante Hochregulation von EphA2 im Bereich des Zellkerns in der Subgruppe der metastasierten uvealen Melanome, während eine zytoplasmatische Lokalisation mit einer besseren Prognose assoziiert war (p = 0,006). Zusätzlich wiesen verschiedene okuläre Gewebe wie z. B. bestimmte Netzhautschichten, das Ziliarkörper- und Hornhautepithel bzw. das choroidale oder korneale Endothel eine milde EphA2-Expression auf. Schlussfolgerung: Während eine nukleäre Expression von EphA2 in dieser Serie großer Tumoren signifikant mit einer erhöhten Metastasierungsrate assoziiert war, zeigt eine zytoplasmatische Lokalisation eine bessere Prognose. Da keine Korrelation der EphA2-Expression mit der Angiogenese, dem maturen Gefäßsystem oder dem VM nachgewiesen werden konnte, scheint die regulative Bedeutung von EphA2 für die Ausbildung blutzuführender Systeme möglicherweise in den fortgeschrittenen Stadien in den Hintergrund zu treten.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84957824270&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0041-110956
DO - 10.1055/s-0041-110956
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 26854480
AN - SCOPUS:84957824270
SN - 0023-2165
VL - 233
SP - 290
EP - 297
JO - Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde
JF - Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde
IS - 3
ER -