TY - JOUR
T1 - Erwartete Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Angehörige Suchtkranker
AU - Bischof, Gallus
AU - Velleman, Richard
AU - Bischof, Anja
AU - Orford, Jim J.
N1 - Publisher Copyright:
© 2020 Hogrefe AG.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2020/8
Y1 - 2020/8
N2 - Zusammenfassung. Fragestellung: Angehörige von Suchtkranken stellen eine belastete substantielle Gruppe dar, die in Forschung und Versorgung unzureichend repräsentiert ist. Es liegen bislang keine wissenschaftlichen Zahlen zu den Auswirkungen der durch die Covid-19 Pandemie verursachten sozialen Einschränkungen auf Belastungen und Versorgungsangebote für Angehörige vor. Methode: Internationale Expertenbefragung und Befragung von Mitarbeitenden des deutschen Suchthilfesystems. Ergebnisse: Während primär eine Zunahme von Belastungen durch Auswirkungen der Pandemie in Form von erhöhtem Risikoverhalten des suchtkranken Angehörigen und einer Zunahme interpersoneller Konflikte vermutet wird, ergaben sich auch Hinweise auf mögliche entlastende Auswirkungen bei Subgruppen von Angehörigen. Aus der Versorgung wurde ein Rückgang an Angeboten für Angehörige sowie ein tendenzieller Rückgang der Nachfrage berichtet. Schlussfolgerungen: Auswirkungen von Suchterkrankungen auf das soziale Umfeld sollten in Studien zu substanzbezogenen und affektiven Störungen sowie zu häuslicher Gewalt miterhoben werden. Evidenzbasierte Angebote für Angehörige Suchtkranker sollten flächendeckend und digital angeboten werden. Die Vernetzung mit weiteren psychosozialen Angeboten sollte optimiert werden.
AB - Zusammenfassung. Fragestellung: Angehörige von Suchtkranken stellen eine belastete substantielle Gruppe dar, die in Forschung und Versorgung unzureichend repräsentiert ist. Es liegen bislang keine wissenschaftlichen Zahlen zu den Auswirkungen der durch die Covid-19 Pandemie verursachten sozialen Einschränkungen auf Belastungen und Versorgungsangebote für Angehörige vor. Methode: Internationale Expertenbefragung und Befragung von Mitarbeitenden des deutschen Suchthilfesystems. Ergebnisse: Während primär eine Zunahme von Belastungen durch Auswirkungen der Pandemie in Form von erhöhtem Risikoverhalten des suchtkranken Angehörigen und einer Zunahme interpersoneller Konflikte vermutet wird, ergaben sich auch Hinweise auf mögliche entlastende Auswirkungen bei Subgruppen von Angehörigen. Aus der Versorgung wurde ein Rückgang an Angeboten für Angehörige sowie ein tendenzieller Rückgang der Nachfrage berichtet. Schlussfolgerungen: Auswirkungen von Suchterkrankungen auf das soziale Umfeld sollten in Studien zu substanzbezogenen und affektiven Störungen sowie zu häuslicher Gewalt miterhoben werden. Evidenzbasierte Angebote für Angehörige Suchtkranker sollten flächendeckend und digital angeboten werden. Die Vernetzung mit weiteren psychosozialen Angeboten sollte optimiert werden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85093647349&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/ce1b4b22-ec98-3520-99f2-1ef7e81480d1/
U2 - 10.1024/0939-5911/a000669
DO - 10.1024/0939-5911/a000669
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85093647349
SN - 0939-5911
VL - 66
SP - 201
EP - 206
JO - Sucht
JF - Sucht
IS - 4
ER -