TY - JOUR
T1 - Ernährungstherapie bei Autismus-Spektrum-Störungen im Kindes- und Jugendalter: wie ist die Evidenz?
AU - Sausmikat, J.
AU - Smollich, M.
N1 - Publisher Copyright:
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York.
Copyright:
Copyright 2018 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2016/3/1
Y1 - 2016/3/1
N2 - Hintergrund: Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zählen zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen des Kindes- und Jugendalters. Neben genetischen Einflüssen scheinen auch Umweltfaktoren zur ASS-Pathogenese beizutragen. Angehörige von Kindern und Jugendlichen mit ASS fragen oft nach bestimmten Diätformen, um die ASS-Symptomatik zu lindern. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die evidenzbasierte Bewertung der verfügbaren Daten zu ernährungstherapeutischen Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ASS; die behandelnden Ärzte sollen so in die Lage versetzt werden, entsprechende Diäten fundiert beurteilen zu können.Methodik: Unter Anwendung definierter Ein- und Ausschlusskriterien wurde eine systematische Literaturrecherche in PubMed, Cinahl und The Cochrane Library durchgeführt; eingeschlossen wurden nur Studien, die nach 1999 publiziert wurden. Die Studienqualität wurde entsprechend mit CONSORT-, STROBE- und PRISMA-Checklisten bewertet.Ergebnisse: Es konnten 12 randomisiert-kontrollierte Studien und 2 nicht-kontrollierte Studien in die Auswertung einbezogen werden (n=971). Die Wirksamkeit der häufig angewendeten Gluten-/Casein-freien Diäten (GFCF) ist nicht belegt, und entsprechende valide prädiktive Parameter existieren ebenfalls nicht.Schlussfolgerung: Auf Grundlage der verfügbaren Daten lassen sich keine evidenzbasierten Empfehlungen für ernährungstherapeutische Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ASS ableiten. Zukünftige Studien müssen klären, ob einzelne Patienten-Subgruppen dennoch von bestimmten Diätformen profitieren könnten.
AB - Hintergrund: Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zählen zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen des Kindes- und Jugendalters. Neben genetischen Einflüssen scheinen auch Umweltfaktoren zur ASS-Pathogenese beizutragen. Angehörige von Kindern und Jugendlichen mit ASS fragen oft nach bestimmten Diätformen, um die ASS-Symptomatik zu lindern. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die evidenzbasierte Bewertung der verfügbaren Daten zu ernährungstherapeutischen Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ASS; die behandelnden Ärzte sollen so in die Lage versetzt werden, entsprechende Diäten fundiert beurteilen zu können.Methodik: Unter Anwendung definierter Ein- und Ausschlusskriterien wurde eine systematische Literaturrecherche in PubMed, Cinahl und The Cochrane Library durchgeführt; eingeschlossen wurden nur Studien, die nach 1999 publiziert wurden. Die Studienqualität wurde entsprechend mit CONSORT-, STROBE- und PRISMA-Checklisten bewertet.Ergebnisse: Es konnten 12 randomisiert-kontrollierte Studien und 2 nicht-kontrollierte Studien in die Auswertung einbezogen werden (n=971). Die Wirksamkeit der häufig angewendeten Gluten-/Casein-freien Diäten (GFCF) ist nicht belegt, und entsprechende valide prädiktive Parameter existieren ebenfalls nicht.Schlussfolgerung: Auf Grundlage der verfügbaren Daten lassen sich keine evidenzbasierten Empfehlungen für ernährungstherapeutische Interventionen bei Kindern und Jugendlichen mit ASS ableiten. Zukünftige Studien müssen klären, ob einzelne Patienten-Subgruppen dennoch von bestimmten Diätformen profitieren könnten.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84975154387&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0041-110207
DO - 10.1055/s-0041-110207
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 26697740
AN - SCOPUS:84975154387
SN - 0300-8630
VL - 228
SP - 62
EP - 68
JO - Klinische Padiatrie
JF - Klinische Padiatrie
IS - 2
ER -