TY - JOUR
T1 - Erhebung der Einstellungen zu Telemedizin als Basis für eine erfolgreiche Umsetzung: Eine Querschnittsbefragung unter Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Deutschland
AU - Waschkau, Alexander
AU - Flägel, Kristina
AU - Goetz, Katja
AU - Steinhäuser, Jost
PY - 2020/11/1
Y1 - 2020/11/1
N2 - HintergrundDeutschland liegt beim Einsatz von Telemedizin im Vergleich mit anderen Ländern der Europäischen Union im Mittelfeld. Zwischen den gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem tatsächlichen Stand der Umsetzung existiert eine relevante Differenz. Gesundheitsdienstleister spielen eine wichtige Rolle in diesem Umsetzungsprozess, da diese zunehmend mit telemedizinischen Anwendungsszenarien konfrontiert werden. Ziel dieser Umfrage war es daher, Einstellungen zur Telemedizin bei angehenden Fachärztinnen und Fachärzten in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu ermitteln.MethodenVon Juli bis Oktober 2016 wurde eine deutschlandweite Querschnittsbefragung bei Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin durchgeführt. Der Fragebogen umfasste vier Themen: Einstellungen zu Telemedizin, Barrieren bzgl. der Implementierung von Telemedizin, Bewertung telemedizinischer Anwendungen und Telemedizin-Szenarien. Zur Analyse der Daten wurde ein deskriptiver Ansatz verwendet, um Determinanten für die Implementierung von Telemedizin abzuleiten.ErgebnisseInsgesamt antworteten 388 Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung aus 13 der 16 Bewertung. Achtundsiebzig Prozent waren weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. Die Mehrheit glaubte, dass nur ein Bruchteil der bereits vorhandenen Technologie in der Telemedizin genutzt wird (70%). Die größte wahrgenommene Barriere für Telemedizin waren Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit. Mehr als die Hälfte (54%) glaubte, dass die Telemedizin die Beziehung zwischen Arzt und Patient verändern würde. Von den Teilnehmenden waren 51% an Fortbildungen im Bereich Telemedizin interessiert. Bemerkenswerterweise erhöht für 27% der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung ein mögliches telemedizinisches Backup durch eine/-n Hausarzt/-ärztin die Bereitschaft für eine Tätigkeit im ländlichen Raum.SchlussfolgerungDie teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Deutschland sehen das Potenzial für Telemedizin noch nicht voll ausgeschöpft. Mit den Ergebnissen dieser Umfrage können die nächsten Schritte zur Implementierung von telemedizinischen Anwendungen adressiert werden.
AB - HintergrundDeutschland liegt beim Einsatz von Telemedizin im Vergleich mit anderen Ländern der Europäischen Union im Mittelfeld. Zwischen den gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem tatsächlichen Stand der Umsetzung existiert eine relevante Differenz. Gesundheitsdienstleister spielen eine wichtige Rolle in diesem Umsetzungsprozess, da diese zunehmend mit telemedizinischen Anwendungsszenarien konfrontiert werden. Ziel dieser Umfrage war es daher, Einstellungen zur Telemedizin bei angehenden Fachärztinnen und Fachärzten in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu ermitteln.MethodenVon Juli bis Oktober 2016 wurde eine deutschlandweite Querschnittsbefragung bei Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin durchgeführt. Der Fragebogen umfasste vier Themen: Einstellungen zu Telemedizin, Barrieren bzgl. der Implementierung von Telemedizin, Bewertung telemedizinischer Anwendungen und Telemedizin-Szenarien. Zur Analyse der Daten wurde ein deskriptiver Ansatz verwendet, um Determinanten für die Implementierung von Telemedizin abzuleiten.ErgebnisseInsgesamt antworteten 388 Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung aus 13 der 16 Bewertung. Achtundsiebzig Prozent waren weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. Die Mehrheit glaubte, dass nur ein Bruchteil der bereits vorhandenen Technologie in der Telemedizin genutzt wird (70%). Die größte wahrgenommene Barriere für Telemedizin waren Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit. Mehr als die Hälfte (54%) glaubte, dass die Telemedizin die Beziehung zwischen Arzt und Patient verändern würde. Von den Teilnehmenden waren 51% an Fortbildungen im Bereich Telemedizin interessiert. Bemerkenswerterweise erhöht für 27% der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung ein mögliches telemedizinisches Backup durch eine/-n Hausarzt/-ärztin die Bereitschaft für eine Tätigkeit im ländlichen Raum.SchlussfolgerungDie teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Deutschland sehen das Potenzial für Telemedizin noch nicht voll ausgeschöpft. Mit den Ergebnissen dieser Umfrage können die nächsten Schritte zur Implementierung von telemedizinischen Anwendungen adressiert werden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85089870696&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/41e64363-ca3c-3673-acc8-054e054aa5c7/
U2 - 10.1016/j.zefq.2020.07.001
DO - 10.1016/j.zefq.2020.07.001
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85089870696
SN - 1865-9217
VL - 156-157
SP - 75
EP - 81
JO - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
JF - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
ER -