TY - JOUR
T1 - Endometriumdicke in der Sonographie – ein wichtiger Parameter der endometrialen Rezeptivität?
AU - Osterholz-Zaleski, T.
AU - Griesinger, G.
N1 - Publisher Copyright:
© 2018, Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.
PY - 2018/9/1
Y1 - 2018/9/1
N2 - Regelhaft nutzen Reproduktionsmediziner die Sonographie, um die Endometrium(EM)-Dicke vor Embryotransfer (ET) zu beurteilen und diesen Parameter dann als prognostischen Faktor für das Implantationsverhalten zu verwenden. Allerdings sind das mütterliche Alter und die ovarielle Reaktion auf eine Stimulationstherapie mit rekombinantem follikelstimulierendem Hormon bei In-vitro-Fertilisation (IVF) und intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) prognostische Faktoren, die aber wiederum Einfluss auf die Entwicklung des Endometriums nehmen können. In einer Metaanalyse bot die EM-Dicke zwar eine begrenzte Möglichkeit, Frauen mit niedriger Chance auf Schwangerschaftseintritt herauszufiltern, allerdings sind Fälle unterhalb des Schwellenwerts der EM-Dicke von ≤7 mm selten. Schließlich ist die Assoziation zwischen einer niedrigen EM-Dicke und der Schwangerschaftswahrscheinlichkeit nicht stark, sodass ein Zyklusabbruch oder eine ET-Verschiebung nicht generell empfehlenswert ist. In einer Studie mit 11.000 IVF/ICSI-Zyklen wurde die EM-Dicke als unabhängiger Parameter zur Vorhersage von klinischer Schwangerschaft, Lebendgeburt, Spontanabort und Extrauteringravidität aufgezeigt. Allerdings ist auch hier die Effektstärke gering. Eine weitere Arbeit zeigt, dass zwar in der univariaten Analyse die Rate an fortlaufenden Schwangerschaften mit der Höhe des EM korreliert und dass die Chance, bei einem EM ≥ 9 mm zu konzipieren, statistisch größer ist als bei Werten von 3 bis 8 mm. Dennoch ist die Höhe des EM ein schwacher prognostischer Faktor, da der erwartete Anstieg der Lebendgeburtenrate bei Zunahme der EM-Dicke gering ist. Daher sollten bei einer IVF- oder ICSI-Therapie nicht allein aus der Höhe des EM weitere therapeutische Konsequenzen gezogen werden.
AB - Regelhaft nutzen Reproduktionsmediziner die Sonographie, um die Endometrium(EM)-Dicke vor Embryotransfer (ET) zu beurteilen und diesen Parameter dann als prognostischen Faktor für das Implantationsverhalten zu verwenden. Allerdings sind das mütterliche Alter und die ovarielle Reaktion auf eine Stimulationstherapie mit rekombinantem follikelstimulierendem Hormon bei In-vitro-Fertilisation (IVF) und intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) prognostische Faktoren, die aber wiederum Einfluss auf die Entwicklung des Endometriums nehmen können. In einer Metaanalyse bot die EM-Dicke zwar eine begrenzte Möglichkeit, Frauen mit niedriger Chance auf Schwangerschaftseintritt herauszufiltern, allerdings sind Fälle unterhalb des Schwellenwerts der EM-Dicke von ≤7 mm selten. Schließlich ist die Assoziation zwischen einer niedrigen EM-Dicke und der Schwangerschaftswahrscheinlichkeit nicht stark, sodass ein Zyklusabbruch oder eine ET-Verschiebung nicht generell empfehlenswert ist. In einer Studie mit 11.000 IVF/ICSI-Zyklen wurde die EM-Dicke als unabhängiger Parameter zur Vorhersage von klinischer Schwangerschaft, Lebendgeburt, Spontanabort und Extrauteringravidität aufgezeigt. Allerdings ist auch hier die Effektstärke gering. Eine weitere Arbeit zeigt, dass zwar in der univariaten Analyse die Rate an fortlaufenden Schwangerschaften mit der Höhe des EM korreliert und dass die Chance, bei einem EM ≥ 9 mm zu konzipieren, statistisch größer ist als bei Werten von 3 bis 8 mm. Dennoch ist die Höhe des EM ein schwacher prognostischer Faktor, da der erwartete Anstieg der Lebendgeburtenrate bei Zunahme der EM-Dicke gering ist. Daher sollten bei einer IVF- oder ICSI-Therapie nicht allein aus der Höhe des EM weitere therapeutische Konsequenzen gezogen werden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85052648030&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s10304-018-0204-0
DO - 10.1007/s10304-018-0204-0
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:85052648030
SN - 1610-2894
VL - 16
SP - 147
EP - 152
JO - Gynakologische Endokrinologie
JF - Gynakologische Endokrinologie
IS - 3
ER -