TY - JOUR
T1 - Empfehlung zu Glücksspielwerbung während der Corona-Pandemie
AU - Hayer, Tobias
AU - Füchtenschnieder, Ilona
AU - Hardeling, Andrea
AU - Landgraf, Konrad
AU - Rehbein, Florian
AU - Wulf, Rüdiger
AU - Rumpf, Hans Jürgen
N1 - Publisher Copyright:
© 2020 Hogrefe AG.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2020/8
Y1 - 2020/8
N2 - Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Glücksspielwerbung steht in einem natürlichen Spannungsverhältnis zu besonders wichtigen Zielen der Suchtprävention sowie einer effektiven Abwehr von Suchtgefahren. Entsprechend besteht die grundsätzliche Notwendigkeit, Werbung für Glücksspiele aus Gründen des Jugend- und Spielerschutzes auf ein absolutes Minimum zu begrenzen. Aktuelle Situation: Die diversen Schutzbestimmungen im Zusammenhang mit COVID-19 dürften in Verbindung mit Prozessen der sozialen Isolation bei einem signifikanten Anteil der Bevölkerung zu deutlichen psychosozialen und finanziellen Belastungen führen. Mögliche Folgen: In der Konsequenz liegt die Vermutung nahe, dass das Glücksspielverhalten verstärkt internetgestützt aus den eigenen vier Wänden heraus erfolgt. Vor diesem Hintergrund ist die hierzulande aktuell zunehmend zu beobachtende Werbung für Online-Casinoanbieter aus suchtfachlicher Sicht scharf zu kritisieren. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Bemühungen anderer europäischer Ländern, die von einem temporären Komplettverbot von Glücksspielen bis zu erheblichen Werberestriktionen reichen. Schlussfolgerungen: Infolgedessen wird die Forderung abgeleitet, während der Corona-Krise jegliche Form der Werbung für Online-Glücksspiele auszusetzen und perspektivisch die grundsätzlich liberale Haltung zur Glücksspielwerbung im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrages zu überdenken.
AB - Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Glücksspielwerbung steht in einem natürlichen Spannungsverhältnis zu besonders wichtigen Zielen der Suchtprävention sowie einer effektiven Abwehr von Suchtgefahren. Entsprechend besteht die grundsätzliche Notwendigkeit, Werbung für Glücksspiele aus Gründen des Jugend- und Spielerschutzes auf ein absolutes Minimum zu begrenzen. Aktuelle Situation: Die diversen Schutzbestimmungen im Zusammenhang mit COVID-19 dürften in Verbindung mit Prozessen der sozialen Isolation bei einem signifikanten Anteil der Bevölkerung zu deutlichen psychosozialen und finanziellen Belastungen führen. Mögliche Folgen: In der Konsequenz liegt die Vermutung nahe, dass das Glücksspielverhalten verstärkt internetgestützt aus den eigenen vier Wänden heraus erfolgt. Vor diesem Hintergrund ist die hierzulande aktuell zunehmend zu beobachtende Werbung für Online-Casinoanbieter aus suchtfachlicher Sicht scharf zu kritisieren. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Bemühungen anderer europäischer Ländern, die von einem temporären Komplettverbot von Glücksspielen bis zu erheblichen Werberestriktionen reichen. Schlussfolgerungen: Infolgedessen wird die Forderung abgeleitet, während der Corona-Krise jegliche Form der Werbung für Online-Glücksspiele auszusetzen und perspektivisch die grundsätzlich liberale Haltung zur Glücksspielwerbung im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrages zu überdenken.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85093692877&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/e7079ead-7e4a-3de8-ac0c-9fda73b1c87b/
U2 - 10.1024/0939-5911/a000671
DO - 10.1024/0939-5911/a000671
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85093692877
SN - 0939-5911
VL - 66
SP - 217
EP - 222
JO - Sucht
JF - Sucht
IS - 4
ER -