TY - JOUR
T1 - Einsatz der dual-source-computertomographie in der prä- und postoperativen kardiochirurgischen diagnostik
AU - Nikolaou, K.
AU - Saam, T.
AU - Rist, C.
AU - Johnson, T.
AU - Vogt, F.
AU - Oberhoffer, M.
AU - Reichart, B.
AU - Reiser, M. F.
AU - Becker, C. R.
N1 - Copyright:
Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2007/4
Y1 - 2007/4
N2 - Fragestellung
Ziel der Studie war es festzustellen, in wieweit die Dual-source-Computertomographie (DSCT) verschiedene prä- und postoperative diagnostische Fragestellungen in der Kardiochirurgie zu klären vermag.
Methodik
Zwanzig Patienten wurden einer DSCT des Herzens unterzogen. Das CT-Gerät mit 2 rotierenden Röntgenröhren (Somatom Definition, Siemens Medical Solutions, Forchheim, Deutschland) erreicht eine zeitliche Auflösung von 83 ms. Das Patientenkollektiv bestand aus 2 Subkollektiven: Bei 10 Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK) wurden vor einer geplanten Bypassoperation die Ergebnisse der DSCT-Koronarangiographie (CTA) und der quantitativen Katheterangiographie (QCA) verglichen, um die diagnostische Genauigkeit der DSCT zum Nachweis signifikanter Koronarstenosen (>50%) in einem Kollektiv mit großer Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK zu evaluieren. Bei 10 weiteren Patienten wurde nach Aortenklappenersatz (Homografts) im postoperativen Verlauf die Frage untersucht, ob eine Restenose ausgeschlossen und die Aortenklappenöffnungsfläche (AKÖF) im Vergleich zur Echokardiographie korrekt gemessen werden kann.
Ergebnisse
Im Rahmen der präoperativen Stenosenauswertung wurden 144 von 150 Koronararteriensegmenten (96%) in der CTA als „beurteilbar“ eingestuft. Laut QCA lag bei allen Patienten eine signifikante KHK mit insgesamt 43 signifikant stenosierten Segmenten vor. Sensitivität und Spezifität der CTA lagen in der geblindeten Analyse bei 95% (41/43) und 93% (103/111), bei einem positiven und negativen Vorhersagewert (PPV, NPV) von 79% (31/39) und 98% (103/105). Bei den 10 Patienten mit Aortenklappendiagnostik waren alle CT-Datensätze diagnostisch verwertbar. Der Korrelationskoeffizient der CT-planimetrisch bestimmten Klappenöffnungsfläche und der in der Echokardiographie nach der Kontinuitätsgleichung berechneten Klappenöffnungsfläche betrug r=0,64 (p=0,0467). Eine moderate oder hochgradige Stenose (Aortenklappenfläche <1,0 cm2) lag echokardiographisch bei keinem Patienten vor und konnte CT-planimetrisch auch bei allen Patienten korrekt ausgeschlossen werden.
Schlussfolgerungen
Die Dual-source-CT ist zur Beantwortung verschiedener diagnostischer Fragestellungen der Herzchirurgie wertvoll. Die nichtinvasive Koronarangiographie besitzt für die Planung einer Bypassoperation eine hohe diagnostische Genauigkeit. Nach operativem Ersatz kann die Herzklappenfunktion genau beurteilt werden.
AB - Fragestellung
Ziel der Studie war es festzustellen, in wieweit die Dual-source-Computertomographie (DSCT) verschiedene prä- und postoperative diagnostische Fragestellungen in der Kardiochirurgie zu klären vermag.
Methodik
Zwanzig Patienten wurden einer DSCT des Herzens unterzogen. Das CT-Gerät mit 2 rotierenden Röntgenröhren (Somatom Definition, Siemens Medical Solutions, Forchheim, Deutschland) erreicht eine zeitliche Auflösung von 83 ms. Das Patientenkollektiv bestand aus 2 Subkollektiven: Bei 10 Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK) wurden vor einer geplanten Bypassoperation die Ergebnisse der DSCT-Koronarangiographie (CTA) und der quantitativen Katheterangiographie (QCA) verglichen, um die diagnostische Genauigkeit der DSCT zum Nachweis signifikanter Koronarstenosen (>50%) in einem Kollektiv mit großer Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK zu evaluieren. Bei 10 weiteren Patienten wurde nach Aortenklappenersatz (Homografts) im postoperativen Verlauf die Frage untersucht, ob eine Restenose ausgeschlossen und die Aortenklappenöffnungsfläche (AKÖF) im Vergleich zur Echokardiographie korrekt gemessen werden kann.
Ergebnisse
Im Rahmen der präoperativen Stenosenauswertung wurden 144 von 150 Koronararteriensegmenten (96%) in der CTA als „beurteilbar“ eingestuft. Laut QCA lag bei allen Patienten eine signifikante KHK mit insgesamt 43 signifikant stenosierten Segmenten vor. Sensitivität und Spezifität der CTA lagen in der geblindeten Analyse bei 95% (41/43) und 93% (103/111), bei einem positiven und negativen Vorhersagewert (PPV, NPV) von 79% (31/39) und 98% (103/105). Bei den 10 Patienten mit Aortenklappendiagnostik waren alle CT-Datensätze diagnostisch verwertbar. Der Korrelationskoeffizient der CT-planimetrisch bestimmten Klappenöffnungsfläche und der in der Echokardiographie nach der Kontinuitätsgleichung berechneten Klappenöffnungsfläche betrug r=0,64 (p=0,0467). Eine moderate oder hochgradige Stenose (Aortenklappenfläche <1,0 cm2) lag echokardiographisch bei keinem Patienten vor und konnte CT-planimetrisch auch bei allen Patienten korrekt ausgeschlossen werden.
Schlussfolgerungen
Die Dual-source-CT ist zur Beantwortung verschiedener diagnostischer Fragestellungen der Herzchirurgie wertvoll. Die nichtinvasive Koronarangiographie besitzt für die Planung einer Bypassoperation eine hohe diagnostische Genauigkeit. Nach operativem Ersatz kann die Herzklappenfunktion genau beurteilt werden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=34247350748&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00117-007-1481-0
DO - 10.1007/s00117-007-1481-0
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 17318469
AN - SCOPUS:34247350748
SN - 0033-832X
VL - 47
SP - 310
EP - 318
JO - Radiologe
JF - Radiologe
IS - 4
ER -