TY - JOUR
T1 - Einfluss des Besuchs einer Kindertagesstätte (Kita) auf den Entwicklungsstand bei Vorschulkindern
AU - Knollmann, Carla
AU - Thyen, Ute
N1 - Publisher Copyright:
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York.
Copyright:
Copyright 2019 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2019/8/6
Y1 - 2019/8/6
N2 - Hintergrund Die Zahl außerfamiliärer Betreuungsangebote für Klein- und Vorschulkinder wurde in den letzten Jahren erweitert. Neben arbeitsmarktpolitischen Zielen sollte damit auch die Chancengleichheit für Kinder verbessert werden. Die Studie untersuchte, wie sich die Kitabesuchsdauer unter Berücksichtigung sozialer Determinanten auf die Entwicklung eines Kindes auswirkt.
Methoden Daten aus der schleswig-holsteinischen Schuleingangsuntersuchung der Jahre 2014–2015 von 21 272 Kindern im Alter von 5–6 Jahren wurden hinsichtlich bildungsrelevanter Zielgrößen, soziodemografischer Merkmale sowie des Kitabesuchverhaltens analysiert.
Ergebnisse Ein niedriger Bildungsstand der Familie, eine Migrationsbiografie beider Eltern, ein Aufwachsen mit vielen Geschwistern und eine Erziehung durch Alleinerziehende waren mit Auffälligkeiten der Zielgrößen assoziiert (p<0,01). Eine Kitabesuchsdauer von länger als zwei Jahren erwies sich als optimal. Logistische Regressionsanalysen ergaben (Odds-Ratios [95%-Konfidenzintervall]): Mit jedem Kitabesuchsjahr reduzierten sich Auffälligkeiten der Motorik (0,84 [0,79–0,9]), der Kognition (0,7 [0,66–0,73]) und der Sprache (0,91 [0,86–0,96]), mäßiger (pädagogischer) (0,85 [0,79–0,91]) und sonderpädagogischer Förderbedarf (0,58 [0,54–0,64]) sowie unzureichende Deutschkenntnisse (0,42 [0,35–0,5]) bei Schuleintritt auch unter Berücksichtigung sozialer Determinanten. Bezüglich des Auftretens von Übergewicht bestand kein signifikanter Zusammenhang mit der Kitabesuchsdauer.
Schlussfolgerungen Der Besuch einer Kita wirkt sich positiv auf die Kindesentwicklung aus. Hierbei profitieren insbesondere sozial benachteiligte Kinder von einem Kitabesuch. Interventionsprogramme innerhalb des Settings Kita sind daher begrüßenswert.
AB - Hintergrund Die Zahl außerfamiliärer Betreuungsangebote für Klein- und Vorschulkinder wurde in den letzten Jahren erweitert. Neben arbeitsmarktpolitischen Zielen sollte damit auch die Chancengleichheit für Kinder verbessert werden. Die Studie untersuchte, wie sich die Kitabesuchsdauer unter Berücksichtigung sozialer Determinanten auf die Entwicklung eines Kindes auswirkt.
Methoden Daten aus der schleswig-holsteinischen Schuleingangsuntersuchung der Jahre 2014–2015 von 21 272 Kindern im Alter von 5–6 Jahren wurden hinsichtlich bildungsrelevanter Zielgrößen, soziodemografischer Merkmale sowie des Kitabesuchverhaltens analysiert.
Ergebnisse Ein niedriger Bildungsstand der Familie, eine Migrationsbiografie beider Eltern, ein Aufwachsen mit vielen Geschwistern und eine Erziehung durch Alleinerziehende waren mit Auffälligkeiten der Zielgrößen assoziiert (p<0,01). Eine Kitabesuchsdauer von länger als zwei Jahren erwies sich als optimal. Logistische Regressionsanalysen ergaben (Odds-Ratios [95%-Konfidenzintervall]): Mit jedem Kitabesuchsjahr reduzierten sich Auffälligkeiten der Motorik (0,84 [0,79–0,9]), der Kognition (0,7 [0,66–0,73]) und der Sprache (0,91 [0,86–0,96]), mäßiger (pädagogischer) (0,85 [0,79–0,91]) und sonderpädagogischer Förderbedarf (0,58 [0,54–0,64]) sowie unzureichende Deutschkenntnisse (0,42 [0,35–0,5]) bei Schuleintritt auch unter Berücksichtigung sozialer Determinanten. Bezüglich des Auftretens von Übergewicht bestand kein signifikanter Zusammenhang mit der Kitabesuchsdauer.
Schlussfolgerungen Der Besuch einer Kita wirkt sich positiv auf die Kindesentwicklung aus. Hierbei profitieren insbesondere sozial benachteiligte Kinder von einem Kitabesuch. Interventionsprogramme innerhalb des Settings Kita sind daher begrüßenswert.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85064047973&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/a-0652-5377
DO - 10.1055/a-0652-5377
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 30081427
AN - SCOPUS:85064047973
SN - 0941-3790
VL - 81
SP - 196
EP - 203
JO - Gesundheitswesen
JF - Gesundheitswesen
IS - 3
ER -