TY - JOUR
T1 - EINE UNTERSUCHUNG AN 1300 KINDERN ZUR INZIDENZ UND THERAPIE VON HORSTORUNGEN BEI KINDLICHEN SPRACHSTORUNGEN
AU - Schonweiler, R.
PY - 1992
Y1 - 1992
N2 - Wir untersuchten 1305 Kinder, die uns wegen Sprachstörungen vorgestellt wurden. Die Kinder wurden Hals-Nasen-Ohren-ärztlich, audiometrisch, logopädisch und zum Teil psychologisch untersucht. Bei 48 % waren zusätzlich Hörstörungen festzustellen, sogar besonders häufig in der sprachsensiblen Phase bis zum vierten Lebensjahr. Die Ursachen waren in 95 % der Fälle Tubenbelüftungsstörungen mit wechselnden Schalleitungsschwerhörigkeiten um 20 Dezibel, die das ganze Jahr über und nicht nur in den kalten Monaten nachweisbar waren. Ein solches „undulierendes Hörvermögen” schränkt die Jahreshörbilanz der Kinder ein. Nur 5 % waren Schallempfindungsschwerhörigkeiten. Die Sprachleistungen dieser Kinder waren signifikant schlechter als bei normalhörigen Kindern. Die Studie zeigt, dass bei sprachgestörten Kindern Tubenbelüftungsstörungen besonders konsequent ohrmikroskopisch und audiometrisch kontrolliert werden sollten. Der Wert einer Adenotomie mit Parazentese und Einlage von Paukenröhrchen hinsichtlich einer Verbesserung der Sprachleistungen wird diskutiert. Mit unserem Konzept war nur bei 37 % der untersuchten Kinder im Verlauf bis zur Einschulung logopädische Therapie notwendig.
AB - Wir untersuchten 1305 Kinder, die uns wegen Sprachstörungen vorgestellt wurden. Die Kinder wurden Hals-Nasen-Ohren-ärztlich, audiometrisch, logopädisch und zum Teil psychologisch untersucht. Bei 48 % waren zusätzlich Hörstörungen festzustellen, sogar besonders häufig in der sprachsensiblen Phase bis zum vierten Lebensjahr. Die Ursachen waren in 95 % der Fälle Tubenbelüftungsstörungen mit wechselnden Schalleitungsschwerhörigkeiten um 20 Dezibel, die das ganze Jahr über und nicht nur in den kalten Monaten nachweisbar waren. Ein solches „undulierendes Hörvermögen” schränkt die Jahreshörbilanz der Kinder ein. Nur 5 % waren Schallempfindungsschwerhörigkeiten. Die Sprachleistungen dieser Kinder waren signifikant schlechter als bei normalhörigen Kindern. Die Studie zeigt, dass bei sprachgestörten Kindern Tubenbelüftungsstörungen besonders konsequent ohrmikroskopisch und audiometrisch kontrolliert werden sollten. Der Wert einer Adenotomie mit Parazentese und Einlage von Paukenröhrchen hinsichtlich einer Verbesserung der Sprachleistungen wird diskutiert. Mit unserem Konzept war nur bei 37 % der untersuchten Kinder im Verlauf bis zur Einschulung logopädische Therapie notwendig.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0027099894&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2007-997371
DO - 10.1055/s-2007-997371
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 1492890
AN - SCOPUS:0027099894
SN - 0935-8943
VL - 71
SP - 637
EP - 643
JO - Laryngo- Rhino- Otologie
JF - Laryngo- Rhino- Otologie
IS - 12
ER -