TY - JOUR
T1 - Effektor-Memory-T‑Zellen in der Pathogenese von ANCA-assoziierten Vaskulitiden
AU - Kerstein, A.
AU - Müller, A.
AU - Kabelitz, D.
AU - Lamprecht, P.
N1 - Publisher Copyright:
© 2016, Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Copyright:
Copyright 2017 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2016/3/1
Y1 - 2016/3/1
N2 - Im peripheren Blut von Patienten mit Anti-Neutrophilen-zytoplasmatischen Autoantikörper (ANCA)-assoziierten Vaskulitiden (AAV) ist eine Expansion von Effektor-Memory-T‑Zellen auffällig. In der expandierten Effektor-Memory-T‑Zell-Population sind verschiedene Subsets nachweisbar wie Th1-Typ-CD4+-T‑Zellen ohne kostimulatorische CD28-Expression und Th17-Zellen bei der Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) und mikroskopischen Polyangiitis (MPA) und Th2-Typ- und Th17-Zellen bei der eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA). Das Zytokinprofil von autoreaktiven Proteinase-3 (PR3)-spezifischen Effektor-Memory-T‑Zellen weist bei der GPA eine Zunahme von Th2-Typ-, Th17- und Th22-Zellfraktionen auf. Eine abnorme Effektor-Memory-CD4+-T‑Zell-Stimulierung resultiert aus der aberranten Expression von P-Selektin-Glykoprotein-Ligand‑1, β‑2-Integrin, Chemokinrezeptoren, NKG2D und weiteren aktivierenden Rezeptoren. Die Expression dieser Rezeptoren geht mit einer T‑Zell-Aktivierung und Migration von T‑Zellen in entzündete Gewebe einher. In den entzündlichen Gewebeläsionen akkumulieren zahlreiche T‑Zellen und sezernieren proinflammatorische Zytokine bei AAV. Die T‑Zell-vermittelte Gewebeschädigung korreliert mit dem renalen Outcome, wohingegen die B-Zell-Infiltration nicht mit dem Outcome korreliert. Die Aktivierung von läsionalen CD4+NKG2D+-Effektor-Memory-T‑Zellen ist Antigen-unabhängig. In vitro entfalten CD4+NKG2D+-Effektor-Memory-T‑Zellen eine NK-Zell-ähnliche Zytotoxizität gegenüber mikrovaskulären Endothelzellen. Effektor-Memory-T‑Zellen spielen daher eine wichtige Rolle bei der Gewebeschädigung und dem Krankheitsprogress von AAV. Gegen T‑Zellen, speziell Effektor-Memory-CD4+-T‑Zellen, gerichtete spezifische Therapien könnten, sequenziell oder in Kombination mit einer B‑Zell-depletierenden Therapie verabreicht, zu einer weiteren Verbesserung des Outcomes und zur Erzielung von Langzeitremissionen bei AAV beitragen.
AB - Im peripheren Blut von Patienten mit Anti-Neutrophilen-zytoplasmatischen Autoantikörper (ANCA)-assoziierten Vaskulitiden (AAV) ist eine Expansion von Effektor-Memory-T‑Zellen auffällig. In der expandierten Effektor-Memory-T‑Zell-Population sind verschiedene Subsets nachweisbar wie Th1-Typ-CD4+-T‑Zellen ohne kostimulatorische CD28-Expression und Th17-Zellen bei der Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) und mikroskopischen Polyangiitis (MPA) und Th2-Typ- und Th17-Zellen bei der eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA). Das Zytokinprofil von autoreaktiven Proteinase-3 (PR3)-spezifischen Effektor-Memory-T‑Zellen weist bei der GPA eine Zunahme von Th2-Typ-, Th17- und Th22-Zellfraktionen auf. Eine abnorme Effektor-Memory-CD4+-T‑Zell-Stimulierung resultiert aus der aberranten Expression von P-Selektin-Glykoprotein-Ligand‑1, β‑2-Integrin, Chemokinrezeptoren, NKG2D und weiteren aktivierenden Rezeptoren. Die Expression dieser Rezeptoren geht mit einer T‑Zell-Aktivierung und Migration von T‑Zellen in entzündete Gewebe einher. In den entzündlichen Gewebeläsionen akkumulieren zahlreiche T‑Zellen und sezernieren proinflammatorische Zytokine bei AAV. Die T‑Zell-vermittelte Gewebeschädigung korreliert mit dem renalen Outcome, wohingegen die B-Zell-Infiltration nicht mit dem Outcome korreliert. Die Aktivierung von läsionalen CD4+NKG2D+-Effektor-Memory-T‑Zellen ist Antigen-unabhängig. In vitro entfalten CD4+NKG2D+-Effektor-Memory-T‑Zellen eine NK-Zell-ähnliche Zytotoxizität gegenüber mikrovaskulären Endothelzellen. Effektor-Memory-T‑Zellen spielen daher eine wichtige Rolle bei der Gewebeschädigung und dem Krankheitsprogress von AAV. Gegen T‑Zellen, speziell Effektor-Memory-CD4+-T‑Zellen, gerichtete spezifische Therapien könnten, sequenziell oder in Kombination mit einer B‑Zell-depletierenden Therapie verabreicht, zu einer weiteren Verbesserung des Outcomes und zur Erzielung von Langzeitremissionen bei AAV beitragen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84961166122&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00393-015-0025-7
DO - 10.1007/s00393-015-0025-7
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 26913718
AN - SCOPUS:84961166122
SN - 0340-1855
VL - 75
SP - 183
EP - 186
JO - Zeitschrift fur Rheumatologie
JF - Zeitschrift fur Rheumatologie
IS - 2
ER -