TY - JOUR
T1 - Effektivität und toxizität einer re-bestrahlung (Re-Rt) bei metastatisch bedingter rückenmarkkompression (MBRK)
AU - Rades, Dirk
AU - Stalpers, Lukas J.A.
AU - Veninga, Theo
AU - Schulte, Rainer
AU - Hoskin, Peter J.
AU - Alberti, Winfried
N1 - Copyright:
Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2005/9
Y1 - 2005/9
N2 - Hintergrund und Ziel:
Die radiogene Myelopathie ist eine ernstzunehmende Spätfolge bei der Radiotherapie (RT) der metastatisch bedingten Rückenmarkkompression (MBRK). Das Myelopathierisiko hängt von der Äquivalentdosis in 2-Gy-Fraktionen (EQD2) ab. Angesichts der mitunter hohen kumulativen EQD2 stehen viele Radioonkologen einer Re-RT ablehnend gegenüber. Diese Studie untersucht Effektivität und Toxizität einer Re-RT beim „in-field“-Rezidiv einer MBRK.
Patienten und Methodik:
74 Patienten, die zwischen 01/1995 und 12/2003 aufgrund einer MBRK bestrahlt wurden, erhielten eine Re-RT bei erneuter MBRK in der vorbestrahlten Region („in-field“-Rezidiv). Die primäre RT erfolgte mit 1 × 8 Gy (n = 34), 5 × 4 Gy (n = 28), 10 × 3 Gy (n = 4), 15 × 2,5 Gy (n = 4) oder 20 × 2 Gy (n = 4). Die Rezidive traten nach median 6 Monaten (2–40 Monate) auf. Die Re-RT erfolgte mit 1 × 8 Gy (n = 35), 5 × 3 Gy (n = 16), 5 × 4 Gy (n = 13), 10 × 2 Gy (n = 4), 12 × 2 Gy (n = 3) oder 17 × 1,8 Gy (n = 3). Die kumulative EQD2 (α/β = 2 Gy) betrug 39–40 Gy (n = 21), 49–50 Gy (n = 41), 56–60 Gy (n = 6) oder > 60 Gy (n = 6). Der Beobachtungszeitraum nach Re-RT betrug median 9 Monate (2–52 Monate).
Ergebnisse:
Die Re-RT führte bei 29/74 Patienten (39%) zu einer Verbesserung der motorischen Funktion. Nach der Multivarianzanalyse hatten die Art des Primärtumors (p = 0,013) und die Entwicklungszeit motorischer Defizite vor Re-RT (p = 0,037) einen signifikanten Einfluss auf die motorische Funktion nach Re-RT, nicht hingegen das Fraktionierungsschema (p = 0,560), die kumulative EQD2 (p = 0,795), die Gehfähigkeit vor Re-RT (p = 0,471) und das Intervall zwischen primärer RT und Re-RT (p = 0,420). Eine radiogene Myelopathie wurde nicht beobachtet.
Schlussfolgerung:
Die Re-RT ist eine effektive Therapie beim „in-field“-Rezidiv der MBRK. Bei einer kumulativen EQD2 ≤ 50 Gy erscheint das Risiko einer radiogenen Myelopathie gering.
AB - Hintergrund und Ziel:
Die radiogene Myelopathie ist eine ernstzunehmende Spätfolge bei der Radiotherapie (RT) der metastatisch bedingten Rückenmarkkompression (MBRK). Das Myelopathierisiko hängt von der Äquivalentdosis in 2-Gy-Fraktionen (EQD2) ab. Angesichts der mitunter hohen kumulativen EQD2 stehen viele Radioonkologen einer Re-RT ablehnend gegenüber. Diese Studie untersucht Effektivität und Toxizität einer Re-RT beim „in-field“-Rezidiv einer MBRK.
Patienten und Methodik:
74 Patienten, die zwischen 01/1995 und 12/2003 aufgrund einer MBRK bestrahlt wurden, erhielten eine Re-RT bei erneuter MBRK in der vorbestrahlten Region („in-field“-Rezidiv). Die primäre RT erfolgte mit 1 × 8 Gy (n = 34), 5 × 4 Gy (n = 28), 10 × 3 Gy (n = 4), 15 × 2,5 Gy (n = 4) oder 20 × 2 Gy (n = 4). Die Rezidive traten nach median 6 Monaten (2–40 Monate) auf. Die Re-RT erfolgte mit 1 × 8 Gy (n = 35), 5 × 3 Gy (n = 16), 5 × 4 Gy (n = 13), 10 × 2 Gy (n = 4), 12 × 2 Gy (n = 3) oder 17 × 1,8 Gy (n = 3). Die kumulative EQD2 (α/β = 2 Gy) betrug 39–40 Gy (n = 21), 49–50 Gy (n = 41), 56–60 Gy (n = 6) oder > 60 Gy (n = 6). Der Beobachtungszeitraum nach Re-RT betrug median 9 Monate (2–52 Monate).
Ergebnisse:
Die Re-RT führte bei 29/74 Patienten (39%) zu einer Verbesserung der motorischen Funktion. Nach der Multivarianzanalyse hatten die Art des Primärtumors (p = 0,013) und die Entwicklungszeit motorischer Defizite vor Re-RT (p = 0,037) einen signifikanten Einfluss auf die motorische Funktion nach Re-RT, nicht hingegen das Fraktionierungsschema (p = 0,560), die kumulative EQD2 (p = 0,795), die Gehfähigkeit vor Re-RT (p = 0,471) und das Intervall zwischen primärer RT und Re-RT (p = 0,420). Eine radiogene Myelopathie wurde nicht beobachtet.
Schlussfolgerung:
Die Re-RT ist eine effektive Therapie beim „in-field“-Rezidiv der MBRK. Bei einer kumulativen EQD2 ≤ 50 Gy erscheint das Risiko einer radiogenen Myelopathie gering.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=25144471167&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00066-005-1406-7
DO - 10.1007/s00066-005-1406-7
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 16170487
AN - SCOPUS:25144471167
SN - 0179-7158
VL - 181
SP - 595
EP - 600
JO - Strahlentherapie und Onkologie
JF - Strahlentherapie und Onkologie
IS - 9
ER -