TY - JOUR
T1 - Dioden-laserthermokeratoplastik: Erste klinische erfahrungen
AU - Geerling, Gerd
AU - Koop, Norbert
AU - Tüngler, Andreas
AU - Brinkmann, Ralf
AU - Wirbelauer, Christopher
AU - Birngruber, Reginald
AU - Laqua, Horst
N1 - Copyright:
Copyright 2012 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 1999/5
Y1 - 1999/5
N2 - Hintergrund: Gepulste Holmium-Laser werden gegenwärtig zur Hyperopiekorrektur mittels Laserthermokeratoplastik (LTK) eingesetzt. Laserpulsserien werden dabei mit einer hohen Repetitionsrate appliziert, um eine Schrumpfung der kornealen Kollagenfibrillen zu induzieren. Eine kontinuierlich emittierende Laserquelle kann – wie in einer vorangegangenen in-vivo-Studie an Minischweinen gezeigt – ebenfalls zur LTK genutzt werden und ist möglicherweise aufgrund der gleichmäßigeren Temperaturerhöhung vorteilhaft. Ziel der hier vorgestellten Studie war es, die Sicherheit sowie die Höhe und Stabilität der erzielten Refraktionsänderung der Thermokeratoplastik mittels kontinuierlich bestrahlender Laserquelle an blinden menschlichen Augen zu untersuchen.Patienten und Methoden: Wir verwendeten eine kontinuierlich emittierende Laserdiode. Die Emissionswellenlänge bzw. der Absorptionskoeffizient wurde über die Betriebstemperatur auf λ = 1,854 μm/μa = 1,04 mm–1 (Gruppe I, n = 4) oder 1,87 μm/μa = 1,92 mm–1 (Gruppe II, n = 4) festgelegt. Die Bestrahlungsenergie betrug 100 bis 150 mW für jeweils 10 Sekunden pro Koagulation. Mit Hilfe einer vakuumfixierten Applikationsmaske (Gruppe I = konjunktivale Fixation; Gruppe II = korneale Fixation) und einem Handstück mit fokussierender Optik wurden 8 Koagulationen auf einem Einzelring (Gruppe I) bzw. 16 Koagulationen auf einem Doppelring (Gruppe II) konzentrisch zur Eintrittspupille in der Kornea erzeugt. Präoperativ, 1 Woche, sowie 1, 2, 3, 6, 12 und 18 Monate postoperativ wurde eine ophthalmologische Kontrolle durchgeführt und die korneale Brechkraft bestimmt.Ergebnisse: Mit Hilfe der Dioden-LTK konnten in Gruppe I initiale Brechkraftänderungen (1 Woche postoperativ) von bis zu + 4,9 dpt erzielt werden. Durch die hohe Eindringtiefe der Laserstrahlung entstanden jedoch große Endotheldefekte unter den Koagulationen. In Gruppe II wurden initial Brechkraftänderungen von bis zu + 6,8 dpt mit einem Doppelringmuster erzielt. Der Endothelschaden war aufgrund der geringeren Eindringtiefe deutlich kleiner. Bei allen Probanden kam es zu einer partiellen Regression des refraktiven Effektes, die wenn auch deutlich verlangsamt, sich auch im 2. postoperativen Jahr teilweise noch fortsetzte. Der erzielte Effekt betrug bei Gruppe I nach 12 Monaten + 0,6 bis 1,5 dpt und bei Gruppe II + 0,9 bis + 5,7 dpt, sowie der induzierte Astigmatismus 0,5 bis 2,2 dpt (Gruppe I) und 0,3 bis 1,6 dpt (Gruppe II). Es wurden keine schweren Nebenwirkungen beobachtet.Schlußfolgerung: Kontinuierlich ermittierende Laserdioden können bei Verwendung einer Wellenlänge von 1,87 μm sicher und erfolgreich zur Korrektur geringer und mittlerer Hyperopien mittels Thermokeratoplastik eingesetzt werden. Die Regression erfolgt im wesentlichen in den ersten 6 postoperativen Monaten. In weiteren Studien muß nun ein Nomogramm erhoben werden, um den Einfluß patienteneigener Faktoren (z. B. Alter des Probanden) zu bestimmen.
AB - Hintergrund: Gepulste Holmium-Laser werden gegenwärtig zur Hyperopiekorrektur mittels Laserthermokeratoplastik (LTK) eingesetzt. Laserpulsserien werden dabei mit einer hohen Repetitionsrate appliziert, um eine Schrumpfung der kornealen Kollagenfibrillen zu induzieren. Eine kontinuierlich emittierende Laserquelle kann – wie in einer vorangegangenen in-vivo-Studie an Minischweinen gezeigt – ebenfalls zur LTK genutzt werden und ist möglicherweise aufgrund der gleichmäßigeren Temperaturerhöhung vorteilhaft. Ziel der hier vorgestellten Studie war es, die Sicherheit sowie die Höhe und Stabilität der erzielten Refraktionsänderung der Thermokeratoplastik mittels kontinuierlich bestrahlender Laserquelle an blinden menschlichen Augen zu untersuchen.Patienten und Methoden: Wir verwendeten eine kontinuierlich emittierende Laserdiode. Die Emissionswellenlänge bzw. der Absorptionskoeffizient wurde über die Betriebstemperatur auf λ = 1,854 μm/μa = 1,04 mm–1 (Gruppe I, n = 4) oder 1,87 μm/μa = 1,92 mm–1 (Gruppe II, n = 4) festgelegt. Die Bestrahlungsenergie betrug 100 bis 150 mW für jeweils 10 Sekunden pro Koagulation. Mit Hilfe einer vakuumfixierten Applikationsmaske (Gruppe I = konjunktivale Fixation; Gruppe II = korneale Fixation) und einem Handstück mit fokussierender Optik wurden 8 Koagulationen auf einem Einzelring (Gruppe I) bzw. 16 Koagulationen auf einem Doppelring (Gruppe II) konzentrisch zur Eintrittspupille in der Kornea erzeugt. Präoperativ, 1 Woche, sowie 1, 2, 3, 6, 12 und 18 Monate postoperativ wurde eine ophthalmologische Kontrolle durchgeführt und die korneale Brechkraft bestimmt.Ergebnisse: Mit Hilfe der Dioden-LTK konnten in Gruppe I initiale Brechkraftänderungen (1 Woche postoperativ) von bis zu + 4,9 dpt erzielt werden. Durch die hohe Eindringtiefe der Laserstrahlung entstanden jedoch große Endotheldefekte unter den Koagulationen. In Gruppe II wurden initial Brechkraftänderungen von bis zu + 6,8 dpt mit einem Doppelringmuster erzielt. Der Endothelschaden war aufgrund der geringeren Eindringtiefe deutlich kleiner. Bei allen Probanden kam es zu einer partiellen Regression des refraktiven Effektes, die wenn auch deutlich verlangsamt, sich auch im 2. postoperativen Jahr teilweise noch fortsetzte. Der erzielte Effekt betrug bei Gruppe I nach 12 Monaten + 0,6 bis 1,5 dpt und bei Gruppe II + 0,9 bis + 5,7 dpt, sowie der induzierte Astigmatismus 0,5 bis 2,2 dpt (Gruppe I) und 0,3 bis 1,6 dpt (Gruppe II). Es wurden keine schweren Nebenwirkungen beobachtet.Schlußfolgerung: Kontinuierlich ermittierende Laserdioden können bei Verwendung einer Wellenlänge von 1,87 μm sicher und erfolgreich zur Korrektur geringer und mittlerer Hyperopien mittels Thermokeratoplastik eingesetzt werden. Die Regression erfolgt im wesentlichen in den ersten 6 postoperativen Monaten. In weiteren Studien muß nun ein Nomogramm erhoben werden, um den Einfluß patienteneigener Faktoren (z. B. Alter des Probanden) zu bestimmen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0032995081&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s003470050410
DO - 10.1007/s003470050410
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 10414119
AN - SCOPUS:0032995081
SN - 0941-293X
VL - 96
SP - 306
EP - 311
JO - Ophthalmologe
JF - Ophthalmologe
IS - 5
ER -