Digitale Tomosynthese - Ein neues Verfahren zur Beurteilung degenerativer Gelenkveränderungen im Vergleich zum konventionellen Röntgen

RL Duschka, P Bischoff, K May, Y Levakhina, TM Buzug, A Kovacs, P Hunold, J Barkhausen, FM Vogt

Abstract

Ziel dieser Studie war die Evaluation des Potenzials der digitalen Tomosynthese als bildgebendes Verfahren zum Nachweis von degenerativen Gelenkveränderungen und zystischen Knochenläsionen der Hand im Vergleich zum konventionellen Röntgen (CR). Methode: Es wurden 30Hände von Körperspendern konventionell geröntgt. Zusätzlich wurden die Hände mittels Tomosynthese untersucht. Die Hände wurden in paralleler Lage zur Bewegungsachse der Röntgenröhre platziert und bei einer Röhrenspannung von 35kV und 125mAs an einem digitalen Mammatomosynthesegerät untersucht. Über einen Schwenkbereich der Röntgenröhre von ±25° wurden 25 Projektionen angefertigt und daraus ein Stapel von hochaufgelösten Schichtbildern (Schichtabstand 1mm) berechnet. Als Referenzstandard dienten hochauflösende CT Untersuchungen (0,75mm Schichtdicke). Im Anschluss wurden die Studien hinsichtlich der detektierten Läsionen von drei erfahrenen Radiologen jeweils quantitativ ausgewertet. Ergebnis: Bei 20/30Händen konnten degenerative Gelenkveränderungen und zystischen Knochenläsionen detektiert werden. In der CT wurden 87 zystische und 44 degenerative Läsionen nachgewiesen. Die Tomosynthese zeigte eine hochauflösende Darstellung der Knochenrandzonen und Gelenkspalte sowie kleinste Knochenzysten mit einem Durchmesser <1mm. Im CR wurden nur 74,22% (n=63,3±0,471) der Knochenläsionen gesehen, die in der Tomosynthese (n=85,3±1,25) detektiert wurden – (n) ist die Anzahl der durchschnittlich nachgewiesenen Läsionen mit der dazugehörigen Standardabweichung. Für den Nachweis der Gelenkveränderungen ergeben sich folgende Ergebnisse für die Tomosynthese: n=42,3±1,247 und für das CR: n=38±1,41 (90,5%). Schlussfolgerung: Die Tomosynthese ist dem CR in der Detektion von kleinsten Knochenläsionen und von degenerativen Gelenkveränderungen deutlich überlegen. Zusätzliche Studien zur Eignung der Tomosynthese als klinische Routineuntersuchung im Follow-up von entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen sind notwendig.
Original languageGerman
JournalRöFo
Volume184
Issue numberVO216_4
DOIs
Publication statusPublished - 01.04.2012

Cite this