TY - JOUR
T1 - Die laparoskopische Versorgung iatrogener Kolonperforation: Erfahrungen an einem Zentrum
AU - Schlöricke, E.
AU - Zimmermann, M.
AU - Hoffmann, M.
AU - Bader, F. G.
AU - Roblick, U.
AU - Esnaashari, H.
AU - Laubert, T.
AU - Rehbein, M.
AU - Bruch, H. P.
AU - Hildebrand, P.
N1 - Copyright:
Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2010/10
Y1 - 2010/10
N2 - HintergrundDie iatrogene Kolonperforation ist eine seltene, jedoch lebensbedrohliche Komplikation der Koloskopie. Eine konservative Therapie ist zwar weniger invasiv als ein operatives Vorgehen, führt jedoch bei Versagen häufig zu ausgedehnteren operativen Eingriffen mit gesteigerter Morbidität und Letalität gegenüber einer sofortigen und definitiven chirurgischen Versorgung. Die laparoskopische Dickdarmchirurgie bietet hier die Möglichkeit, die Invasivität und die damit verbundenen Komplikationen zu minimieren.Patienten und MethodikDie Daten aller Patienten, die innerhalb eines 12-Jahres-Zeitraums (1997–2009) wegen einer iatrogenen Kolonperforation laparoskopisch operiert wurden, wurden prospektiv erfasst und hinsichtlich Alter, Geschlecht, Perforationslokalisation, Diagnostik und Klinik, Operationsverfahren, intra- und postoperativer Komplikationen sowie des postoperativen Verlaufs retrospektiv analysiert.ErgebnisseIm Beobachtungszeitraum wurden 24 Patienten mit einer iatrogenen Kolonperforation laparoskopisch versorgt. In 17 Fällen war die Perforation mit einer therapeutischen und bei 7 Patienten mit einer diagnostischen Koloskopie assoziiert. Bei 19 Patienten erfolgte eine Resektion des betroffenen Darmabschnitts, und in 5 Fällen wurde eine Übernähung der Perforation durchgeführt. In 4 Fällen musste konvertiert werden. Die mediane Operationszeit betrug 165 min (Range 90–420 min) und die mediane Verweildauer 11 Tage (Range 7–25 Tage).Operationsspezifische Komplikationen waren nicht zu beobachten. Bei 1 Patientin (91 Jahre) kam es bei postoperativer kardiopulmonaler Dekompensation zu einem letalen Verlauf.SchlussfolgerungDie laparoskopische Versorgung von iatrogenen Verletzungen des Kolons vermag die Morbidität von größeren chirurgischen Eingriffen zu senken und bietet gleichzeitig eine minimalinvasive, definitive Versorgung dieser lebensbedrohlichen Komplikation. Somit stellt sie in der Hand des erfahrenen Chirurgen eine sichere und effiziente Bereicherung der therapeutischen Möglichkeiten dar.
AB - HintergrundDie iatrogene Kolonperforation ist eine seltene, jedoch lebensbedrohliche Komplikation der Koloskopie. Eine konservative Therapie ist zwar weniger invasiv als ein operatives Vorgehen, führt jedoch bei Versagen häufig zu ausgedehnteren operativen Eingriffen mit gesteigerter Morbidität und Letalität gegenüber einer sofortigen und definitiven chirurgischen Versorgung. Die laparoskopische Dickdarmchirurgie bietet hier die Möglichkeit, die Invasivität und die damit verbundenen Komplikationen zu minimieren.Patienten und MethodikDie Daten aller Patienten, die innerhalb eines 12-Jahres-Zeitraums (1997–2009) wegen einer iatrogenen Kolonperforation laparoskopisch operiert wurden, wurden prospektiv erfasst und hinsichtlich Alter, Geschlecht, Perforationslokalisation, Diagnostik und Klinik, Operationsverfahren, intra- und postoperativer Komplikationen sowie des postoperativen Verlaufs retrospektiv analysiert.ErgebnisseIm Beobachtungszeitraum wurden 24 Patienten mit einer iatrogenen Kolonperforation laparoskopisch versorgt. In 17 Fällen war die Perforation mit einer therapeutischen und bei 7 Patienten mit einer diagnostischen Koloskopie assoziiert. Bei 19 Patienten erfolgte eine Resektion des betroffenen Darmabschnitts, und in 5 Fällen wurde eine Übernähung der Perforation durchgeführt. In 4 Fällen musste konvertiert werden. Die mediane Operationszeit betrug 165 min (Range 90–420 min) und die mediane Verweildauer 11 Tage (Range 7–25 Tage).Operationsspezifische Komplikationen waren nicht zu beobachten. Bei 1 Patientin (91 Jahre) kam es bei postoperativer kardiopulmonaler Dekompensation zu einem letalen Verlauf.SchlussfolgerungDie laparoskopische Versorgung von iatrogenen Verletzungen des Kolons vermag die Morbidität von größeren chirurgischen Eingriffen zu senken und bietet gleichzeitig eine minimalinvasive, definitive Versorgung dieser lebensbedrohlichen Komplikation. Somit stellt sie in der Hand des erfahrenen Chirurgen eine sichere und effiziente Bereicherung der therapeutischen Möglichkeiten dar.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=78650216217&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00053-010-0119-2
DO - 10.1007/s00053-010-0119-2
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:78650216217
SN - 0174-2442
VL - 32
SP - 279
EP - 283
JO - Coloproctology
JF - Coloproctology
IS - 5
ER -