TY - JOUR
T1 - Die dänische Debatte über Priorisierung und Posteriorisierung in der Medizin - Was gibt es Neues?
AU - Pornak, Shirin Caroline
AU - Raspe, H.
N1 - Publisher Copyright:
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, New York.
PY - 2015/3/4
Y1 - 2015/3/4
N2 - Die dänische Debatte über Priorisierung und Posteriorisierung in der Medizin hat in den letzten Jahren wieder an Stärke zugenommen. Die vorliegende Arbeit stellt die Schwerpunkte der aktuellen Diskussion dar. Untersucht wurde dänische Primärliteratur in Form von Artikeln aus Fachzeitschriften, Tageszeitungen und Stellungnahmen von Institutionen. Erstmals seit den 90er Jahren hat sich der dänische Ethikrat wieder in einem Projekt von 2011 bis 2013 mit Priorisierung im Gesundheitswesen befasst. Er betont die Wichtigkeit eines legitimen Prozesses und fordert die Einbindung sichtbarer Werte und Kriterien. Ein Schwerpunkt der Priorisierungsdebatte ist der Umgang mit neuen teuren Arzneimitteln. Verschiedene Akteure, u. a. Politiker, Ärzteschaft, Gesundheitsökonomen und der Ethikrat, haben in den letzten Jahren die Einrichtung einer nationalen Institution für Priorisierung im Gesundheitswesen gefordert. Als Vorbilder werden vor allem der norwegische Priorisierungsrat und das britische National Institute for Health and Care Excellence herangezogen. Die dänische Regierung erwog zwischenzeitlich, ein Priorisierungsinstitut zu schaffen, setzte die Pläne jedoch nicht um. Im Rahmen eines neuen nationalen Projektes werden seit dem Jahr 2012 klinische Leitlinien erstellt. Diese werden von der dänischen Ärzteschaft als gute Grundlage für Priorisierung begrüßt. Wie in den vorangegangenen dänischen Priorisierungsdebatten fehlt eine Bündelung und Aufrechterhaltung der Diskussion durch eine koordinierende Institution. Die Debatte scheint schon wieder versandet zu sein. Neu ist, dass die Schaffung einer Priorisierungsinstitution ernsthaft in Erwägung gezogen wurde. Es ist davon auszugehen, dass die Diskussion in näherer Zukunft wieder aufflammen wird, möglicherweise wird die Idee eines Priorisierungsinstituts wieder aufgegriffen. Die Rahmenbedingungen für Priorisierung in der Gesundheitsversorgung sind in den letzten Jahren verbessert worden.
AB - Die dänische Debatte über Priorisierung und Posteriorisierung in der Medizin hat in den letzten Jahren wieder an Stärke zugenommen. Die vorliegende Arbeit stellt die Schwerpunkte der aktuellen Diskussion dar. Untersucht wurde dänische Primärliteratur in Form von Artikeln aus Fachzeitschriften, Tageszeitungen und Stellungnahmen von Institutionen. Erstmals seit den 90er Jahren hat sich der dänische Ethikrat wieder in einem Projekt von 2011 bis 2013 mit Priorisierung im Gesundheitswesen befasst. Er betont die Wichtigkeit eines legitimen Prozesses und fordert die Einbindung sichtbarer Werte und Kriterien. Ein Schwerpunkt der Priorisierungsdebatte ist der Umgang mit neuen teuren Arzneimitteln. Verschiedene Akteure, u. a. Politiker, Ärzteschaft, Gesundheitsökonomen und der Ethikrat, haben in den letzten Jahren die Einrichtung einer nationalen Institution für Priorisierung im Gesundheitswesen gefordert. Als Vorbilder werden vor allem der norwegische Priorisierungsrat und das britische National Institute for Health and Care Excellence herangezogen. Die dänische Regierung erwog zwischenzeitlich, ein Priorisierungsinstitut zu schaffen, setzte die Pläne jedoch nicht um. Im Rahmen eines neuen nationalen Projektes werden seit dem Jahr 2012 klinische Leitlinien erstellt. Diese werden von der dänischen Ärzteschaft als gute Grundlage für Priorisierung begrüßt. Wie in den vorangegangenen dänischen Priorisierungsdebatten fehlt eine Bündelung und Aufrechterhaltung der Diskussion durch eine koordinierende Institution. Die Debatte scheint schon wieder versandet zu sein. Neu ist, dass die Schaffung einer Priorisierungsinstitution ernsthaft in Erwägung gezogen wurde. Es ist davon auszugehen, dass die Diskussion in näherer Zukunft wieder aufflammen wird, möglicherweise wird die Idee eines Priorisierungsinstituts wieder aufgegriffen. Die Rahmenbedingungen für Priorisierung in der Gesundheitsversorgung sind in den letzten Jahren verbessert worden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84941426093&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0034-1398554
DO - 10.1055/s-0034-1398554
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 25738916
AN - SCOPUS:84941426093
SN - 0941-3790
VL - 77
SP - e153-e159
JO - Gesundheitswesen
JF - Gesundheitswesen
IS - 8-9
ER -