TY - JOUR
T1 - Die Aufklärung des Krankenhauspatienten und das Problem des Hospitalismus
AU - Raspe, H. H.
PY - 1978/12/15
Y1 - 1978/12/15
N2 - 67 kurzfristig erkrankte Akutkrankenhauspatienten mehrerer internistisch-neurologischer und chirurgischer Stationen wurden während eines im Mittel 15 Tage dauernden Aufenthaltes wiederholt zu ihren Informationsbedürfnissen, zur Informationszufriedenheit und zum Krankheitswissen interviewt. Parallel zu diesen Befragungen am zweiten, siebten und vorletzten Aufenthaltstag wurde allabendlich das Ausmaß der Befindlichkeitsstörungen psychometrisch bestimmt (Befindlichkeits-Skala von v. Zerssen und Koeller). Dabei ergaben sich, abgesehen vom Ausgangsniveau der Befindlichkeit, systematisch ungünstigere Befindlichkeitswerte in derjenigen Patientengruppe, die (in mehreren Indikatoren) ein subjektives Informationsdefizit erkennen ließ. Diese gruppenspezifischen Differenzen sind zum Teil statistisch signifikant. Ein intervenierender Einfluß der mit dem Freiburger Persönlichkeits-Inventar (FPI) zu erfassenden zwölf Persönlichkeitsdimensionen ließ sich nicht sichern. Diese Befunde stützen die Hypothese, daß ein Aufklärungsund Informationsdefizit für Krankenhauspatienten eine wesentliche Belastungskomponente darstellt, die bei dem größeren Teil dieser Patienten zu einem objektivierbaren psychosozialen Hospitalismussyndrom Anlaß geben kann.
AB - 67 kurzfristig erkrankte Akutkrankenhauspatienten mehrerer internistisch-neurologischer und chirurgischer Stationen wurden während eines im Mittel 15 Tage dauernden Aufenthaltes wiederholt zu ihren Informationsbedürfnissen, zur Informationszufriedenheit und zum Krankheitswissen interviewt. Parallel zu diesen Befragungen am zweiten, siebten und vorletzten Aufenthaltstag wurde allabendlich das Ausmaß der Befindlichkeitsstörungen psychometrisch bestimmt (Befindlichkeits-Skala von v. Zerssen und Koeller). Dabei ergaben sich, abgesehen vom Ausgangsniveau der Befindlichkeit, systematisch ungünstigere Befindlichkeitswerte in derjenigen Patientengruppe, die (in mehreren Indikatoren) ein subjektives Informationsdefizit erkennen ließ. Diese gruppenspezifischen Differenzen sind zum Teil statistisch signifikant. Ein intervenierender Einfluß der mit dem Freiburger Persönlichkeits-Inventar (FPI) zu erfassenden zwölf Persönlichkeitsdimensionen ließ sich nicht sichern. Diese Befunde stützen die Hypothese, daß ein Aufklärungsund Informationsdefizit für Krankenhauspatienten eine wesentliche Belastungskomponente darstellt, die bei dem größeren Teil dieser Patienten zu einem objektivierbaren psychosozialen Hospitalismussyndrom Anlaß geben kann.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0018248316&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0028-1129384
DO - 10.1055/s-0028-1129384
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 720237
AN - SCOPUS:0018248316
SN - 0012-0472
VL - 103
SP - 1998
EP - 2003
JO - Deutsche Medizinische Wochenschrift
JF - Deutsche Medizinische Wochenschrift
IS - 50
ER -