Diagnosen- und Prozedurendokumentation für Zwecke von DRGs, Qualitätsmanagement und Gesundheitstelematik

Josef Ingenerf, A Mulder-Rathgeber, B Graubner

Abstract

Die standardisierte Dokumentation von Diagnosen undProzeduren als Leitmerkmale des klinischen Geschehens steht zunehmend vorheterogenen Herausforderungen. Die Einführung der G-DRGs als pauschalier-tes Entgeltsystems erfordert das zeitnahe Bereitstellen in kodierter Form unterBeachtung komplexer Kodierrichtlinien. Jährliche Anpassungen der Regelwer-ke als Konsequenz von Kalkulationsergebnissen vorjähriger Behandlungsfällemachen eine Kodierung insbesondere der Prozeduren abhängig von klinischenParametern. Das gilt vor allem im Intensivbereich, z.B. mit Beatmungsparame-ter für Scoreberechnungen und Dosierungsangaben teurer Medikamente.Die entsprechenden gesetzlichen Datenübermittlungsanforderungen an Kran-kenkassen für Zwecke der Abrechnung sind also zunehmend anhängig von derGüte der im Allgemeinen aus diversen klinischen Informationssystemen bereit-gestellten Behandlungsdaten. Die im Behandlungsprozess unter anderem zudokumentierenden Diagnosen und Prozeduren sollten auch für andere Zweckewie Qualitätssicherung, Entscheidungsunterstützung und gesundheitstelemati-sche Anwendungen verwendbar sein. Dieses ist jedoch sowohl mit Blick aufdie verwendeten „groben“ Klassifikationen ICD-10-GM und OPS, als auch auf-grund von Verzerrungseffekten durch Befolgen der abrechnungsorientiertenKodierrichtlinien (DRG-Bias) zweifelhaft.Im Workshop 1 soll dieser bekannte Konflikt thematisiert werden. NamhafteExperten beschreiben die jeweiligen Herausforderungen und Lösungsansätzefür eine Wiederverwendung einmal erhobener Daten. Neben der GMDS-Sektion „Medizinische Dokumentation“ wird der Workshop durch die Arbeits-gruppe „Medizinische Dokumentation und Klassifikation“ ausgerichtet. Analogzur realen klinischen Situation kommt diese Arbeitsgruppe seit Jahren aufgrundder Komplexität und monetären Bedeutung der G-DRG-Einführung über Arbei-ten im Bereich der amtlichen Klassifikationen und Regelwerke nicht hinaus.Aus diesem Grunde wird eine GMDS-Projektgruppe „Standardisierte Termino-logien in der Medizin“ gegründet, die sich den zunehmend wichtigen komple-mentären Zielsetzungen sowie nicht-amtlichen Ansätzen widmet.
Original languageUndefined/Unknown
Pages103-112
Number of pages10
Publication statusPublished - 2005
EventPraxis der Informationsverarbeitung in Krankenhaus und Versorgungsnetzen 2005
- Hamburg, Germany
Duration: 02.03.200504.03.2005

Conference

ConferencePraxis der Informationsverarbeitung in Krankenhaus und Versorgungsnetzen 2005
Abbreviated titleKIS 2005
Country/TerritoryGermany
CityHamburg
Period02.03.0504.03.05

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