TY - JOUR
T1 - Diabetische Nephropathie: Aktuelle Diagnostik und Therapie
AU - Werth, S.
AU - Lehnert, H.
AU - Steinhoff, J.
N1 - Publisher Copyright:
© 2015, Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
PY - 2015/5/1
Y1 - 2015/5/1
N2 - Zu den häufigsten Ursachen einer chronischen Nierenfunktionsstörung in Deutschland gehört die diabetische Nephropathie. Eine Albuminurie ist ein früher diagnostischer Indikator für das Vorliegen einer renalen Schädigung bei Diabetes mellitus und stellt, wie die Niereninsuffizienz selbst, einen eigenständigen kardiovaskulären Risikofaktor dar. Die frühzeitige Diagnose der diabetischen Nephropathie und die frühe Einleitung einer effektiven Therapie sind entscheidend für die Reduktion der kardiovaskulären Sterblichkeit. Dies beinhaltet die Vermeidung chronischer Hyperglykämien durch zielgerichtete Optimierung des HbA1c-Werts auf < 7 %. Der Blutdruck sollte auf < 140/90 mmHg gesenkt werden, eine strengere Absenkung ist bei Vorliegen einer Proteinurie gerechtfertigt. Als favorisierte Antihypertensiva gelten weiterhin Angiotensin-converting-enzyme(ACE)-Hemmer oder AT1-Rezeptor-Antagonisten. Die Kombination eines ACE-Hemmers mit einem AT1-Rezeptor-Blocker oder Renininhibitor bei hoher Proteinurie führt nicht zur Besserung der kardiovaskulären Mortalität, sondern erhöht sogar die Gefahr relevanter Nebenwirkungen wie Hyperkaliämie und Nierenversagen. Eine lipidsenkende medikamentöse Therapie, in der Regel mit Statinen, ist bereits ab einer Niereninsuffizienz in Stadium I von Vorteil. Die Vitamin-D-Rezeptor-Aktivierung und Harnsäuresenkung könnten zukünftig eine Rolle in der Therapie spielen. Die pharmakologische Beeinflussung inflammatorischer Signalwege scheint experimentell aussichtsreich, hat jedoch bislang keinen Einzug in die klinische Praxis gefunden.
AB - Zu den häufigsten Ursachen einer chronischen Nierenfunktionsstörung in Deutschland gehört die diabetische Nephropathie. Eine Albuminurie ist ein früher diagnostischer Indikator für das Vorliegen einer renalen Schädigung bei Diabetes mellitus und stellt, wie die Niereninsuffizienz selbst, einen eigenständigen kardiovaskulären Risikofaktor dar. Die frühzeitige Diagnose der diabetischen Nephropathie und die frühe Einleitung einer effektiven Therapie sind entscheidend für die Reduktion der kardiovaskulären Sterblichkeit. Dies beinhaltet die Vermeidung chronischer Hyperglykämien durch zielgerichtete Optimierung des HbA1c-Werts auf < 7 %. Der Blutdruck sollte auf < 140/90 mmHg gesenkt werden, eine strengere Absenkung ist bei Vorliegen einer Proteinurie gerechtfertigt. Als favorisierte Antihypertensiva gelten weiterhin Angiotensin-converting-enzyme(ACE)-Hemmer oder AT1-Rezeptor-Antagonisten. Die Kombination eines ACE-Hemmers mit einem AT1-Rezeptor-Blocker oder Renininhibitor bei hoher Proteinurie führt nicht zur Besserung der kardiovaskulären Mortalität, sondern erhöht sogar die Gefahr relevanter Nebenwirkungen wie Hyperkaliämie und Nierenversagen. Eine lipidsenkende medikamentöse Therapie, in der Regel mit Statinen, ist bereits ab einer Niereninsuffizienz in Stadium I von Vorteil. Die Vitamin-D-Rezeptor-Aktivierung und Harnsäuresenkung könnten zukünftig eine Rolle in der Therapie spielen. Die pharmakologische Beeinflussung inflammatorischer Signalwege scheint experimentell aussichtsreich, hat jedoch bislang keinen Einzug in die klinische Praxis gefunden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84939973569&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00108-014-3629-0
DO - 10.1007/s00108-014-3629-0
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 25762007
AN - SCOPUS:84939973569
SN - 0020-9554
VL - 56
SP - 513
EP - 519
JO - Internist
JF - Internist
IS - 5
ER -