TY - JOUR
T1 - Derältere Patient in der Rehabilitation Probleme und Bedürfnisse
AU - Deck, R.
AU - Richter, S.
AU - Hüppe, A.
PY - 2009
Y1 - 2009
N2 - Allen Statistiken zufolge wird die Bevölkerung in Deutschland immer älter. Eine veränderte gesellschaftliche Altersverteilung schlägt sich auch in der Alterszusammensetzung in Rehabilitationskliniken nieder. Ältere Rehabilitanden weisen krankheitsspezifisch und krankheitsassoziiert eine andere Beschwerdelast auf als jüngere Versicherte. Ein speziell auf ältere Rehabilitanden zugeschnittenes Rehabilitations- und Therapieangebot ist naheliegend und könnte für den längerfristigen Erfolg der Rehabilitation – im Sinn der Optimierung einer längerfristigen Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben – erforderlich sein. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage nach den spezifischen Erwartungen und Zielen von älteren Versicherten über 55 Jahre, ihren gesundheitsbezogenen Problemen und dem rehabilitativen Therapieangebot für diese Gruppe. Anhand der Daten von 1 008 Rehabilitationspatienten der häufigsten Reha-Indikation Orthopädie wird der Frage nachgegangen, ob hinsichtlich der Inanspruchnahme der medizinischen Rehabilitation, der rehabilitativen Versorgung, des Rehabilitationserfolgs und der Zufriedenheit mit der Reha-Maßnahme altersspezifische Unterschiede festzustellen sind.Die vorliegenden Daten zeigen, dass ältere Rehabilitanden spezifische Problemlagen aufweisen und hier auch deutlich stärker belastet sind. Allerdings treten sie die Rehabilitation mit geringeren bzw. eher hemmenden Erwartungen an, in ihren Reha-Zielen fokussieren sie primär auf ihre dominanten gesundheitlichen Belastungen. Das Rehabilitationsprogramm und Therapieangebote scheinen sich aktuell nicht an spezifischen Bedürfnissen der älteren Patienten zu orientieren, es zeigt sich vielmehr eine gewisse Gleichförmigkeit der Angebote. Ältere Rehabilitanden profitieren von der Rehabilitation nicht in dem Maße wie jüngere. Ihre Einstellungen sind stark von Rentenerwartungen geprägt, entsprechend hoch ist bei ihnen das Risiko, aus dem Beruf auszuscheiden. Ein auf ältere Rehabilitanden ausgerichtetes Rehabilitationsprogramm sollte die spezifischen Belastungen und Erwartungen von älteren Rehabilitanden frühzeitig aufgreifen und für sie tragbare Lösungen aufzeigen. Hilfreich und unterstützend könnte eine stärkere Zusammenarbeit und Einbindung des Hausarztes sein. Weitergehende konkrete Empfehlungen werden in einem aktuellen Forschungsvorhaben ausgearbeitet.
AB - Allen Statistiken zufolge wird die Bevölkerung in Deutschland immer älter. Eine veränderte gesellschaftliche Altersverteilung schlägt sich auch in der Alterszusammensetzung in Rehabilitationskliniken nieder. Ältere Rehabilitanden weisen krankheitsspezifisch und krankheitsassoziiert eine andere Beschwerdelast auf als jüngere Versicherte. Ein speziell auf ältere Rehabilitanden zugeschnittenes Rehabilitations- und Therapieangebot ist naheliegend und könnte für den längerfristigen Erfolg der Rehabilitation – im Sinn der Optimierung einer längerfristigen Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben – erforderlich sein. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage nach den spezifischen Erwartungen und Zielen von älteren Versicherten über 55 Jahre, ihren gesundheitsbezogenen Problemen und dem rehabilitativen Therapieangebot für diese Gruppe. Anhand der Daten von 1 008 Rehabilitationspatienten der häufigsten Reha-Indikation Orthopädie wird der Frage nachgegangen, ob hinsichtlich der Inanspruchnahme der medizinischen Rehabilitation, der rehabilitativen Versorgung, des Rehabilitationserfolgs und der Zufriedenheit mit der Reha-Maßnahme altersspezifische Unterschiede festzustellen sind.Die vorliegenden Daten zeigen, dass ältere Rehabilitanden spezifische Problemlagen aufweisen und hier auch deutlich stärker belastet sind. Allerdings treten sie die Rehabilitation mit geringeren bzw. eher hemmenden Erwartungen an, in ihren Reha-Zielen fokussieren sie primär auf ihre dominanten gesundheitlichen Belastungen. Das Rehabilitationsprogramm und Therapieangebote scheinen sich aktuell nicht an spezifischen Bedürfnissen der älteren Patienten zu orientieren, es zeigt sich vielmehr eine gewisse Gleichförmigkeit der Angebote. Ältere Rehabilitanden profitieren von der Rehabilitation nicht in dem Maße wie jüngere. Ihre Einstellungen sind stark von Rentenerwartungen geprägt, entsprechend hoch ist bei ihnen das Risiko, aus dem Beruf auszuscheiden. Ein auf ältere Rehabilitanden ausgerichtetes Rehabilitationsprogramm sollte die spezifischen Belastungen und Erwartungen von älteren Rehabilitanden frühzeitig aufgreifen und für sie tragbare Lösungen aufzeigen. Hilfreich und unterstützend könnte eine stärkere Zusammenarbeit und Einbindung des Hausarztes sein. Weitergehende konkrete Empfehlungen werden in einem aktuellen Forschungsvorhaben ausgearbeitet.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=75149112785&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0029-1241879
DO - 10.1055/s-0029-1241879
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 20069516
AN - SCOPUS:75149112785
SN - 0034-3536
VL - 48
SP - 326
EP - 334
JO - Rehabilitation
JF - Rehabilitation
IS - 6
ER -