TY - JOUR
T1 - DEGRO-Leitlinien für die Strahlentherapie des Mammakarzinoms VI: Therapie lokoregionaler Mammakarzinomrezidive
AU - Harms, Wolfgang
AU - Budach, W.
AU - Dunst, J.
AU - Feyer, P.
AU - Fietkau, R.
AU - Haase, W.
AU - Krug, D.
AU - Piroth, M. D.
AU - Sautter-Bihl, M. L.
AU - Sedlmayer, F.
AU - Souchon, R.
AU - Wenz, F.
AU - Sauer, R.
N1 - Publisher Copyright:
© 2016, The Author(s).
Copyright:
Copyright 2017 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2016/4/1
Y1 - 2016/4/1
N2 - ZielAktualisierung der Strahlentherapieleitlinien bei Patienten mit lokoregionalen Mammakarzinomrezidiven, basierend auf der aktuellen S3-Leitlinie.MethodenEs erfolgte eine umfassende Recherche der wissenschaftlichen Literatur mit den Suchbegriffen: „lokoregionales Mammakarzinomrezidiv“, „Thoraxwandrezidiv“, „Lokalrezidiv“, „regionales Rezidiv“ und „Mammakarzinom“, eingeschränkt durch die Begriffe „klinische Studie“, „randomisierte Studie“, „Metaanalyse“, „systematischer Review“ und „Leitlinie“.SchlussfolgerungenPatienten mit isolierten In-Brust- oder regionalen Rezidiven sollten mit kurativer Intention behandelt werden. Bei Patienten mit einem ipsilateralen In-Brust-Rezidiv ist eine Mastektomie die Standardbehandlung. Bei einem Teil der Patienten ist eine erneute Brusterhaltung mit anschließender Teilbrustbestrahlung eine angemessene Alternative zur Mastektomie. Nach erneuter Brusterhaltung sollte eine Bestrahlung obligat durchgeführt werden. Die größten Erfahrungen zur Rebestrahlung existieren für die Multikatheter-Brachytherapie. Dennoch sind prospektive Studien notwendig, um Selektionskriterien sowie Langzeittoxizität und -kontrollraten genauer zu bestimmen.Patienten mit resektablen lokoregionalen Mammakarzinomrezidiven nach primärer Mastektomie sollten mit einem multimodalen Therapiekonzept mit kompletter Resektion, systemischer Therapie und Bestrahlung +/− Hyperthermie behandelt werden. Hierdurch können hohe lokale Kontrollraten und in einem Teil der Patienten lange Überlebenszeiten erreicht werden. Eine Strahlentherapie sollte obligat bei bisher nicht bestrahlten Patienten mit inoperablen lokoregionalen Rezidiven durchgeführt werden. Bei vorbestrahlten Patienten mit einem hohen Rezidivrisiko nach chirurgischer Resektion oder einem inoperablen Rezidiv sollte eine Rebestrahlung dringend in Erwägung gezogen werden. Indikationsstellung und Dosiskonzepte sind vom Intervall zur ersten Bestrahlung, der Präsenz und dem Ausmaß später Strahlenreaktionen sowie von parallelen/sequenziellen systemischen Therapien abhängig. Eine Kombination mit einer zusätzlichen Hyperthermie kann die Tumorkontrolle weiter verbessern.Bei Patienten mit isolierten axillären oder supraklavikulären Rezidiven kann eine dauerhafte Krankheitskontrolle am besten mit einem multimodalen Behandlungskonzept bestehend aus Chirurgie und Radiotherapie erreicht werden. Eine Strahlentherapie sollte, wann immer möglich, durchgeführt werden, da sie zu einer signifikanten Verbesserung der lokalen Kontrolle führt.
AB - ZielAktualisierung der Strahlentherapieleitlinien bei Patienten mit lokoregionalen Mammakarzinomrezidiven, basierend auf der aktuellen S3-Leitlinie.MethodenEs erfolgte eine umfassende Recherche der wissenschaftlichen Literatur mit den Suchbegriffen: „lokoregionales Mammakarzinomrezidiv“, „Thoraxwandrezidiv“, „Lokalrezidiv“, „regionales Rezidiv“ und „Mammakarzinom“, eingeschränkt durch die Begriffe „klinische Studie“, „randomisierte Studie“, „Metaanalyse“, „systematischer Review“ und „Leitlinie“.SchlussfolgerungenPatienten mit isolierten In-Brust- oder regionalen Rezidiven sollten mit kurativer Intention behandelt werden. Bei Patienten mit einem ipsilateralen In-Brust-Rezidiv ist eine Mastektomie die Standardbehandlung. Bei einem Teil der Patienten ist eine erneute Brusterhaltung mit anschließender Teilbrustbestrahlung eine angemessene Alternative zur Mastektomie. Nach erneuter Brusterhaltung sollte eine Bestrahlung obligat durchgeführt werden. Die größten Erfahrungen zur Rebestrahlung existieren für die Multikatheter-Brachytherapie. Dennoch sind prospektive Studien notwendig, um Selektionskriterien sowie Langzeittoxizität und -kontrollraten genauer zu bestimmen.Patienten mit resektablen lokoregionalen Mammakarzinomrezidiven nach primärer Mastektomie sollten mit einem multimodalen Therapiekonzept mit kompletter Resektion, systemischer Therapie und Bestrahlung +/− Hyperthermie behandelt werden. Hierdurch können hohe lokale Kontrollraten und in einem Teil der Patienten lange Überlebenszeiten erreicht werden. Eine Strahlentherapie sollte obligat bei bisher nicht bestrahlten Patienten mit inoperablen lokoregionalen Rezidiven durchgeführt werden. Bei vorbestrahlten Patienten mit einem hohen Rezidivrisiko nach chirurgischer Resektion oder einem inoperablen Rezidiv sollte eine Rebestrahlung dringend in Erwägung gezogen werden. Indikationsstellung und Dosiskonzepte sind vom Intervall zur ersten Bestrahlung, der Präsenz und dem Ausmaß später Strahlenreaktionen sowie von parallelen/sequenziellen systemischen Therapien abhängig. Eine Kombination mit einer zusätzlichen Hyperthermie kann die Tumorkontrolle weiter verbessern.Bei Patienten mit isolierten axillären oder supraklavikulären Rezidiven kann eine dauerhafte Krankheitskontrolle am besten mit einem multimodalen Behandlungskonzept bestehend aus Chirurgie und Radiotherapie erreicht werden. Eine Strahlentherapie sollte, wann immer möglich, durchgeführt werden, da sie zu einer signifikanten Verbesserung der lokalen Kontrolle führt.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84959330131&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00066-015-0939-7
DO - 10.1007/s00066-015-0939-7
M3 - Übersichtsarbeiten
C2 - 26931319
AN - SCOPUS:84959330131
SN - 0179-7158
VL - 192
SP - 199
EP - 208
JO - Strahlentherapie und Onkologie
JF - Strahlentherapie und Onkologie
IS - 4
ER -