TY - JOUR
T1 - Das Schulungsprogramm der Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg: Entwicklung und Implikationen für die Implementierung von Verbundweiterbildungsprogrammen in Deutschland
AU - Flum, Elisabeth
AU - Magez, Julia
AU - Aluttis, Frank
AU - Hoffmann, Mariell
AU - Joos, Stefanie
AU - Ledig, Thomas
AU - Oeljeklaus, Lydia
AU - Simon, Monica
AU - Szecsenyi, Joachim
AU - Steinhäuser, Jost
PY - 2016/1/1
Y1 - 2016/1/1
N2 - HintergrundDas Konzept der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) fordert Begleitseminare über die gesamte Weiterbildungszeit, um allgemeinmedizin-spezifisches Wissen und Kompetenzen sowie eine Vernetzung und Identitätsbildung von Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) zu fördern. Seit 2009 werden solche Seminare im Rahmen der Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg (VWBplus Ba-Wü) angeboten. Ziel dieses Artikels ist es, die Entwicklungen der Schulungstage der VWBplus Ba-Wü zu beschreiben und daraus Implikationen für sich deutschlandweit entwickelnde Verbundweiterbildungsprogramme abzuleiten.MethodenVon 2009 bis 2015 wurden die Daten aller Schulungstage deskriptiv analysiert. Dabei wurden die abgehaltenen Unterrichtseinheiten sowie die Anzahl der Dozenten und deren fachliche Qualifikation ermittelt. Von zwei Wissenschaftlern wurden die Seminarinhalte unabhängig voneinander kategorisiert und dem Kompetenzbasierten Curriculum Allgemeinmedizin (KCA) zugeordnet.ErgebnisseBisher nahmen 600 ÄiW an einer Auftaktveranstaltung der VWBplus Ba-Wü teil. Es wurden insgesamt 1.116 Unterrichtseinheiten mit 160 unterschiedlichen Seminarthemen abgehaltenen, die das gesamte KCA und darüber hinaus weitere Themen abdeckten. Um die organisatorischen Abläufe bewältigen zu können, wurde eine grundlegende Umstrukturierung der Schulungstage sowie die Entwicklung einer spezifischen, elektronisch unterstützenden Software notwendig. 56% der Seminare wurden von Fachärzten bzw. ÄiW für Allgemeinmedizin abgehalten. Die Veranstaltungen sowie der kollegiale Austausch wurden durchgehend (sehr) gut von den ÄiW bewertet.SchlussfolgerungUm Begleitseminare in Verbundweiterbildungsprojekten zielgruppen- und bedarfsgerecht auszurichten, ist es entscheidend, die Inhalte thematisch an allen drei Teilen des KCA – medizinische Expertise, Kompetenzen und Prozeduren - und damit spezifisch-allgemeinmedizinisch auszurichten. Ein Dozentenleitfaden soll zukünftig helfen, dass deutschlandweit einheitliche Standards für Didaktik und Qualifikationen der Dozenten bekannt sind. Die steigende Nachfrage von Verbundweiterbildungsprojekten bedeutet komplexe Organisationsabläufe, die ab einer Teilnehmerzahl von ca. 200 einer Softwareunterstützung bedürfen. Diese soll zukünftig noch weiterentwickelt werden vor allem in Hinblick auf eine Integration des KCA.
AB - HintergrundDas Konzept der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) fordert Begleitseminare über die gesamte Weiterbildungszeit, um allgemeinmedizin-spezifisches Wissen und Kompetenzen sowie eine Vernetzung und Identitätsbildung von Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) zu fördern. Seit 2009 werden solche Seminare im Rahmen der Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg (VWBplus Ba-Wü) angeboten. Ziel dieses Artikels ist es, die Entwicklungen der Schulungstage der VWBplus Ba-Wü zu beschreiben und daraus Implikationen für sich deutschlandweit entwickelnde Verbundweiterbildungsprogramme abzuleiten.MethodenVon 2009 bis 2015 wurden die Daten aller Schulungstage deskriptiv analysiert. Dabei wurden die abgehaltenen Unterrichtseinheiten sowie die Anzahl der Dozenten und deren fachliche Qualifikation ermittelt. Von zwei Wissenschaftlern wurden die Seminarinhalte unabhängig voneinander kategorisiert und dem Kompetenzbasierten Curriculum Allgemeinmedizin (KCA) zugeordnet.ErgebnisseBisher nahmen 600 ÄiW an einer Auftaktveranstaltung der VWBplus Ba-Wü teil. Es wurden insgesamt 1.116 Unterrichtseinheiten mit 160 unterschiedlichen Seminarthemen abgehaltenen, die das gesamte KCA und darüber hinaus weitere Themen abdeckten. Um die organisatorischen Abläufe bewältigen zu können, wurde eine grundlegende Umstrukturierung der Schulungstage sowie die Entwicklung einer spezifischen, elektronisch unterstützenden Software notwendig. 56% der Seminare wurden von Fachärzten bzw. ÄiW für Allgemeinmedizin abgehalten. Die Veranstaltungen sowie der kollegiale Austausch wurden durchgehend (sehr) gut von den ÄiW bewertet.SchlussfolgerungUm Begleitseminare in Verbundweiterbildungsprojekten zielgruppen- und bedarfsgerecht auszurichten, ist es entscheidend, die Inhalte thematisch an allen drei Teilen des KCA – medizinische Expertise, Kompetenzen und Prozeduren - und damit spezifisch-allgemeinmedizinisch auszurichten. Ein Dozentenleitfaden soll zukünftig helfen, dass deutschlandweit einheitliche Standards für Didaktik und Qualifikationen der Dozenten bekannt sind. Die steigende Nachfrage von Verbundweiterbildungsprojekten bedeutet komplexe Organisationsabläufe, die ab einer Teilnehmerzahl von ca. 200 einer Softwareunterstützung bedürfen. Diese soll zukünftig noch weiterentwickelt werden vor allem in Hinblick auf eine Integration des KCA.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84964319032&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1016/j.zefq.2016.03.012
DO - 10.1016/j.zefq.2016.03.012
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 27172786
AN - SCOPUS:84964319032
SN - 1865-9217
VL - 112
SP - 54
EP - 60
JO - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
JF - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
ER -