TY - JOUR
T1 - Das postoperative rezidiv des m. Crohn - Ursachen und risiken
AU - Mirow, Lutz
AU - Hauenschild, L.
AU - Hildebrand, P.
AU - Kleemann, M.
AU - Keller, R.
AU - Franke, C.
AU - Roblick, U. J.
AU - Bruch, H. P.
AU - Kujath, P.
N1 - Copyright:
Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2008/4
Y1 - 2008/4
N2 - Einleitung: Trotz im Vordergrund stehender konservativer Therapie müssen sich bis zu 90 % der Patienten mit M. Crohn im Krankheitsverlauf einer Operation unterziehen. Für bis zu 50 % der Erkrankten werden sogar eine zweite oder mehrere chirurgische Interventionen notwendig - mit steigendem Risiko für perioperative Komplikationen. Die Darstellung von Risikofaktoren und der Einfluss der Primäroperationen auf ein mögliches Rezidiv soll Ziel dieser Arbeit sein. Methoden: Von 1986 bis 2004 unterzogen sich 412 Patienten mit M. Crohn einer chirurgischen Therapie. Bei 218 Erkrankten handelte es sich dabei um eine Erstoperation und bei 194 war eine Re-Operation nötig. Besonders die OP-Indikationen, die Art der Operation, die intraintestinale Manifestation und perioperative Komplikationen wurden erfasst und in Zusammenhang mit einem möglichen Crohn-Rezidiv ausgewertet. Als „Rezidiv” wird in dieser Arbeit eine erneute Operation wegen eines M. Crohn nach vorausgegangener Primäroperation definiert. Ergebnisse: Die Hauptindikationen für den operativen Eingriff waren Stenosen (58,4 %) und Fisteln (38,5 %). Am häufigsten wurden Ileozökalresektionen (54,6 %) und Dünndarmteilresektionen (20,8 %) durchgeführt. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 11,5 %. Dabei zeigten die Ersteingriffe (6,52 %) eine geringere Komplikationsrate als Rezidivoperationen (17,70 %). Die kumulative Rezidivrate für das erste Rezidiv betrug nach 5 Jahren 17,4 %, nach 10 Jahren 36,7 % und nach 15 Jahren 52,8 %. Patienten mit einer Fistel als Indikation für den Primäreingriff wiesen die höchste Rezidivhäufigkeit auf (45 %). Des Weiteren zeigten Patienten mit einem isolierten Dünndarmbefall ein signifikant höheres Rezidivrisiko (59,5 %) auf als Patienten mit einem Befall der Ileozökalregion oder des Dickdarms. Die Anastomosenregion (73 %) war die häufigste Lokalisaton des Rezidivs. Schlussfolgerung: Anhand von definierten Risikofaktoren können Patienten mit einem erhöhten Rezidivrisiko identifiziert werden. Dies ist umso wichtiger, da Rezidiveingriffe in der Tendenz eine höhere Komplikationsrate haben als die Erstoperation. Daher ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit postoperativer Betreuung und optimaler konservativer Therapie unverzichtbar.
AB - Einleitung: Trotz im Vordergrund stehender konservativer Therapie müssen sich bis zu 90 % der Patienten mit M. Crohn im Krankheitsverlauf einer Operation unterziehen. Für bis zu 50 % der Erkrankten werden sogar eine zweite oder mehrere chirurgische Interventionen notwendig - mit steigendem Risiko für perioperative Komplikationen. Die Darstellung von Risikofaktoren und der Einfluss der Primäroperationen auf ein mögliches Rezidiv soll Ziel dieser Arbeit sein. Methoden: Von 1986 bis 2004 unterzogen sich 412 Patienten mit M. Crohn einer chirurgischen Therapie. Bei 218 Erkrankten handelte es sich dabei um eine Erstoperation und bei 194 war eine Re-Operation nötig. Besonders die OP-Indikationen, die Art der Operation, die intraintestinale Manifestation und perioperative Komplikationen wurden erfasst und in Zusammenhang mit einem möglichen Crohn-Rezidiv ausgewertet. Als „Rezidiv” wird in dieser Arbeit eine erneute Operation wegen eines M. Crohn nach vorausgegangener Primäroperation definiert. Ergebnisse: Die Hauptindikationen für den operativen Eingriff waren Stenosen (58,4 %) und Fisteln (38,5 %). Am häufigsten wurden Ileozökalresektionen (54,6 %) und Dünndarmteilresektionen (20,8 %) durchgeführt. Die Gesamtkomplikationsrate betrug 11,5 %. Dabei zeigten die Ersteingriffe (6,52 %) eine geringere Komplikationsrate als Rezidivoperationen (17,70 %). Die kumulative Rezidivrate für das erste Rezidiv betrug nach 5 Jahren 17,4 %, nach 10 Jahren 36,7 % und nach 15 Jahren 52,8 %. Patienten mit einer Fistel als Indikation für den Primäreingriff wiesen die höchste Rezidivhäufigkeit auf (45 %). Des Weiteren zeigten Patienten mit einem isolierten Dünndarmbefall ein signifikant höheres Rezidivrisiko (59,5 %) auf als Patienten mit einem Befall der Ileozökalregion oder des Dickdarms. Die Anastomosenregion (73 %) war die häufigste Lokalisaton des Rezidivs. Schlussfolgerung: Anhand von definierten Risikofaktoren können Patienten mit einem erhöhten Rezidivrisiko identifiziert werden. Dies ist umso wichtiger, da Rezidiveingriffe in der Tendenz eine höhere Komplikationsrate haben als die Erstoperation. Daher ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit postoperativer Betreuung und optimaler konservativer Therapie unverzichtbar.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=43949090891&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2008-1004743
DO - 10.1055/s-2008-1004743
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 18415909
AN - SCOPUS:43949090891
SN - 0044-409X
VL - 133
SP - 182
EP - 187
JO - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
JF - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
IS - 2
ER -