Das ambiente Patientenzimmer der Zukunft: eine explorative qualitative Bedarfsanalyse

S. Seismann-Petersen, K. Silies, B. Gerlach, K. Balzer, S. Koepke

Abstract

Motivation/Problemstellung: Das Projekt Ambient Care adressierte die Gestaltungsmöglichkeiten und Potenziale ambienter Technologien für Patientenzimmer der Zukunft. Die Entwicklung eines ambienten Systems bedarf der Kompetenz unterschiedlicher Disziplinen (Pflegewissenschaft, Informatik, Telematik). In einem ersten Schritt wurde deshalb eine Bedarfsanalyse aus den Perspektiven der beteiligten Personengruppen erstellt. Methodik: Zur Etablierung einer gemeinsamen Arbeitsgrundlage wurden qualitative Daten aus unterschiedlichen Datenquellen generiert bzw. genutzt: (1) Bild- und Textmaterial: Vorstellungen aller Projektbeteiligten (n=12) zu einem ambienten Krankenhauszimmer; (2) Teilnehmende Beobachtungen auf peripheren Krankenhausstationen mit den Schwerpunkten Dokumentation, Informationsmanagement; (3) Daten aus den Eingängen des Beschwerdemanagement eines Krankenhauses innerhalb eines Kalenderjahres. Eine Analyse der Daten aus der Ressource (1) erfolgte in Anlehnung an die „visuelle Grounded Theory Methodologie“ (VGTM). Die Kategorien wurden im weiteren Analyseprozess unter Einbezug der Datenquellen (2) und (3) überarbeitet und spezifiziert. Parallel wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, mit dem Ziel, bereits angewendete ambiente Systeme zu identifizieren. Ergebnisse: Die qualitative Auswertung führte zur Entwicklung von 6 Kategorien mit Bedeutung für die Etablierung ambienter Patientenzimmer: (1) Raum, (2) Elemente im Raum, (3) Funktionalitäten, (4) Information/Kommunikation, (5) Perspektive, (6) Anforderungen an den Raum. Erkenntnisse der Auswertung wurden zur interdisziplinären Entwicklung von relevanten Versorgungsszenarien genutzt. Schlussfolgerung: Durch die Kombination und Integration verschiedener Datenquellen und eine intensive interdisziplinäre Auseinandersetzung wurde eine Grundlage für die Beschreibung von Kernanforderungen an ein ambientes Patientenzimmer entwickelt. Nutzergruppen sowie ihre potenziellen Bedürfnisse konnten eingegrenzt werden. Im weiteren Forschungsprozess gilt es, die Gültigkeit der Kategorien als Bezugsrahmen zu validieren und mittels Personas und Prozessmodellierung für anschließende Entwicklungsschritte nutzbar zu machen.
Original languageGerman
Publication statusPublished - 2018
EventZdP 2018: Zukunft der Pflege - Innovative Technik für die Praxis
- Oldenburg, Germany
Duration: 04.06.201806.06.2018

Conference

ConferenceZdP 2018: Zukunft der Pflege - Innovative Technik für die Praxis
Country/TerritoryGermany
CityOldenburg
Period04.06.1806.06.18

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