TY - JOUR
T1 - Confusion Assessment Method for the Intensive Care Unit (CAM-ICU). Diagnostik des postoperativen delirs bei kardiochirurgischen patienten
AU - Klugkist, M.
AU - Sedemund-Adib, B.
AU - Schmidtke, C.
AU - Schmucker, P.
AU - Sievers, H. H.
AU - Hüppe, M.
N1 - Copyright:
Copyright 2008 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2008/5
Y1 - 2008/5
N2 - Hintergrund
Mit der Confusion Assessment Method for the Intensive Care Unit (CAM-ICU) steht seit 2001 für den angloamerikanischen Sprachraum ein Verfahren zur Diagnostik des Delirs zur Verfügung, mit dem auch maschinell beatmete Patienten testbar sind. Die vorliegende Untersuchung sollte folgende Fragen beantworten: 1. Ist die deutsche Version der CAM-ICU an kardiochirurgischen Patienten anwendbar? 2. Wie hoch ist die Prävalenzrate vom postoperativen Delir nach kardiochirurgischen Interventionen bei Diagnostik mit der CAM-ICU? 3. Unterscheiden sich Patienten mit und ohne Diagnose „Delir“ nach CAM-ICU in klinischen Merkmalen, die für das Auftreten eines postoperativen Delirs im kardiochirurgischen Bereich bekannt sind?
Material und Methoden
Die Analysestichprobe bildeten 194 kardiochirurgische Patienten (85,5% einer angestrebten Vollerhebung). Postoperativ erfolgte an 5 Tagen die Diagnostik mit der CAM-ICU. Soziodemographische und klinische Variablen dienten als Hinweis auf die Validität des Verfahrens. Die Selbstbeurteilung des postoperativen Patientenbefindens erfolgte mit dem Anästhesiologischen Nachbefragungsbogen für Patienten (ANP).
Ergebnisse
Bei nahezu allen Patienten war die CAM-ICU postoperativ problemlos durchführbar. Die Prävalenzrate für das Auftreten eines Delirs betrug 28,4%. In 85,5% der Diagnosen lag bei der Erstmanifestation eine hypoaktive Form des Delirs vor. Patienten mit der Diagnose Delir nach CAM-ICU waren älter (p<0,001), hatten eine geringere Schulbildung (p<0,05), eine längere Anästhesie- und Operationsdauer (p<0,05), waren postoperativ länger auf der Intensivstation (p<0,001), wurden länger nachbeatmet (p<0,001), häufiger reintubiert (p<0,01) und wiesen postoperativ eine höhere Leukozytenzahl auf (p<0,10). Bei mehr Patienten mit Delir lag die geringste gemessene Sauerstoffsättigung postoperativ unter 95% (p<0,01).
Schlussfolgerung
Die CAM-ICU ist ein ökonomisches und leicht erlernbares Verfahren zur Diagnostik des Delirs, das bei kardiochirurgischen Patienten postoperativ problemlos anwendbar ist.
AB - Hintergrund
Mit der Confusion Assessment Method for the Intensive Care Unit (CAM-ICU) steht seit 2001 für den angloamerikanischen Sprachraum ein Verfahren zur Diagnostik des Delirs zur Verfügung, mit dem auch maschinell beatmete Patienten testbar sind. Die vorliegende Untersuchung sollte folgende Fragen beantworten: 1. Ist die deutsche Version der CAM-ICU an kardiochirurgischen Patienten anwendbar? 2. Wie hoch ist die Prävalenzrate vom postoperativen Delir nach kardiochirurgischen Interventionen bei Diagnostik mit der CAM-ICU? 3. Unterscheiden sich Patienten mit und ohne Diagnose „Delir“ nach CAM-ICU in klinischen Merkmalen, die für das Auftreten eines postoperativen Delirs im kardiochirurgischen Bereich bekannt sind?
Material und Methoden
Die Analysestichprobe bildeten 194 kardiochirurgische Patienten (85,5% einer angestrebten Vollerhebung). Postoperativ erfolgte an 5 Tagen die Diagnostik mit der CAM-ICU. Soziodemographische und klinische Variablen dienten als Hinweis auf die Validität des Verfahrens. Die Selbstbeurteilung des postoperativen Patientenbefindens erfolgte mit dem Anästhesiologischen Nachbefragungsbogen für Patienten (ANP).
Ergebnisse
Bei nahezu allen Patienten war die CAM-ICU postoperativ problemlos durchführbar. Die Prävalenzrate für das Auftreten eines Delirs betrug 28,4%. In 85,5% der Diagnosen lag bei der Erstmanifestation eine hypoaktive Form des Delirs vor. Patienten mit der Diagnose Delir nach CAM-ICU waren älter (p<0,001), hatten eine geringere Schulbildung (p<0,05), eine längere Anästhesie- und Operationsdauer (p<0,05), waren postoperativ länger auf der Intensivstation (p<0,001), wurden länger nachbeatmet (p<0,001), häufiger reintubiert (p<0,01) und wiesen postoperativ eine höhere Leukozytenzahl auf (p<0,10). Bei mehr Patienten mit Delir lag die geringste gemessene Sauerstoffsättigung postoperativ unter 95% (p<0,01).
Schlussfolgerung
Die CAM-ICU ist ein ökonomisches und leicht erlernbares Verfahren zur Diagnostik des Delirs, das bei kardiochirurgischen Patienten postoperativ problemlos anwendbar ist.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=44149096240&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00101-008-1356-4
DO - 10.1007/s00101-008-1356-4
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 18345523
AN - SCOPUS:44149096240
SN - 0003-2417
VL - 57
SP - 464
EP - 474
JO - Anaesthesist
JF - Anaesthesist
IS - 5
ER -