TY - JOUR
T1 - Computertomographie oder Magnetresonanztomographie zur Diagnostik des chronischen Koronarsyndroms?
AU - Haenel, A.
AU - Stahlberg, E.
AU - Sieren, M. M.
AU - Barkhausen, J.
N1 - Publisher Copyright:
© 2020, Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2020/12/1
Y1 - 2020/12/1
N2 - Hintergrund
Nichtinvasive bildgebende Verfahren haben in den aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) eine zentrale Bedeutung bei der Diagnostik des chronischen Koronarsyndroms (CCS), während die Rolle einer primären invasiven Koronarangiographie in diesem Zusammenhang zunehmend in Frage gestellt wird. Die vorliegende Übersichtsarbeit bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten diagnostischen Strategien aus Sicht der Radiologie.
Methodisches Problem
Der diagnostische Algorithmus orientiert sich an der Vortestwahrscheinlichkeit (VTW) für das Vorliegen eines CCS, die anhand von Alter, Geschlecht und Symptomen abgeschätzt werden kann. Wichtig ist dabei, dass die VTW in den aktuellen Leitlinien im Vergleich zu älteren Empfehlungen deutlich gesunken ist, und diese Veränderung hat Auswirkungen auf die Auswahl des am besten geeigneten bildgebenden Verfahrens.
Radiologische Standardverfahren
Bei Patienten mit niedriger VTW (>5 % und <15 %) und ohne vordiagnostizierte koronare Herzerkrankung (KHK) kann mit einer unauffälligen computertomographischen Angiographie (CTA) der Koronargefäße ein CCS sicher ausgeschlossen werden. Bei Patienten mit erhöhter VTW (>15 %) oder einer bereits vordiagnostizierten KHK sollte primär eine nichtinvasive funktionelle Bildgebung zur Ischämiediagnostik eingesetzt werden.
Leistungsfähigkeit und methodische Innovationen
Die exzellente Sensitivität (89 %) und Spezifität (87 %), die hohe prognostische Relevanz und die fehlende Strahlenexposition machen die Perfusions-Stress-Magnetresonanztomographie (MRT) zur funktionellen Methode der ersten Wahl.
Empfehlung für die Praxis
Radiologen sollten die Empfehlungen der aktuellen Leitlinien kennen und sich für die Etablierung der koronaren CTA und Perfusions-Stress-MRT in der klinischen Routine einsetzen.
AB - Hintergrund
Nichtinvasive bildgebende Verfahren haben in den aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) eine zentrale Bedeutung bei der Diagnostik des chronischen Koronarsyndroms (CCS), während die Rolle einer primären invasiven Koronarangiographie in diesem Zusammenhang zunehmend in Frage gestellt wird. Die vorliegende Übersichtsarbeit bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten diagnostischen Strategien aus Sicht der Radiologie.
Methodisches Problem
Der diagnostische Algorithmus orientiert sich an der Vortestwahrscheinlichkeit (VTW) für das Vorliegen eines CCS, die anhand von Alter, Geschlecht und Symptomen abgeschätzt werden kann. Wichtig ist dabei, dass die VTW in den aktuellen Leitlinien im Vergleich zu älteren Empfehlungen deutlich gesunken ist, und diese Veränderung hat Auswirkungen auf die Auswahl des am besten geeigneten bildgebenden Verfahrens.
Radiologische Standardverfahren
Bei Patienten mit niedriger VTW (>5 % und <15 %) und ohne vordiagnostizierte koronare Herzerkrankung (KHK) kann mit einer unauffälligen computertomographischen Angiographie (CTA) der Koronargefäße ein CCS sicher ausgeschlossen werden. Bei Patienten mit erhöhter VTW (>15 %) oder einer bereits vordiagnostizierten KHK sollte primär eine nichtinvasive funktionelle Bildgebung zur Ischämiediagnostik eingesetzt werden.
Leistungsfähigkeit und methodische Innovationen
Die exzellente Sensitivität (89 %) und Spezifität (87 %), die hohe prognostische Relevanz und die fehlende Strahlenexposition machen die Perfusions-Stress-Magnetresonanztomographie (MRT) zur funktionellen Methode der ersten Wahl.
Empfehlung für die Praxis
Radiologen sollten die Empfehlungen der aktuellen Leitlinien kennen und sich für die Etablierung der koronaren CTA und Perfusions-Stress-MRT in der klinischen Routine einsetzen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85094640380&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/45956024-a1ba-3179-8900-f99d22412fb7/
U2 - 10.1007/s00117-020-00765-4
DO - 10.1007/s00117-020-00765-4
M3 - Übersichtsarbeiten
C2 - 33125515
AN - SCOPUS:85094640380
VL - 60
SP - 1114
EP - 1121
JO - Radiologe
JF - Radiologe
SN - 0033-832X
IS - 12
ER -