TY - JOUR
T1 - Chirurgische Versorgung und Prognose rektovaginaler Fisteln in Abhängigkeit ihrer Genese
AU - Schlöricke, E.
AU - Zimmermann, M.
AU - Hoffmann, M.
AU - Laubert, T.
AU - Nolde, J.
AU - Hildebrand, P.
AU - Bruch, H. P.
AU - Bouchard, R.
PY - 2012/4/2
Y1 - 2012/4/2
N2 - Einleitung: Die rektovaginale Fistel ist eine seltene Erkrankung mit uneinheitlicher Genese. Die Genese scheint den Umfang der operativen Versorgung und deren prognostischen Verlauf zu bestimmen. Ziel der Untersuchung ist die Darstellung unterschiedlicher chirurgischer Techniken in der Versorgung rektovaginaler Fisteln und deren Ergebnisse in Abhängigkeit ihrer Genese.
Material: Im Zeitraum von 1 / 2000 bis 1 / 2010 wurden die Daten der Patientinnen mit rektovaginaler Fistel erfasst. Die retrospektive Auswertung der Daten erfolgte zur Erfassung biografischer und anamnestischer Daten, klinischer Charakteristika, Analyse von allgemeinen und spezifischen Komplikationen sowie postoperativem Verlauf.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 1 / 2000 bis 1 / 2010 wurden 36 Patienten mit rektovaginaler Fistel versorgt. Inflammatorische Grunderkrankungen (n = 21) und vorhergehende chirurgische Maßnahmen (n = 6) waren die häufigsten Ursachen. Daneben wurden tumorassoziierte – (n = 5) und Fisteln ungeklärter Genese (n = 4) beobachtet. Als chirurgische Therapieverfahren wurden die anteriore Rektumresektion (n = 23), transrektale Verschiebeläppchenplastik (n = 7), subtotale Kolektomie (n = 3), pelvine Exenteratio (n = 2) und Rektumexstirpation (n = 1) angewendet. Der Verschluss des vaginalen Defektes erfolgte durch Einzelknopfnaht (n = 25), Verschiebeläppchenenplastik (n = 6), transvaginale Omentumplastik (n = 2) und posteriore Scheidenplastik (n = 1). Alle Patienten erhielten eine simultane linksgestielte Omentumplastik zur sicheren Trennung betroffener Areale. Patientinnen mit einer Fistelhöhe < 6 cm und der Möglichkeit des Sphinktererhaltes (n = 9) erhielten eine transperineale Omentumplastik. Im medianen Follow-up von 12 Monaten (range: 6 – 36 Monate) traten bei 6 Patientinnen Majorkomplikationen (1 × ARDS mit Nierenversagen, 1 × Anastomoseninsuffizienz, 1 × Nachblutung, 3 × Fistelrezidiv) auf. Bei 3 Patientinnen kam es zum Exitus letalis (postop. Kleinhirninfarkt bei Divertikulitis, septischer Verlauf bei Morbus Crohn, Multiorganversagen bei Tumorrezidiv).
Schlussfolgerung: Die Genese der rektovaginalen Fisteln ist entscheidend für das Ausmaß der Resektion und kann von einer einfachen Exzision bis hin zur pelvinen Exenteratio reichen. Zur Gewährleistung eines optimalen Therapieergebnisses ist die chirurgische- und die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung zu kombinieren. Die zusätzliche linksgestielte transperineale Omentumplastik bietet eine weitere Therapieoption zur Trennung betroffener Areale.
AB - Einleitung: Die rektovaginale Fistel ist eine seltene Erkrankung mit uneinheitlicher Genese. Die Genese scheint den Umfang der operativen Versorgung und deren prognostischen Verlauf zu bestimmen. Ziel der Untersuchung ist die Darstellung unterschiedlicher chirurgischer Techniken in der Versorgung rektovaginaler Fisteln und deren Ergebnisse in Abhängigkeit ihrer Genese.
Material: Im Zeitraum von 1 / 2000 bis 1 / 2010 wurden die Daten der Patientinnen mit rektovaginaler Fistel erfasst. Die retrospektive Auswertung der Daten erfolgte zur Erfassung biografischer und anamnestischer Daten, klinischer Charakteristika, Analyse von allgemeinen und spezifischen Komplikationen sowie postoperativem Verlauf.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 1 / 2000 bis 1 / 2010 wurden 36 Patienten mit rektovaginaler Fistel versorgt. Inflammatorische Grunderkrankungen (n = 21) und vorhergehende chirurgische Maßnahmen (n = 6) waren die häufigsten Ursachen. Daneben wurden tumorassoziierte – (n = 5) und Fisteln ungeklärter Genese (n = 4) beobachtet. Als chirurgische Therapieverfahren wurden die anteriore Rektumresektion (n = 23), transrektale Verschiebeläppchenplastik (n = 7), subtotale Kolektomie (n = 3), pelvine Exenteratio (n = 2) und Rektumexstirpation (n = 1) angewendet. Der Verschluss des vaginalen Defektes erfolgte durch Einzelknopfnaht (n = 25), Verschiebeläppchenenplastik (n = 6), transvaginale Omentumplastik (n = 2) und posteriore Scheidenplastik (n = 1). Alle Patienten erhielten eine simultane linksgestielte Omentumplastik zur sicheren Trennung betroffener Areale. Patientinnen mit einer Fistelhöhe < 6 cm und der Möglichkeit des Sphinktererhaltes (n = 9) erhielten eine transperineale Omentumplastik. Im medianen Follow-up von 12 Monaten (range: 6 – 36 Monate) traten bei 6 Patientinnen Majorkomplikationen (1 × ARDS mit Nierenversagen, 1 × Anastomoseninsuffizienz, 1 × Nachblutung, 3 × Fistelrezidiv) auf. Bei 3 Patientinnen kam es zum Exitus letalis (postop. Kleinhirninfarkt bei Divertikulitis, septischer Verlauf bei Morbus Crohn, Multiorganversagen bei Tumorrezidiv).
Schlussfolgerung: Die Genese der rektovaginalen Fisteln ist entscheidend für das Ausmaß der Resektion und kann von einer einfachen Exzision bis hin zur pelvinen Exenteratio reichen. Zur Gewährleistung eines optimalen Therapieergebnisses ist die chirurgische- und die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung zu kombinieren. Die zusätzliche linksgestielte transperineale Omentumplastik bietet eine weitere Therapieoption zur Trennung betroffener Areale.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84865972657&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0031-1283884
DO - 10.1055/s-0031-1283884
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 22473673
AN - SCOPUS:84865972657
SN - 0044-409X
VL - 137
SP - 390
EP - 395
JO - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
JF - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
IS - 4
ER -