TY - JOUR
T1 - Behandlung des persistierenden Aneurysma spurium aus gefäß chirurgischer perspektive: Ultraschallgesteuerte thrombininjektion oder operative versorgung?
AU - Horn, M.
AU - Kaczmarek, P. M.
AU - Zimmermann, M.
AU - Hoffmann, M.
AU - Hildebrand, P.
AU - Franke, C.
AU - Laubert, T.
AU - Schlöricke, E.
N1 - Copyright:
Copyright 2012 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2012/9
Y1 - 2012/9
N2 - EinleitungDiese retrospektive Analyse zeigt die Erfahrungen in der Therapie des Aneurysma spurium (AS, Pseudoaneurysma) mithilfe der ultraschallgesteuerten Thrombininjektion (TI) und der operativen Versorgung durch Übernähung oder „Patch“-Plastik. Ein Vergleich ist bei der Heterogenität der Kollektive nicht durchführbar.Material und MethodenIm Zeitraum zwischen 01.01.2006 und 31.12.2010 wurden in der Klinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Lübeck insgesamt 51 Patienten [männlich: 26, weiblich: 25, Alter 70,5 Jahre (Standardabweichung, SD ± 11,9 Jahre)] mit persistierenden inguinalen AS behandelt.ErgebnisseVon den 51 Patienten wurden 33 operativ und 18 primär mithilfe der TI versorgt. Es wurden 48 Patienten (94,1%) mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt (36 Patienten mit Thrombozytenaggregationsinhibitoren, 6 Patienten mit Marcumar oder adäquater Heparinisierung, 6 Patienten mit niedermolekularem Heparin). Ein Patient hatte zusätzliche eine Subhämophilie A. Die mittlere Operationszeit betrug 58,6 min (SD ± 36,4 min), die mittlere postoperative Verweildauer 9,8 Tage (SD ± 6,3 Tage). Majorkomplikationen (Notwendigkeit der chirurgischen Revision) traten in der operativen Gruppe bei 3 Patienten (9,1%) und in der interventionellen Gruppe bei 2 Patienten (11,1%) auf. Die Indikationen ergaben sich bei postoperativem Hämatom (3 -mal), frustraner TI (1 -mal) sowie Kompression der V. femoralis nach TI (1 -mal). Minorkomplikationen wurden nur in der operativen Gruppe beobachtet (9 Patienten, 27,3%). Bei 2 Patienten kam es zum Auftreten einer Pneumonie und bei 7 Patienten zu Wundheilungsstörungen. Die Mortalität beider Gruppen lag bei 0%.SchlussfolgerungenDie zunehmend interventionelle Ausrichtung der Gefäßchirurgie und die interdisziplinäre Zusammenarbeit haben zu einem veränderten Verständnis in der Versorgung des persistierenden AS beigetragen. Die perkutane TI ist bei geeignetem Patientengut als sichere Alternative zur operativen Versorgung anzusehen.
AB - EinleitungDiese retrospektive Analyse zeigt die Erfahrungen in der Therapie des Aneurysma spurium (AS, Pseudoaneurysma) mithilfe der ultraschallgesteuerten Thrombininjektion (TI) und der operativen Versorgung durch Übernähung oder „Patch“-Plastik. Ein Vergleich ist bei der Heterogenität der Kollektive nicht durchführbar.Material und MethodenIm Zeitraum zwischen 01.01.2006 und 31.12.2010 wurden in der Klinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Lübeck insgesamt 51 Patienten [männlich: 26, weiblich: 25, Alter 70,5 Jahre (Standardabweichung, SD ± 11,9 Jahre)] mit persistierenden inguinalen AS behandelt.ErgebnisseVon den 51 Patienten wurden 33 operativ und 18 primär mithilfe der TI versorgt. Es wurden 48 Patienten (94,1%) mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt (36 Patienten mit Thrombozytenaggregationsinhibitoren, 6 Patienten mit Marcumar oder adäquater Heparinisierung, 6 Patienten mit niedermolekularem Heparin). Ein Patient hatte zusätzliche eine Subhämophilie A. Die mittlere Operationszeit betrug 58,6 min (SD ± 36,4 min), die mittlere postoperative Verweildauer 9,8 Tage (SD ± 6,3 Tage). Majorkomplikationen (Notwendigkeit der chirurgischen Revision) traten in der operativen Gruppe bei 3 Patienten (9,1%) und in der interventionellen Gruppe bei 2 Patienten (11,1%) auf. Die Indikationen ergaben sich bei postoperativem Hämatom (3 -mal), frustraner TI (1 -mal) sowie Kompression der V. femoralis nach TI (1 -mal). Minorkomplikationen wurden nur in der operativen Gruppe beobachtet (9 Patienten, 27,3%). Bei 2 Patienten kam es zum Auftreten einer Pneumonie und bei 7 Patienten zu Wundheilungsstörungen. Die Mortalität beider Gruppen lag bei 0%.SchlussfolgerungenDie zunehmend interventionelle Ausrichtung der Gefäßchirurgie und die interdisziplinäre Zusammenarbeit haben zu einem veränderten Verständnis in der Versorgung des persistierenden AS beigetragen. Die perkutane TI ist bei geeignetem Patientengut als sichere Alternative zur operativen Versorgung anzusehen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84868614096&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00772-012-1037-0
DO - 10.1007/s00772-012-1037-0
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:84868614096
SN - 0948-7034
VL - 17
SP - 366
EP - 373
JO - Gefäßchirurgie
JF - Gefäßchirurgie
IS - 5
ER -