TY - JOUR
T1 - Befundbericht zu Prostatastanzbiopsien – was Pathologen liefern und Urologen wollen
AU - Offermann, A.
AU - Hupe, M. C.
AU - Joerg, V.
AU - Sailer, V.
AU - Kramer, M. W.
AU - Merseburger, A. S.
AU - Tharun, L.
AU - Perner, S.
PY - 2020/4/1
Y1 - 2020/4/1
N2 - HintergrundDie Informationen aus pathologischen Befundberichten zu Prostatastanzbiopsien stellen im Management des Prostatakarzinoms einen essentiellen Bestandteil für die Risikostratifizierung dar. Durch zusätzliche Parameter ist der Informationsgehalt der Befunde zunehmend komplexer geworden.Ziel der ArbeitMit Hilfe einer repräsentativen Umfrage zu pathologischen Befundberichten von Prostatastanzbiopsien sollte ermittelt werden, wie diese von Urologen interpretiert und für Therapieentscheidungen berücksichtigt werden.Material und MethodenÜber den Berufsverband der Deutschen Urologen e. V. (BDU) wurde ein Fragebogen zu Prostatastanzbiopsiebefunden an seine niedergelassenen Mitglieder verschickt. Bei Abschluss der Studie lagen 109 Antworten, davon 106 auswertbare Fragebögen, vor.ErgebnisseDie Anzahl positiver Stanzen und der prozentuale Tumoranteil werden hinsichtlich der Tumorausdehnung für die Risikostratifizierung als relevanteste Angaben angesehen. Bei mp(multiparametrischen)MRT-Fusionsstanzen wird eine separate Angabe zur Anzahl positiver Stanzen innerhalb des Standardschemas und der mpMRT-positiven Foci bevorzugt. Am häufigsten wird die Stanze mit dem höchsten Gleason-Score berücksichtigt, wobei dem prozentualen Gleason-4-Muster auch eine wichtige Bedeutung zukommt. Etwa die Hälfte der Befragten wünscht sich auch die Angabe der neuen „grade groups“ nach ISUP/WHO (International Society of Urological Pathology/World Health Organization). Als weitere gewünschte Parameter werden u. a. der Ki67-Proliferationsindex, der PSMA(„prostate-specific membrane antigen“)-Status sowie Angaben zu intraduktalen oder neuroendokrinen Tumorkomponenten aufgeführt.DiskussionFür die Angaben histopathologischer Parameter im Befundbericht von Prostatastanzbiopsien existiert kein einheitlicher Standard und bei der Interpretation gibt es eine Variabilität. Weitere Studien und eine klare Aussage seitens der Leitlinien werden nötig sein, um ein einheitliches Diagnose‑/Prognoseschema zu etablieren.
AB - HintergrundDie Informationen aus pathologischen Befundberichten zu Prostatastanzbiopsien stellen im Management des Prostatakarzinoms einen essentiellen Bestandteil für die Risikostratifizierung dar. Durch zusätzliche Parameter ist der Informationsgehalt der Befunde zunehmend komplexer geworden.Ziel der ArbeitMit Hilfe einer repräsentativen Umfrage zu pathologischen Befundberichten von Prostatastanzbiopsien sollte ermittelt werden, wie diese von Urologen interpretiert und für Therapieentscheidungen berücksichtigt werden.Material und MethodenÜber den Berufsverband der Deutschen Urologen e. V. (BDU) wurde ein Fragebogen zu Prostatastanzbiopsiebefunden an seine niedergelassenen Mitglieder verschickt. Bei Abschluss der Studie lagen 109 Antworten, davon 106 auswertbare Fragebögen, vor.ErgebnisseDie Anzahl positiver Stanzen und der prozentuale Tumoranteil werden hinsichtlich der Tumorausdehnung für die Risikostratifizierung als relevanteste Angaben angesehen. Bei mp(multiparametrischen)MRT-Fusionsstanzen wird eine separate Angabe zur Anzahl positiver Stanzen innerhalb des Standardschemas und der mpMRT-positiven Foci bevorzugt. Am häufigsten wird die Stanze mit dem höchsten Gleason-Score berücksichtigt, wobei dem prozentualen Gleason-4-Muster auch eine wichtige Bedeutung zukommt. Etwa die Hälfte der Befragten wünscht sich auch die Angabe der neuen „grade groups“ nach ISUP/WHO (International Society of Urological Pathology/World Health Organization). Als weitere gewünschte Parameter werden u. a. der Ki67-Proliferationsindex, der PSMA(„prostate-specific membrane antigen“)-Status sowie Angaben zu intraduktalen oder neuroendokrinen Tumorkomponenten aufgeführt.DiskussionFür die Angaben histopathologischer Parameter im Befundbericht von Prostatastanzbiopsien existiert kein einheitlicher Standard und bei der Interpretation gibt es eine Variabilität. Weitere Studien und eine klare Aussage seitens der Leitlinien werden nötig sein, um ein einheitliches Diagnose‑/Prognoseschema zu etablieren.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85078964623&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/2edf2587-67db-3dbc-9c13-74b83596122f/
U2 - 10.1007/s00120-020-01121-z
DO - 10.1007/s00120-020-01121-z
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 32016505
AN - SCOPUS:85078964623
SN - 0340-2592
VL - 59
SP - 461
EP - 468
JO - Urologe
JF - Urologe
IS - 4
ER -