TY - JOUR
T1 - Azetabuläre Osteolysen bei Hüfttotalendoprothese - wann kann die Pfanne belassen werden?
AU - Lutz, B.
AU - Faschingbauer, M.
AU - Bieger, R.
AU - Reichel, H.
AU - Kappe, T.
PY - 2016/8/1
Y1 - 2016/8/1
N2 - Die Entscheidung, eine Hüftendoprothesenpfanne bei vorliegenden Osteolysen zu belassen oder auszutauschen, stellt eine Herausforderung dar. Sowohl der Entschluss zum nicht operativen Vorgehen mit regelmäßigen Kontrollen als auch zur operativen Vorgehensweise mit einem Gleitpaarungswechsel und ggf. Osteolyseauffüllung erfordert eine sorgfältige Diagnostik mit Anamnese, körperlicher Untersuchung und Bildgebung. Im Zweifelsfall ist eine Computertomografie empfehlenswert, um das Ausmaß und die Bedeutung der Osteolysen besser einschätzen zu können. Eine engmaschige klinisch-radiologische Verlaufskontrolle kann bei radiologisch fester Pfanne, asymptomatischen Patienten, nicht progredienten Osteolysen, regelrechter Implantatlage sowie Fehlen von Implantatdefekten, höhergradigem PE-Verschleiß und Infektionszeichen erfolgen. Wird in der Bildgebung eine Lockerung oder Malposition der Pfanne, die Lokalisation der Osteolyse im lasttragenden Bereich, eine drohende oder bereits vorliegende Fraktur, eine rasche Progression der Osteolyse, ein Implantatdefekt oder ein ausgeprägter Inlay-Verschleiß sichtbar, ist ein operatives Vorgehen zu präferieren. In diesen Fällen erfolgt zumeist der Pfannenwechsel. Im Falle einer korrekt positionierten und radiologisch festen Pfanne muss die Situation mit dem Patienten diskutiert werden. Dabei ist neben patientenspezifischen Faktoren das Risiko, welches mit weiterem Abwarten einhergeht, abzuschätzen. Wird operiert, kann beim asymptomatischen Patienten und intraoperativ stabiler Pfanne ein Gleitpaarungswechsel, ggf. mit Auffüllung der Osteolysen, durchgeführt werden. Ob die Auffüllung der vorhandenen Osteolysen einen Vorteil im weiteren Verlauf bringt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Für generelle Aussagen sind weitere Studien im Umgang mit Osteolysen bei korrekt positionierten und radiologisch festen Pfannen notwendig.
AB - Die Entscheidung, eine Hüftendoprothesenpfanne bei vorliegenden Osteolysen zu belassen oder auszutauschen, stellt eine Herausforderung dar. Sowohl der Entschluss zum nicht operativen Vorgehen mit regelmäßigen Kontrollen als auch zur operativen Vorgehensweise mit einem Gleitpaarungswechsel und ggf. Osteolyseauffüllung erfordert eine sorgfältige Diagnostik mit Anamnese, körperlicher Untersuchung und Bildgebung. Im Zweifelsfall ist eine Computertomografie empfehlenswert, um das Ausmaß und die Bedeutung der Osteolysen besser einschätzen zu können. Eine engmaschige klinisch-radiologische Verlaufskontrolle kann bei radiologisch fester Pfanne, asymptomatischen Patienten, nicht progredienten Osteolysen, regelrechter Implantatlage sowie Fehlen von Implantatdefekten, höhergradigem PE-Verschleiß und Infektionszeichen erfolgen. Wird in der Bildgebung eine Lockerung oder Malposition der Pfanne, die Lokalisation der Osteolyse im lasttragenden Bereich, eine drohende oder bereits vorliegende Fraktur, eine rasche Progression der Osteolyse, ein Implantatdefekt oder ein ausgeprägter Inlay-Verschleiß sichtbar, ist ein operatives Vorgehen zu präferieren. In diesen Fällen erfolgt zumeist der Pfannenwechsel. Im Falle einer korrekt positionierten und radiologisch festen Pfanne muss die Situation mit dem Patienten diskutiert werden. Dabei ist neben patientenspezifischen Faktoren das Risiko, welches mit weiterem Abwarten einhergeht, abzuschätzen. Wird operiert, kann beim asymptomatischen Patienten und intraoperativ stabiler Pfanne ein Gleitpaarungswechsel, ggf. mit Auffüllung der Osteolysen, durchgeführt werden. Ob die Auffüllung der vorhandenen Osteolysen einen Vorteil im weiteren Verlauf bringt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Für generelle Aussagen sind weitere Studien im Umgang mit Osteolysen bei korrekt positionierten und radiologisch festen Pfannen notwendig.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84983086557&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0042-105212
DO - 10.1055/s-0042-105212
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 27249047
AN - SCOPUS:84983086557
SN - 1864-6697
VL - 154
SP - 377
EP - 384
JO - Zeitschrift fur Orthopadie und Unfallchirurgie
JF - Zeitschrift fur Orthopadie und Unfallchirurgie
IS - 4
ER -