TY - JOUR
T1 - Atembewegungskompensierte, robotergeführte stereotaktische Körperstammstrahlentherapie: Analyse der Rezidivmuster
AU - Stera, Susanne
AU - Balermpas, Panagiotis
AU - Chan, Mark K.H.
AU - Huttenlocher, Stefan
AU - Wurster, Stefan
AU - Keller, Christian
AU - Imhoff, Detlef
AU - Rades, Dirk
AU - Dunst, Jürgen
AU - Rödel, Claus
AU - Hildebrandt, Guido
AU - Blanck, Oliver
N1 - Publisher Copyright:
© 2017, Springer-Verlag GmbH Deutschland.
Copyright:
Copyright 2018 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2018/2/1
Y1 - 2018/2/1
N2 - ZweckWir führten eine retrospektive Untersuchung der Rezidivmuster bei der Behandlung von Tumoren in bewegten Organen mittels robotergeführter in Echtzeit atembewegungskompensierter (EAK) stereotaktischer Körperstammstrahlentherapie (SBRT) durch.Patienten und MethodenZwischen 2011 und 2016 wurden insgesamt 198 Patienten mit 280 Lungen‑, Leber- und Abdominaltumoren mit EAK-SBRT behandelt. Das mediane makroskopische Tumorvolumen (GTV) lag bei 12,3 cm3 (0,1–372,0 cm3). Die mediane mittlere GTV-BEDα / β = 10 Gy lag bei 148,5 Gy10 (31,5–233,3 Gy10; BED = biologisch effektive Dosis) und die verschriebene PTV-BEDα / β = 10 Gy bei 89,7 Gy10 (28,8–151,2 Gy10; PTV = Planungszielvolumen). Wir analysierten das Gesamtüberleben (GÜ) und die lokale Kontrolle (LK) basierend auf verschiedenen Faktoren, einschließlich BED mit α/β-Verhältnissen von 15 Gy (Lungenmetastasen), 21 Gy (primäre Lungentumoren) und 27 Gy (Lebermetastasen).ErgebnisseDie mediane Nachbeobachtungszeit betrug 10,4 Monate (2,0–59,0 Monate). Die 2‑Jahres-LK betrug 100 und 86,4 % für primäre Lungentumoren im Früh- bzw. fortgeschrittenen Stadium, 100 % für Lungenmetastasen, 82,2 % für Lebermetastasen und 90 % für extrapulmonale, extrahepatische Metastasen. Die 2‑Jahres-GÜ-Rate über alle Patienten betrug 47,9 %. In der uni- und multivariaten Analyse wurde die LK vor allem durch eine zur üblichen Praxis vergleichsweise niedrige PTV-Verschreibungsdosis (äquivalent zu 3‑mal 12–13 Gy) sowie durch höhere mittlere GTV-Dosen (äquivalent zu 3‑mal 18 Gy) beeinflusst. Für ein hohes GÜ waren ein hoher Karnofsky-Index (100 %), das Geschlecht (weiblich) und die SBRT ohne gleichzeitige Chemotherapie prognostisch signifikant. Grad-3-Nebenwirkungen waren selten (0,5 %).SchlussfolgerungenDie robotergeführte EAK-SBRT kann als eine sichere und wirksame Behandlung für solide Tumoren in beweglichen Organen angesehen werden. Für eine ausreichend hohe lokale Kontrollrate sind hohe mittlere GTV-Dosen erforderlich. Weitere prospektive Studien sind nötig, um diese Punkte zu evaluieren.
AB - ZweckWir führten eine retrospektive Untersuchung der Rezidivmuster bei der Behandlung von Tumoren in bewegten Organen mittels robotergeführter in Echtzeit atembewegungskompensierter (EAK) stereotaktischer Körperstammstrahlentherapie (SBRT) durch.Patienten und MethodenZwischen 2011 und 2016 wurden insgesamt 198 Patienten mit 280 Lungen‑, Leber- und Abdominaltumoren mit EAK-SBRT behandelt. Das mediane makroskopische Tumorvolumen (GTV) lag bei 12,3 cm3 (0,1–372,0 cm3). Die mediane mittlere GTV-BEDα / β = 10 Gy lag bei 148,5 Gy10 (31,5–233,3 Gy10; BED = biologisch effektive Dosis) und die verschriebene PTV-BEDα / β = 10 Gy bei 89,7 Gy10 (28,8–151,2 Gy10; PTV = Planungszielvolumen). Wir analysierten das Gesamtüberleben (GÜ) und die lokale Kontrolle (LK) basierend auf verschiedenen Faktoren, einschließlich BED mit α/β-Verhältnissen von 15 Gy (Lungenmetastasen), 21 Gy (primäre Lungentumoren) und 27 Gy (Lebermetastasen).ErgebnisseDie mediane Nachbeobachtungszeit betrug 10,4 Monate (2,0–59,0 Monate). Die 2‑Jahres-LK betrug 100 und 86,4 % für primäre Lungentumoren im Früh- bzw. fortgeschrittenen Stadium, 100 % für Lungenmetastasen, 82,2 % für Lebermetastasen und 90 % für extrapulmonale, extrahepatische Metastasen. Die 2‑Jahres-GÜ-Rate über alle Patienten betrug 47,9 %. In der uni- und multivariaten Analyse wurde die LK vor allem durch eine zur üblichen Praxis vergleichsweise niedrige PTV-Verschreibungsdosis (äquivalent zu 3‑mal 12–13 Gy) sowie durch höhere mittlere GTV-Dosen (äquivalent zu 3‑mal 18 Gy) beeinflusst. Für ein hohes GÜ waren ein hoher Karnofsky-Index (100 %), das Geschlecht (weiblich) und die SBRT ohne gleichzeitige Chemotherapie prognostisch signifikant. Grad-3-Nebenwirkungen waren selten (0,5 %).SchlussfolgerungenDie robotergeführte EAK-SBRT kann als eine sichere und wirksame Behandlung für solide Tumoren in beweglichen Organen angesehen werden. Für eine ausreichend hohe lokale Kontrollrate sind hohe mittlere GTV-Dosen erforderlich. Weitere prospektive Studien sind nötig, um diese Punkte zu evaluieren.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85028977745&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00066-017-1204-z
DO - 10.1007/s00066-017-1204-z
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 28875297
AN - SCOPUS:85028977745
SN - 0179-7158
VL - 194
SP - 143
EP - 155
JO - Strahlentherapie und Onkologie
JF - Strahlentherapie und Onkologie
IS - 2
ER -