TY - JOUR
T1 - Angehörige Suchtkranker: Prävalenz, Gesundheitsverhalten und Depressivität
AU - Bischof, Gallus
AU - Meyer, Christian
AU - Batra, Anil
AU - Berndt, Johannes
AU - Besser, Bettina
AU - Bischof, Anja
AU - Eck, Sandra
AU - Krause, Kristian
AU - Möhring, Anne
AU - Rumpf, Hans Jürgen
N1 - Publisher Copyright:
© 2018 Hogrefe AG.
Copyright:
Copyright 2019 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2018/7/3
Y1 - 2018/7/3
N2 - Zusammenfassung. Hintergrund: Internationale Studien belegen eine erhöhte gesundheitsbezogene Morbidität bei Angehörigen von Suchtkranken. Ziel der Studie ist die Einschätzung des Ausmaßes des Problems und von Belastungsmaßen bei Angehörigen außerhalb des Suchthilfesystems in Deutschland. Methodik: In Arztpraxen und Allgemeinkrankenhäusern wurden konsekutiv aufgenommene Patienten im Alter von 18 bis 64 Jahren (N = 2.773) im Rahmen eines Gesundheitsscreenings befragt, ob bei einem Angehörigen eine Suchterkrankung (außer Tabakgebrauchsstörung) akut oder remittiert vorliegt. Das Verwandtschaftsverhältnis und die Art der Suchterkrankung wurden spezifiziert. Zusätzlich wurden Depressivität und Gesundheitsverhalten der Patienten erfasst. Patienten ohne suchtkranken Angehörigen wurden verglichen mit Angehörigen von aktual bzw. remittierten suchtkranken Angehörigen. Ergebnisse: Insgesamt gaben 12,7 % (95 % CI 11,4–14,0) der Befragten an, einen suchtkranken Angehörigen mit bestehender Suchterkrankung in den letzten 12 Monaten zu haben, weitere 6,5 % (95 % CI 5,6–7,4) gaben an, einen Angehörigen zu haben, dessen Suchterkrankung schon länger als 12 Monate zurücklag. Die Prävalenz war bei Krankenhauspatienten signifikant erhöht. Bei Kontrolle auf soziodemographische und gesundheitsbezogene Verhaltensweisen wiesen Angehörige Suchtkranker gegenüber der Referenzpopulation erhöhte Depressionswerte auf. Schlussfolgerung: Angehörige von Suchtkranken stellen eine vulnerable, hochprävalente Population bei Patienten der medizinischen Basisversorgung dar. Wirksame Behandlungsansätze liegen vor und könnten zu einer Belastungsreduktion in dieser Gruppe beitragen.
AB - Zusammenfassung. Hintergrund: Internationale Studien belegen eine erhöhte gesundheitsbezogene Morbidität bei Angehörigen von Suchtkranken. Ziel der Studie ist die Einschätzung des Ausmaßes des Problems und von Belastungsmaßen bei Angehörigen außerhalb des Suchthilfesystems in Deutschland. Methodik: In Arztpraxen und Allgemeinkrankenhäusern wurden konsekutiv aufgenommene Patienten im Alter von 18 bis 64 Jahren (N = 2.773) im Rahmen eines Gesundheitsscreenings befragt, ob bei einem Angehörigen eine Suchterkrankung (außer Tabakgebrauchsstörung) akut oder remittiert vorliegt. Das Verwandtschaftsverhältnis und die Art der Suchterkrankung wurden spezifiziert. Zusätzlich wurden Depressivität und Gesundheitsverhalten der Patienten erfasst. Patienten ohne suchtkranken Angehörigen wurden verglichen mit Angehörigen von aktual bzw. remittierten suchtkranken Angehörigen. Ergebnisse: Insgesamt gaben 12,7 % (95 % CI 11,4–14,0) der Befragten an, einen suchtkranken Angehörigen mit bestehender Suchterkrankung in den letzten 12 Monaten zu haben, weitere 6,5 % (95 % CI 5,6–7,4) gaben an, einen Angehörigen zu haben, dessen Suchterkrankung schon länger als 12 Monate zurücklag. Die Prävalenz war bei Krankenhauspatienten signifikant erhöht. Bei Kontrolle auf soziodemographische und gesundheitsbezogene Verhaltensweisen wiesen Angehörige Suchtkranker gegenüber der Referenzpopulation erhöhte Depressionswerte auf. Schlussfolgerung: Angehörige von Suchtkranken stellen eine vulnerable, hochprävalente Population bei Patienten der medizinischen Basisversorgung dar. Wirksame Behandlungsansätze liegen vor und könnten zu einer Belastungsreduktion in dieser Gruppe beitragen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85060797415&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1024/0939-5911/a000530
DO - 10.1024/0939-5911/a000530
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85060797415
SN - 0939-5911
VL - 64
SP - 63
EP - 72
JO - Sucht
JF - Sucht
IS - 2
ER -