TY - JOUR
T1 - Anatomischer und subjektiver Erfolg einer strukturierten chirurgischen Therapiestrategie zum Management der chronischen Epiphora eine postoperative Zufriedenheitsanalyse
AU - Eisenbeis, C.
AU - Neppert, B.
AU - Menke, T.
AU - Pape, S.
AU - Schrader, S.
AU - Geerling, G.
AU - Müller, M.
N1 - Copyright:
Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2010
Y1 - 2010
N2 - Hintergrund: Eine Epiphora kann durch Hypersekretion oder Tränenabflussstörung infolge einer relativen oder absoluten Tränenwegstenose (TWS) resultieren. In der Therapie der Tränenabflussstörungen ist in der Regel ein spezifisches chirurgisches Vorgehen erforderlich. Wir stellen die subjektiven und objektiven Ergebnisse eines standardisierten Therapieschemas bei 243 konsekutiv an den Augenkliniken der Universität Lübeck und Würzburg aufgrund einer chronischen, nicht reizbedingten Epiphora behandelten Patienten vor. Patienten und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie, in die 243 Patienten mit minimaler Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten eingeschlossen wurden. Die durchgeführten Eingriffe umfassten laterale Zügelplastik (n = 72), externe Dakryozystorhinostomie (DCR) bei absoluter (n = 116) und relativer TWS (n = 25), DCR mit kanalikuluschirurgischen Elementen (n = 18) und einfache Kanalikulus-Chirurgie (n = 12). Bei 168 Patienten wurde mittels strukturierter Telefonbefragung allgemeine und kosmetische Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis, das Ausmaß der Epiphora sowie andere Beschwerden erfragt. Postoperative Befunde wurden den Akten entnommen. Ergebnisse: Beschwerdefrei waren 59,5 % der Patienten, eine relative Epiphorareduktion (Epiphora nur draußen/bei Wind) trat bei 19,6 % ein. 20,8 % hatten persistierende Epiphora (draußen und in geschlossenen Räumen). Nach DCR bei absoluter bzw. relativer TWS trat bei 81 % (57 %) Beschwerdefreiheit, bei 7 % (24 %) eine relative Epiphorareduktion ein. Bei 12 % (19 %) persistierte die Epiphora. Der Erfolgsunterschied zwischen beiden Indikationen war mit p = 0,018 signifikant. Patienten mit absoluter TWS waren postoperativ in 95 % frei spülbar. 73,8 % der Patienten waren mit dem Operationsergebnis zufrieden, 7,7 % indifferent, 18,4 % nicht zufrieden. 4 Patienten waren kosmetisch unzufrieden. Schlussfolgerungen: Die chirurgischen Methoden des Therapieschemas reduzierten die Beschwerden bei 79,1 % der befragten Patienten. Bei absoluter postsaccaler TWS kann mittels externer DCR ein anatomischer Erfolg von 95 % und eine subjektive Besserung in 88 % mit guten kosmetischen Ergebnissen erzielt werden. Bei relativer TWS kann zwar in geringerem Maße, jedoch in 81 % eine Besserung der Beschwerden erzielt werden. Unsere Ergebnisse bestätigen somit, dass postoperativer Erfolg vom präoperativen Mechanismus der Epiphora abhängt.
AB - Hintergrund: Eine Epiphora kann durch Hypersekretion oder Tränenabflussstörung infolge einer relativen oder absoluten Tränenwegstenose (TWS) resultieren. In der Therapie der Tränenabflussstörungen ist in der Regel ein spezifisches chirurgisches Vorgehen erforderlich. Wir stellen die subjektiven und objektiven Ergebnisse eines standardisierten Therapieschemas bei 243 konsekutiv an den Augenkliniken der Universität Lübeck und Würzburg aufgrund einer chronischen, nicht reizbedingten Epiphora behandelten Patienten vor. Patienten und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie, in die 243 Patienten mit minimaler Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten eingeschlossen wurden. Die durchgeführten Eingriffe umfassten laterale Zügelplastik (n = 72), externe Dakryozystorhinostomie (DCR) bei absoluter (n = 116) und relativer TWS (n = 25), DCR mit kanalikuluschirurgischen Elementen (n = 18) und einfache Kanalikulus-Chirurgie (n = 12). Bei 168 Patienten wurde mittels strukturierter Telefonbefragung allgemeine und kosmetische Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis, das Ausmaß der Epiphora sowie andere Beschwerden erfragt. Postoperative Befunde wurden den Akten entnommen. Ergebnisse: Beschwerdefrei waren 59,5 % der Patienten, eine relative Epiphorareduktion (Epiphora nur draußen/bei Wind) trat bei 19,6 % ein. 20,8 % hatten persistierende Epiphora (draußen und in geschlossenen Räumen). Nach DCR bei absoluter bzw. relativer TWS trat bei 81 % (57 %) Beschwerdefreiheit, bei 7 % (24 %) eine relative Epiphorareduktion ein. Bei 12 % (19 %) persistierte die Epiphora. Der Erfolgsunterschied zwischen beiden Indikationen war mit p = 0,018 signifikant. Patienten mit absoluter TWS waren postoperativ in 95 % frei spülbar. 73,8 % der Patienten waren mit dem Operationsergebnis zufrieden, 7,7 % indifferent, 18,4 % nicht zufrieden. 4 Patienten waren kosmetisch unzufrieden. Schlussfolgerungen: Die chirurgischen Methoden des Therapieschemas reduzierten die Beschwerden bei 79,1 % der befragten Patienten. Bei absoluter postsaccaler TWS kann mittels externer DCR ein anatomischer Erfolg von 95 % und eine subjektive Besserung in 88 % mit guten kosmetischen Ergebnissen erzielt werden. Bei relativer TWS kann zwar in geringerem Maße, jedoch in 81 % eine Besserung der Beschwerden erzielt werden. Unsere Ergebnisse bestätigen somit, dass postoperativer Erfolg vom präoperativen Mechanismus der Epiphora abhängt.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=78349300874&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0029-1245455
DO - 10.1055/s-0029-1245455
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 20845260
AN - SCOPUS:78349300874
SN - 0023-2165
VL - 227
SP - 879
EP - 886
JO - Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde
JF - Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde
IS - 11
ER -