Analyse prä- und postoperativer Fundusbilder zur Bewertung des OP-Effektes

A. Hager, C. Roßmanith, Olaf Huwendiek, Heinz Handels, Werner Brockmann

Abstract

Ziel: Medizinische Bildverarbeitung hat in der letzten Zeit vielfältige Anwendungen speziell in den operativen Fächern gefunden. Es sollen die prä- und postoperativen Fundusbilder bei Patienten mit epiretinaler Gliose verarbeitet und analysiert werden, um den operativen Effekt der Membranentfernung auf die Netzhautverziehung qualitativ und quantitativ darzustellen.

Methode: Die retinalen Gefäße werden als Marker benutzt, um das Ausmaß der retinalen Verziehung zu beurteilen. Als Ausgangsbasis dienen digitalisierte Fundusfarbbilder, deren Grünkanal die Gefäße am kontrastreichsten darstellt. Die Gefäßmittellinien werden durch ein Segmentierungsverfahren automatisch bestimmt. Durch Registrierungsverfahren und Simultandarstellung wird eine qualitative Darstellung der OP-induzierten Veränderungen möglich. Für die quantitative Beschreibung der Gefäßbewegung wird punktweise die euklidische Distanz zwischen den manuell markierten prä- und postoperativen Gefäßmittellinienabschnitten berechnet und auf einer Grauwertskala visualisiert.

Ergebnisse: Die prä- und postoperativen Fundusbilder von 8 Patienten wurden transformiert, segmentiert und simultan dargestellt, um die Veränderung der Verziehung der retinalen Nervenfaserschichten bei Macula pucker postoperativ zu evaluieren. Die Grauwertdarstellung erlaubt eine quantitative Auswertung des operativen Effektes, der von der Lokalisation und Größe der Membran abhängig ist.

Schlußfolgerung: Durch die Simultandarstellung kann das Ausmaß der retinalen Distorsion unmittelbar abhängig von Größe, Lage und Kontraktion der Membran dargestellt werden. Die Grauwertdarstellung gibt detailliertere Information über den operativen Erfolg und kann mit den Symptomen und Metamorphopsien der Patienten korreliert werden.
Original languageGerman
Publication statusPublished - 1998

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