TY - JOUR
T1 - Adaptation, psychometrische Eigenschaften und Anwendbarkeit der Professionalitäts-Skala Deutschland
AU - Roos, Marco
AU - Pfisterer, David
AU - Krug, Doris
AU - Ledig, Thomas
AU - Steinhäuser, Jost
AU - Szecsenyi, Joachim
AU - Goetz, Katja
PY - 2016/1/1
Y1 - 2016/1/1
N2 - HintergrundDie medizinische Ausbildung wird zunehmend kompetenzbasiert. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden daher unterschiedliche Kompetenzmodelle veröffentlicht. Ein Kompetenzfeld ist das der Professionalität, wobei bisher noch keine einheitliche Definition für dieses Kompetenzfeld gefunden wurde. Ziel der hier berichteten Studie war die Übersetzung und Adaptation der „Nijmegen Professionalism Scale“, ein Instrument zur Beurteilung von Professionalität, auf die deutsche Weiterbildungssituation sowie die Überprüfung der psychometrischen Eigenschaften, der Test-Retest-Reliabilität und Anwendbarkeit des neuen Instruments in der Weiterbildung. Zusätzlich sollte die Validität des theoretischen Konstrukts des Instruments überprüft werden. Damit sollte ein Beispiel für den Transfer von Instrumenten zur Überprüfung des Kompetenzfelds über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg gezeigt werden.MethodenEs wurde eine Übersetzung und kulturelle Adaptation der „Nijmegen Professional Scale“ in die deutsche Sprache (Professionalitäts-Skala Deutschland, Pro-D) durchgeführt. Die psychometrischen Eigenschaften wurden mittels Cronbachs α, deskriptiver Statistik und der Betrachtung der Test-Retest-Reliabilität geprüft. Zur Validierung des theoretischen Konstrukts des Instruments wurde eine konfirmatorische Faktorenanalyse durchgeführt. Die Anwendbarkeit auf die deutsche Weiterbildungssitutation wurde in Gruppeninterviews mit Ärzten in Weiterbildung und deren Weiterbildern evaluiert.ErgebnisseInsgesamt 133 Ärzte in Weiterbildung füllten das neue Instrument Pro-D aus. Die Ergebnisse zeigten eine hohes Maß an interner Konsistenz (Cronbach α 0,93) und eine gute Test-Retest-Reliabilität (Spearmans Rangsummen-Korrelation und der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test) für das neue Instrument an. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse konnte das theoretische Konstrukt nicht bestätigen. Das Instrument zeigte eine gute Veränderungssensitivität. Die durchgeführten Interviews bestätigten die Anwendbarkeit in der deutschen Weiterbildung.SchlussfolgerungenDie Pro-D weist gute psychometrische Eigenschaften auf. Die Bestätigung des theoretischen Konstrukts in der konfirmatorischen Faktorenanalyse schlug fehl. Dennoch kann diese Studie als Hinweis für den Transfer eines Instruments zur Überprüfung des Kompetenzfeldes über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg angesehen werden.
AB - HintergrundDie medizinische Ausbildung wird zunehmend kompetenzbasiert. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden daher unterschiedliche Kompetenzmodelle veröffentlicht. Ein Kompetenzfeld ist das der Professionalität, wobei bisher noch keine einheitliche Definition für dieses Kompetenzfeld gefunden wurde. Ziel der hier berichteten Studie war die Übersetzung und Adaptation der „Nijmegen Professionalism Scale“, ein Instrument zur Beurteilung von Professionalität, auf die deutsche Weiterbildungssituation sowie die Überprüfung der psychometrischen Eigenschaften, der Test-Retest-Reliabilität und Anwendbarkeit des neuen Instruments in der Weiterbildung. Zusätzlich sollte die Validität des theoretischen Konstrukts des Instruments überprüft werden. Damit sollte ein Beispiel für den Transfer von Instrumenten zur Überprüfung des Kompetenzfelds über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg gezeigt werden.MethodenEs wurde eine Übersetzung und kulturelle Adaptation der „Nijmegen Professional Scale“ in die deutsche Sprache (Professionalitäts-Skala Deutschland, Pro-D) durchgeführt. Die psychometrischen Eigenschaften wurden mittels Cronbachs α, deskriptiver Statistik und der Betrachtung der Test-Retest-Reliabilität geprüft. Zur Validierung des theoretischen Konstrukts des Instruments wurde eine konfirmatorische Faktorenanalyse durchgeführt. Die Anwendbarkeit auf die deutsche Weiterbildungssitutation wurde in Gruppeninterviews mit Ärzten in Weiterbildung und deren Weiterbildern evaluiert.ErgebnisseInsgesamt 133 Ärzte in Weiterbildung füllten das neue Instrument Pro-D aus. Die Ergebnisse zeigten eine hohes Maß an interner Konsistenz (Cronbach α 0,93) und eine gute Test-Retest-Reliabilität (Spearmans Rangsummen-Korrelation und der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test) für das neue Instrument an. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse konnte das theoretische Konstrukt nicht bestätigen. Das Instrument zeigte eine gute Veränderungssensitivität. Die durchgeführten Interviews bestätigten die Anwendbarkeit in der deutschen Weiterbildung.SchlussfolgerungenDie Pro-D weist gute psychometrische Eigenschaften auf. Die Bestätigung des theoretischen Konstrukts in der konfirmatorischen Faktorenanalyse schlug fehl. Dennoch kann diese Studie als Hinweis für den Transfer eines Instruments zur Überprüfung des Kompetenzfeldes über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg angesehen werden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84970027548&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1016/j.zefq.2016.04.002
DO - 10.1016/j.zefq.2016.04.002
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 27480191
AN - SCOPUS:84970027548
SN - 1865-9217
VL - 113
SP - 66
EP - 75
JO - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
JF - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
ER -