TY - JOUR
T1 - Abhängigkeitsphänomene, Aggressivität und Empathie bei exzessiven Nutzern von Computerspielen vom First-Person-Shooter-Typ
AU - Te Wildt, B. T.
AU - Hassan, K.
AU - Steinbüchel, T.
AU - Dieris-Hirche, J.
AU - Rojas, S. V.
AU - Hillemacher, T.
AU - Löber, S.
AU - Münte, T. F.
AU - Mohammadi, B.
AU - Szycik, G.
N1 - Publisher Copyright:
© 2015 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York.
Copyright:
Copyright 2015 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2015/11/1
Y1 - 2015/11/1
N2 - Die Frage inwieweit das Spielen von First-Person-Shootern (FPS) eine Wirkung auf reale aggressive Verhaltensweisen hat, ist noch nicht abschließend geklärt und weiter heftig umstritten. Inwiefern hierbei quantitative Aspekte einer exzessiven bzw. abhängigen FPS-Nutzung von Bedeutung sind, wurde bislang kaum untersucht. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit Abhängigkeitsaspekten einer Gruppe von Exzessivspielern und ihrem Zusammenhang mit Faktoren von Aggressivität und Empathie. 25 junge Männer mit einem FPS-Konsum von mindestens 4 h/d für die vorangegangen 2 Jahre wurden psychometrisch untersucht und mit einer im Hinblick auf Geschlecht, Alter und Schulbildung gleichsinnig verteilten Gruppe verglichen. Die durchschnittlich 23,5 Jahre alten Exzessivspieler spielen hauptsächlich Online-Spiele und weisen in der Internetsuchtskala (ISS) signifikant höhere Werte als die Vergleichsgruppe auf. Bei den Exzessivspielern korrelieren die ISS-Werte mit der Globalskala des Kurzfragebogens für Aggressionsfaktoren (K-FAF). Im Hinblick auf verschiedene erhobene Faktoren von Aggressivität und Empathiefähigkeit zeigt sich ein uneinheitliches Bild, wobei sich für die Exzessivspieler signifikant niedrigere Werte in der FAF-Subskala für Aggressionshemmung und der Eysenck Empathieskala ergeben, die mit einander signifikant positiv korrelieren. Die 8 Exzessivspieler (32%), welche die Kriterien für Internetabhängigkeit erfüllen, zeigen signifikant stärkere Ausprägungen hinsichtlich spontaner Aggressivität, Feindseligkeit und antisozialer Merkmale.Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass online genutzte FPS ein Suchtpotenzial aufweisen. Nicht nur qualitative sondern auch quantitative Faktoren einer suchtartigen Nutzung gewalthaltiger Computerspiele im Hinblick auf Aggressivität fördernde Aspekte dürften in Forschung und Prävention stärker zu berücksichtigen sein.
AB - Die Frage inwieweit das Spielen von First-Person-Shootern (FPS) eine Wirkung auf reale aggressive Verhaltensweisen hat, ist noch nicht abschließend geklärt und weiter heftig umstritten. Inwiefern hierbei quantitative Aspekte einer exzessiven bzw. abhängigen FPS-Nutzung von Bedeutung sind, wurde bislang kaum untersucht. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit Abhängigkeitsaspekten einer Gruppe von Exzessivspielern und ihrem Zusammenhang mit Faktoren von Aggressivität und Empathie. 25 junge Männer mit einem FPS-Konsum von mindestens 4 h/d für die vorangegangen 2 Jahre wurden psychometrisch untersucht und mit einer im Hinblick auf Geschlecht, Alter und Schulbildung gleichsinnig verteilten Gruppe verglichen. Die durchschnittlich 23,5 Jahre alten Exzessivspieler spielen hauptsächlich Online-Spiele und weisen in der Internetsuchtskala (ISS) signifikant höhere Werte als die Vergleichsgruppe auf. Bei den Exzessivspielern korrelieren die ISS-Werte mit der Globalskala des Kurzfragebogens für Aggressionsfaktoren (K-FAF). Im Hinblick auf verschiedene erhobene Faktoren von Aggressivität und Empathiefähigkeit zeigt sich ein uneinheitliches Bild, wobei sich für die Exzessivspieler signifikant niedrigere Werte in der FAF-Subskala für Aggressionshemmung und der Eysenck Empathieskala ergeben, die mit einander signifikant positiv korrelieren. Die 8 Exzessivspieler (32%), welche die Kriterien für Internetabhängigkeit erfüllen, zeigen signifikant stärkere Ausprägungen hinsichtlich spontaner Aggressivität, Feindseligkeit und antisozialer Merkmale.Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass online genutzte FPS ein Suchtpotenzial aufweisen. Nicht nur qualitative sondern auch quantitative Faktoren einer suchtartigen Nutzung gewalthaltiger Computerspiele im Hinblick auf Aggressivität fördernde Aspekte dürften in Forschung und Prävention stärker zu berücksichtigen sein.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84947274816&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0035-1564214
DO - 10.1055/s-0035-1564214
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:84947274816
SN - 1439-9903
VL - 16
SP - 163
EP - 172
JO - Suchttherapie
JF - Suchttherapie
IS - 4
ER -