Abstract
Die Autoethnografie ermöglicht eine systematische Reflexion der eigenen Lehre und der eigenen Lehrpraktiken; vor allem durch die Bewusstmachung der Verschränkung von Struktur und Lehrperson (vgl. Reed-Danahay 2021). An ethnografische Ansätze (vgl. Breidenstein et al. 2020) anschließend, geht es bei der autoethnografischen Beforschung der Lehre darum, sich selbst in den Strukturen, Milieus und Praktiken zu identifizieren, die mit einer bestimmten Situation (zum Beispiel digitaler Lehre) verbunden sind. Besonders zielführend ist dabei die kollaborative Autoethnografie, da durch die Betrachtungen und den Austausch über individuelle Lehrpraktiken innerhalb einer Gruppe, die eigenen Wert-, Denk- und Handlungsschemata, das heißt die eigenen »Lehr-Habitus« (Schmid 2016: 14-57), infrage gestellt und dadurch implizites Wissen expliziert werden kann (vgl. Autor:innengruppe AEDiL 2021). Und um genau das zu tun, hat sich zu Beginn der Covid-19-Pandemie eine spontan selbstorganisierte und nicht über Drittmittel finanzierte Gruppe von Angehörigen mehrerer deutscher Hochschulen zum Projekt Autoethnographische Beforschung digitaler Lehre und deren Begleitung (AEDiL) zusammengeschlossen. Bevor die Entstehungsgeschichte, die Durchführung sowie Erkenntnispotenziale von AEDiL vorgestellt werden, widmet sich der folgende Abschnitt einführend der Methodologie der (kollaborativen) Autoethnografie.
Original language | German |
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Title of host publication | Ethnografie der Hochschule : Zur Erforschung universitärer Praxis |
Number of pages | 20 |
Publisher | transcript-Verl |
Publication date | 03.08.2022 |
Pages | 107-126 |
ISBN (Print) | 978-3-8376-5776-0 |
DOIs | |
Publication status | Published - 03.08.2022 |
Research Areas and Centers
- Research Area: Center for Population Medicine and Public Health (ZBV)