TY - JOUR
T1 - Ärztliche Betreuung von ambulanten Herzgruppen: Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR)
AU - Wienbergen, H.
AU - Schwaab, B.
AU - Bjarnason-Wehrens, B.
AU - Guha, M.
AU - Laszlo, R.
AU - Burgstahler, C.
AU - von Haehling, S.
AU - Halle, M.
AU - Zahn, R.
AU - Hambrecht, R.
N1 - Publisher Copyright:
© 2020, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V. Published by Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature - all rights reserved.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2020/10/23
Y1 - 2020/10/23
N2 - Ambulante Herzgruppen sind ein wichtiger Teil der kardiovaskulären Langzeitprävention. Der eigentlich notwendigen Ausweitung des Angebotes ambulanter Herzgruppen steht der zunehmende ärztliche Fachkräftemangel entgegen, da bisher alle Herzgruppen von Ärzten begleitet werden müssen. Studiendaten zeigen, dass während der letzten Jahrzehnte das Risiko von schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen während Bewegungstherapie gesunken ist. Dies ist v. a. auf die Fortschritte der kardiovaskulären Medizin im Hinblick auf Revaskularisationsstrategien und medikamentöse Therapie zurückzuführen. Es erscheint somit nicht mehr notwendig, jede Herzgruppe von einem Arzt begleiten zu lassen, sondern es sollte eine Risikostratifikation erfolgen. In der „Standardherzgruppe“ ist keine ärztliche Anwesenheit erforderlich. Die Gruppe wird von einem nichtärztlichen Herzgruppenleiter angeleitet, der über eine entsprechende Qualifikation verfügt. Zudem muss ein automatischer externer Defibrillator (AED) vor Ort sein und die Möglichkeit eines sofortigen Notrufes an den Rettungsdienst gegeben sein. In der „Herzgruppe mit erhöhtem Betreuungsbedarf“ wird hingegen eine ärztliche Anwesenheit benötigt. In diese Gruppe werden Patienten eingeteilt, bei denen Risikokriterien, wie z. B. Angina pectoris oder Dyspnoe bei Belastung, erfüllt sind. Ausgenommen von dieser Risikostratifikation sind Patienten, die die Aufnahmekriterien einer „Herzinsuffizienzherzgruppe“ erfüllen. Diese neu seit Anfang 2020 eingeführte Hochrisikoherzgruppe wird durch speziell ausgebildete Herzgruppenleiter und Ärzte angeleitet. Es wird kalkuliert, dass nach der vorgeschlagenen Regelung bei etwa 50 % aller Herzgruppenpatienten keine ärztliche Gruppenbegleitung mehr benötigt wird. Durch dieses Modell könnten zukünftig noch mehr Patienten von ambulanten Herzgruppen profitieren, ohne dass ein Verlust an Sicherheit oder Effektivität zu befürchten wäre.
AB - Ambulante Herzgruppen sind ein wichtiger Teil der kardiovaskulären Langzeitprävention. Der eigentlich notwendigen Ausweitung des Angebotes ambulanter Herzgruppen steht der zunehmende ärztliche Fachkräftemangel entgegen, da bisher alle Herzgruppen von Ärzten begleitet werden müssen. Studiendaten zeigen, dass während der letzten Jahrzehnte das Risiko von schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen während Bewegungstherapie gesunken ist. Dies ist v. a. auf die Fortschritte der kardiovaskulären Medizin im Hinblick auf Revaskularisationsstrategien und medikamentöse Therapie zurückzuführen. Es erscheint somit nicht mehr notwendig, jede Herzgruppe von einem Arzt begleiten zu lassen, sondern es sollte eine Risikostratifikation erfolgen. In der „Standardherzgruppe“ ist keine ärztliche Anwesenheit erforderlich. Die Gruppe wird von einem nichtärztlichen Herzgruppenleiter angeleitet, der über eine entsprechende Qualifikation verfügt. Zudem muss ein automatischer externer Defibrillator (AED) vor Ort sein und die Möglichkeit eines sofortigen Notrufes an den Rettungsdienst gegeben sein. In der „Herzgruppe mit erhöhtem Betreuungsbedarf“ wird hingegen eine ärztliche Anwesenheit benötigt. In diese Gruppe werden Patienten eingeteilt, bei denen Risikokriterien, wie z. B. Angina pectoris oder Dyspnoe bei Belastung, erfüllt sind. Ausgenommen von dieser Risikostratifikation sind Patienten, die die Aufnahmekriterien einer „Herzinsuffizienzherzgruppe“ erfüllen. Diese neu seit Anfang 2020 eingeführte Hochrisikoherzgruppe wird durch speziell ausgebildete Herzgruppenleiter und Ärzte angeleitet. Es wird kalkuliert, dass nach der vorgeschlagenen Regelung bei etwa 50 % aller Herzgruppenpatienten keine ärztliche Gruppenbegleitung mehr benötigt wird. Durch dieses Modell könnten zukünftig noch mehr Patienten von ambulanten Herzgruppen profitieren, ohne dass ein Verlust an Sicherheit oder Effektivität zu befürchten wäre.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85093981525&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s12181-020-00433-w
DO - 10.1007/s12181-020-00433-w
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:85093981525
SN - 1864-9718
JO - Kardiologe
JF - Kardiologe
ER -