Funktionelle Beeinträchtigungen bei Kopf-Hals-Tumoren werden bisher im klinischen Alltag unzureichend standardisiert erhoben und im Kontext von genereller Symptomlast, Überleben und Therapie sowie Lebensqualität betrachtet oder für die direkte Versorgung genutzt. Die Identifikation von Risikofaktoren im Verlauf ist insbesondere in der Nachsorge in Abhängigkeit von Tumorstadium und Therapie unzureichend geklärt.
Patienten/innen mit Kopf-Hals-Tumoren sind oft aus unterschiedlichsten Gründen nicht in der Lage, sich adäquat in angemessener Zeit zu artikulieren, sodass sie relevante Informationen nicht zwingend kommunizieren. Ärzte/innen müssen während der regelmäßigen, üblicherweise vierteljährlich stattfindenden Nachsorgesprächen mit den Patienten/innen innerhalb weniger Minuten deren Allgemeinzustand beurteilen und ggf. Therapiemaßnahmen einleiten.
Als potentiell geeignetes Mittel zur Verbesserung dieser Situation haben sich in den vergangenen Jahren Patient-Reported Outcomes herausgestellt, welche die Patienten-Ärzte-Kommunikation und damit die Diagnostik individueller Probleme und die anknüpfende Entscheidungsfindung unterstützen können und zu einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten beitragen können.
Technische und gestalterische Möglichkeiten einer mobilen tablet-basierten Datenerhebung können eine unmittelbare multimediale Aufbereitung und Nutzung vorhandener Informationen zur effizienten Entscheidungsunterstützung im Verlauf der Routineversorgung ermöglichen, sind aber bislang noch nicht etabliert, da nicht ausreichend gebrauchstauglich.
Im Rahmen dieser Studie wird ein System aufbauend auf Prinzipien des Contextual Design iterativ konzipiert und implementiert. In einem partizipatorischen Entwicklungsprozess eines gebrauchstauglichen Systems interagieren dabei Patienten/innen, klinisches Fachpersonal und IT-Spezialisten im klinischen Versorgungskontext, um eine möglichst reibungslose Integration in bestehende Prozesse und Arbeitsabläufe in der Patientenversorgung zu realisieren.
Die prospektive kontrollierte Versorgungsstudie nutzt tablet-basierte standardisierte Datenerhebungen mit standardisierten Instrumenten (ICF Core Set) die zum einen durch Patienten/innen im Wartezimmer als auch durch Ärzte/innen während der Behandlung an Tablet-PC ausgefüllt werden. Betrachtet werden Unterschiede 15 Monaten nach Abschluss der Strahlentherapie zwischen Patienten/innen mit und ohne multimediale aufbereitete priorisierenden Übersichtsdarstellungen während der Patienten/innen-Arzt/Ärztin-Konsultation.
Die standardisierte Dokumentation ermöglicht darüber hinaus eine einfachere Analyse individueller und kollektiver Therapiepfade. Außerdem werden Fragen zur Entwicklung und Implementierung gebrauchstauglicher interaktiver Systeme der Patienten/innen-Arzt/Ärztin -Kommunikation analysiert.
Das Projekt wird durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
Short title | TaBel |
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Acronym | TaBel |
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Status | finished |
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Effective start/end date | 01.08.17 → 31.08.21 |
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In 2015, UN member states agreed to 17 global Sustainable Development Goals (SDGs) to end poverty, protect the planet and ensure prosperity for all. This project contributes towards the following SDG(s):