Die gesundheitliche Lage und die Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein in Krisenzeiten

Fragestellung
Durch diese Studie wird es möglich werden, ein besseres Bild von der Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein zu erlangen und somit Versorgungsbedarfe und den Anteil an versorgungsbedürftigen Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein identifizieren und quantifizieren zu können, um die regionale Planung einer bedarfsgerechten Versorgung zu unterstützen.

Hintergrund
Die Covid-19-Pandemie hat weltweit zu Veränderungen geführt. Diese betrafen auch die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Viele Einrichtungen waren zeitweise geschlossen oder konnten Leistungen nicht wie gewohnt anbieten, während psychosoziale und gesundheitliche Belastungen für Kinder und Jugendliche zunahmen. Die Ergebnisse von Voruntersuchungen (Teilprojekt A3 der ABCDEF-COOP-Studie, CorJu_1 und CorJu_2) der Universität zu Lübeck deuten auf eine eingeschränkte medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Norddeutschland von Herbst 2020 bis Herbst 2022 hin, die auch regionale Unterschiede vermuten lassen.

Methoden
Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden, im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein, 15.000 Eltern(teile) aus allen Kreisen Schleswig-Holsteins kontaktiert und zu Gesundheitsfragen, der pädiatrischen Versorgungssituation im Jahr 2023, der Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen sowie zu Versorgungsbedarfen, zum Gesundheitsverhalten und Gesundheitskompetenzen befragt werden. Dazu wurden repräsentative Stichproben über Register der Einwohnermeldeämter der kreisfreien Städte und Kreise in Schleswig-Holstein gezogen, sodass Aussagen über ggf. bestehende regionale Unterschiede und vergleichende Aussagen zu den Vorstudien über die Versorgungsituation und Bedarfe von Kindern und Jugendliche möglich werden. Geplant sind deskriptive Analysen der Variablen zur Versorgungssituation sowie explorative univariate und multivariate Assoziationsanalysen.

Die Befragungen beinhalten folgende standardisiert Fragebogeninstrumente: Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein (KIDSCREEN-10), Bedarf und Inanspruchnahme definierter pädiatrischer Versorgung (CHC-SUN), Schwierigkeitsgrad des Versorgungsbedarfsdeckung (CHC-SUN Teil 1), Zufriedenheit mit Arztkonsultation (in Anlehnung an ZuF-8), Gesundheitskompetenz der Eltern (HLS-EU-Q16), Gesundheitsverhalten (Bewegung, Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum wie in KIDA), Computerspielverhalten des Kindes (GAming DIsorder Scale for Adolescents (GADIS-A), Lebensqualität und allgemeine Gesundheitszustand der Eltern (Globaler gesundheitsbezogener Lebensqualitäts-Score (Subskala aus EORTc-QLQ30)), Hinweise für Depressionen und Angstzustände bei den Eltern (PHQ-4), wahrgenommene soziale Unterstützung der Eltern (OSSS-3) sowie soziodemografische Angaben: Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund, der Eltern und des Kindes sowie der Bildungsgrad und die wöchentliche Arbeitszeit der Eltern und die Alltagssprache in der Familie.

Von den 15.000 Eltern erhalten 13.000 postalisch eine Studieninformation und einen Link bzw. QR-Code mit der Bitte an der Online-Befragung teilzunehmen. Weiteren 1.000 Eltern wird postalisch eine Studieninformation und ein Papierfragebogen mit frankiertem Rückumschlag zugesendet, verbunden mit der Bitte diesen auszufüllen und per Post zurück zu senden. Darüber hinaus erhalten 1.000 Eltern die Wahl, ob Sie den Papierfragebogen ausfüllen möchten oder online teilnehmen möchten. Mit diesem Vorgehen soll die Rücklaufquoten in Abhängigkeit von der Befragungsart und Erinnerungsschreiben ermittelt werden. Zusätzlich sollen Gründe für die Nicht-Teilnahme erhoben werden.

Durch diese Studie wird es möglich werden, ein besseres Bild von der Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein zu erlangen und somit Versorgungsbedarfe und den Anteil an versorgungsbedürftigen Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein identifizieren und quantifizieren zu können, um die regionale Planung einer bedarfsgerechten Versorgung zu unterstützen.

NEU!!!!! Auch Eltern, die bislang nicht angeschrieben wurden, haben die Möglichkeit, an der Befragung teilzunehmen, indem Sie den Link zum Fragebogen (siehe unter Rubrik: auf Projekt zugreifen) folgen.
Alternativ diesen Link in den Browser kopieren:
https://sozialmedizin-luebeck.limequery.org/geKuJu-GH-Kinder-SH