Zukunftstrend „Medical Apps“: Vom App-Store direkt in die medizinische Anwendung?

Hartmut Gehring*, O. Pramann, M. Imhoff, U. V. Albrecht

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
3 Zitate (Scopus)

Abstract

Patienten, Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte sehen sich im medizinischen Alltag einer rasch wachsenden und unüberschaubaren Zahl an gesundheitsbezogenen Apps und Einsatzmöglichkeiten von „smarten“ Geräten gegenüber. Die Schnittstelle zwischen Herstellung, Anwendung und Sicherheit von Apps im Bereich Medizin und Gesundheit basiert im Rahmen der Regulation auf einem risikoadaptierten Ansatz. Dieser scheint aus sicherheitstechnischen und praktisch organisatorischen Erwägungen sinnvoll, erfordert allerdings von allen Beteiligten ein hohes Maß an Selbsteinschätzung, Verantwortungsbewusstsein, Vernetzung und Qualitätsmanagement. Es kann nicht zwingend davon ausgegangen werden, dass all dies gegeben ist. Abseits der Regulation stellt sich nicht nur die Frage, was sinnvoll, hilfreich und nutzbringend ist, sondern es sind auch Qualitätsaspekte, Sicherheit, Datenschutz und Haftung zu beachten. Diese Aspekte werden in der täglichen Anwendungspraxis häufig ausgeblendet. Qualitätseingeschränkte Software gefährdet die Patientensicherheit sowie den Datenschutz und die Datenspeicherung. Unerwünschte Nebenwirkungen sind beispielsweise irreguläre Werbungen und unerlaubtes Eindringen von außen. Daher sind lokale, regionale und internationale regulatorische Netzwerke nachzuschalten – mit dem Ziel, eine sichere Anwendung von Medical Apps bis hinein in den Hochsicherheitsbereich des OP zu gewährleisten. Der Gesetzgeber ist aufgefordert, Impulse aller Beteiligten aufzugreifen (einschließlich existierender privatwirtschaftlicher Initiativen), die sich mit der Bewertung von Apps im medizinischen Kontext auseinandersetzen. Dies ist natürlich unter Berücksichtigung bereits existierender nationaler, europäischer sowie internationaler (harmonisierter) Vorgaben umzusetzen.
Titel in ÜbersetzungFuture trend medical apps: From the apps store directly into medical practice?
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftBundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
Jahrgang57
Ausgabenummer12
Seiten (von - bis)1402-1410
Seitenumfang9
ISSN1436-9990
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.01.2014

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