Abstract
Hintergrund und Fragestellung: In Kassenarztpraxen werden immer häufiger individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) angeboten. Um Defizite und patientenseitige Empfehlungen zum ärztlichen Umgang mit IGeL zu erarbeiten, wurden im Rahmen eines Mixed-Methods-Projektes qualitative Fokusgruppen durchgeführt.
Patienten und Methodik: Es wurden sieben leitfadengestützte Fokusgruppen mit insgesamt 50 Teilnehmern durchgeführt. Diese waren nach Wohnregion, Geschlecht und Schulbildung stratifiziert sowie nach Alter und Gesundheitszustand homogenisiert. Die Gruppendiskussionen wurden auf Tonband aufgenommen, vollständig transkribiert und inhaltsanalytisch nach dem Ansatz des thematischen Kodierens ausgewertet.
Ergebnisse: Die Patienten wünschten sich fokusgruppenübergreifend umfassende Aufklärung, neutrale IGeL-Informationen, transparente Abgrenzung von IGeL und GKV-Leistungen, angemessene Informations- und Bedenkzeit, Einholung einer Zweitmeinung und transparente Abrechnung für alle medizinischen Leistungen. Es bestand kein Gruppenkonsens darüber, wer IGeL initiieren und wer IGeL-Informationen erstellen solle. GKV-Versicherte wünschen sich Informationen zum GKV-Leistungskatalog und transparente IGeL-Informationen, die von neutraler Instanz erarbeitet werden sollten.
Folgerungen: Eine verbindliche Regulierung des Umganges mit individuellen Gesundheitsleistungen erscheint dringend notwendig. Auf Basis der quantitativen und qualitativen Ergebnisse leiten wir patientenzentrierte Empfehlungen an die Ärzteschaft ab.
Patienten und Methodik: Es wurden sieben leitfadengestützte Fokusgruppen mit insgesamt 50 Teilnehmern durchgeführt. Diese waren nach Wohnregion, Geschlecht und Schulbildung stratifiziert sowie nach Alter und Gesundheitszustand homogenisiert. Die Gruppendiskussionen wurden auf Tonband aufgenommen, vollständig transkribiert und inhaltsanalytisch nach dem Ansatz des thematischen Kodierens ausgewertet.
Ergebnisse: Die Patienten wünschten sich fokusgruppenübergreifend umfassende Aufklärung, neutrale IGeL-Informationen, transparente Abgrenzung von IGeL und GKV-Leistungen, angemessene Informations- und Bedenkzeit, Einholung einer Zweitmeinung und transparente Abrechnung für alle medizinischen Leistungen. Es bestand kein Gruppenkonsens darüber, wer IGeL initiieren und wer IGeL-Informationen erstellen solle. GKV-Versicherte wünschen sich Informationen zum GKV-Leistungskatalog und transparente IGeL-Informationen, die von neutraler Instanz erarbeitet werden sollten.
Folgerungen: Eine verbindliche Regulierung des Umganges mit individuellen Gesundheitsleistungen erscheint dringend notwendig. Auf Basis der quantitativen und qualitativen Ergebnisse leiten wir patientenzentrierte Empfehlungen an die Ärzteschaft ab.
Titel in Übersetzung | How should German statutory health insurance-accredited physicians handle non-covered individual health services? Deficits and recommendations from patients’ point of view |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Deutsche Medizinische Wochenschrift |
Jahrgang | 137 |
Ausgabenummer | 24 |
Seiten (von - bis) | 1291-1296 |
Seitenumfang | 6 |
ISSN | 0012-0472 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 06.2012 |