Wie können medizinische Leistungen priorisiert werden? Ein Modell aus Schweden

T. Meyer*, H. Raspe

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
4 Zitate (Scopus)

Abstract

Die Diskrepanz zwischen dem medizinisch Machbaren und Finanzierbaren wächst. Priorisierungen in der Medizin helfen dabei, Anforderungen an die Verbesserung der Versorgungsqualität, Rationalisierung und ggf. Rationierung angemessen begegnen zu können. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, ein Modell zur Priorisierung medizinischer Leistungen, das in Schweden im Zuge der Entwicklung von Leitlinien formuliert wurde, darzustellen. Methodische Grundlage der Analyse stellen Literatur- und Dokumentenanalysen und Experteninterviews dar. Das Modell zur vertikalen Priorisierung basiert auf den drei Priorisierungskriterien Menschenwürde, Bedarf und Solidarität und Kosteneffizienz, die im Rahmen einer Parlamentskommission von 1992–1995 formuliert wurden. Priorisierungsobjekte sind Problem-Behandlungspaare. Eine besondere Bedeutung kommt der Schwere der Erkrankung sowie dem Nutzen der Behandlung als Ausdruck des Behandlungsbedarfs zu, ebenso wie der Kosteneffizienz. Kennzeichnend ist eine starke Orientierung an der vorliegenden wissenschaftlichen Evidenz. Die Vergabe der Priorisierungsurteile von 1–10 folgt keinem einheitlichen Algorithmus, sondern wird als Gesamtwürdigung verstanden. Die besondere Bedeutung der Einbindung der medizinischen Profession in die Entwicklung vertikale Priorisierungslisten wird diskutiert.
Titel in ÜbersetzungHow can priorities be set in medical services? A swedish model
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftGesundheitswesen
Jahrgang71
Ausgabenummer10
Seiten (von - bis)617-622
Seitenumfang6
ISSN0941-3790
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2009

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