Vermeidung von Clustering und Urge bei der chirurgischen transanalen Therapie der distalen tiefen Rektozele

Claudia Benecke*, Gianluca De Santo, Martin Strik, Tobias Keck, Markus Zimmermann

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit
1 Zitat (Scopus)

Abstract

Die Behandlung obstruktiver Beschwerden des Anorektums stellt eine Herausforderung dar. Die Vorhersagewahrscheinlichkeit eines Erfolges chirurgischer Maßnahmen ist weiterhin unsicher. Aufgrund der aus dem tiefen Rektum intramural vermittelten Rückmeldesignale und konsekutiver Motilitätsmodulation des Kolorektums können morphologische Veränderungen nicht allein zur Indikationsstellung herangezogen werden. Andererseits gilt es, die Physiologie des enterischen Nervensystems in die Indikationsstellung und Verfahrenswahl mit einzubeziehen. Rektozelen können ein morphologisches Korrelat für eine Outlet-Obstruktion darstellen. Es kann hier nach der Höhenlokalisation in hohe, mittlere und distale Formen unterteilt werden, deren Erscheinungsbild sich in den oberen Dritteln eher flächig darstellt, deren Genese eng mit der Anzahl der Geburten korreliert und die Evaluation der Levatorenschenkeldistanz erforderlich macht. Die distalen tiefen verhaltbildenden Formen finden sich auch bei Nulliparae und haben ihre Ursache in einem transversen Querriss direkt oberhalb der Verankerung des Septums am Perineum. Bei diesen Patientinnen mit ventraler distaler Ventilrektozele überprüften wir die Ergebnisse der Versorgung mittels interner Vollwandraffung und Mukosaresektion im Hinblick auf die Kurz- und Langzeitergebnisse, Komplikationen, ODS-Symptomatik und insbesondere mit der Frage nach der Entstehung von De-novo-Urge oder Clustering. Im Zeitraum zwischen Januar 2009 und Januar 2014 erfolgten 35 Eingriffe bei distalen tiefen symptomatischen ventralen Rektozelen in modifizierter Technik nach Sullivan. Es fanden sich keine intraoperativen oder frühpostoperativen Komplikationen, in den Kontrollen nach 2 Wochen keine Nahtdehiszenzen oder Blutungen, 4 Wochen postoperativ keine Urge-Symptomatik, kein Clustering. In einer Langzeitbefragung (2 – 7 Jahre) postoperativ gaben über 80% an, ihr Operationsergebnis subjektiv dauerhaft positiv zu bewerten. Der mittlere obstruktive Defäkations-Score (ODS) nach Altomare et al. wurde um 9 Punkte reduziert.
Titel in ÜbersetzungAvoiding Clustering and Urge in Transanal Surgery for Deep Distal Rectocele
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftZentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Jahrgang144
Ausgabenummer4
Seiten (von - bis)402-407
Seitenumfang6
ISSN0044-409X
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2019

Strategische Forschungsbereiche und Zentren

  • Profilbereich: Lübeck Integrated Oncology Network (LION)

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