Verhaltenssüchte in der ICD-11

Hans Jürgen Rumpf*, Dominique Brandt

*Korrespondierende/r Autor/-in für diese Arbeit

    Abstract

    Ziel Der Beitrag stellt die Verortung von Verhaltenssüchten in der ICD-11 dar und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung.

    Methodik Sichtung der Literatur

    Ergebnisse Auf Basis von Expertenmeetings der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde ein Vorschlag entwickelt, auf Basis dessen die Gambling und Gaming Disorder in die aktuelle Fassung der International Classification of Diseases (ICD-11) aufgenommen wurden. Beide Störungen werden mit den gleichen 3 Kernmerkmalen beschrieben (Kontrollverlust, Priorität im Leben und Fortsetzung trotz negativer Konsequenzen) und erfordern darüber hinaus das Vorliegen einer funktionalen Beeinträchtigung. Eine Reihe von Studien belegt die klinische Relevanz dieser Entscheidung. Darüber hinaus lassen sich weitere spezifizierte Verhaltenssüchte kodieren, wobei nach Sichtung der Literatur insbesondere Buying-Shopping Disorder, Pornografy Use Disorder und Social Networks Use Disorder hierfür geeignet erscheinen.

    Schlussfolgerung Insbesondere bei der Computerspielstörung ist zu erwarten, dass die Aufnahme in die ICD-11 die Entwicklung von Diagnostik, Prävention und Therapie diese Störung fördert. Unter Federführung der WHO werden derzeit diagnostische Verfahren für beide Störungen entwickelt, um Standardinstrumente bereit zu stellen.
    Titel in ÜbersetzungBehavioral Addictions in the ICD-11
    OriginalspracheDeutsch
    ZeitschriftSuchttherapie
    Jahrgang21
    Ausgabenummer3
    Seiten (von - bis)140-143
    Seitenumfang4
    ISSN1439-9903
    DOIs
    PublikationsstatusVeröffentlicht - 01.08.2020

    Strategische Forschungsbereiche und Zentren

    • Forschungsschwerpunkt: Gehirn, Hormone, Verhalten - Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

    Fingerprint

    Untersuchen Sie die Forschungsthemen von „Verhaltenssüchte in der ICD-11“. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.

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